Hüsten. Im HSK ist die Kampagne für Kinderimpfungen gestartet. Ein Vater aus Sundern hat für seine Tochter einen Termin vereinbart. Seine Gründe.
Loki Kappeller sitzt aufrecht im Stuhl. Mit ihrer rechten Hand hält sie das rot-weiß gepunktete Pflaster in der Hand. Ihr Blick starr nach vorne gerichtet. Ein, zwei, drei: Piks. Ärztin Anja Schefer zieht die Spritze aus dem Arm der Sechsjährigen und klebt das Pflaster über die Einstichstelle. Schon ist alles vorbei.
Loki Kappeller ist an diesem Tag mit ihrem Vater Andreas aus Sundern-Hachen in das Kulturzentrum in Hüsten gekommen, um sich gegen Coronavirus impfen zu lassen. „Ich möchte nicht krank werden“, sagt die Sechsjährige im Gespräch. In ihrer Familie leben einige Risikopatienten, erklärt Vater Andreas Kappeller. „Ich vertraue der Impfung“, sagt er, „und deswegen vertraut auch Loki der Impfung“. Zuvor haben sich die beiden Sunderner in einem zwölfminütigen Gespräch von einem Kinderarzt aufklären lassen.
Kinderimpfung in Arnsberg: Termine im Kulturzentrum Hüsten stark nachgefragt
Die Menschen seien sehr gut vorbereitet, hätten im Regelfall bereits den Aufklärungsbogen unterschrieben und blieben trotz einiger Wartezeit in den Schlangen vor dem Kulturzentrum in Hüsten stets geduldig, heißt es von den Organisatoren der Impfstelle. Hier arbeiten Sicherheitspersonal, Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Kreises sowie vom Deutschen Roten Kreuz und der Kassenärztlichen Vereinigung Westfalen-Lippe Hand in Hand.
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Loki Kappeller und ihr Vater Andras haben die Impfkabine indes schon wieder verlassen und haben im Wartebereich zur 15-minütigen Kontrolle Platz genommen. „Als Geschenk für ihre Tapferkeit hat die Sechsjährige ein Malbuch sowie eine grüne Badeente erhalten. „Wir wollen künftig wieder auf Festivals gehen und Spaß haben“, freut sich Vater Andreas Kappeller auf Aktionen mit der Tochter. In der Corona-Pandemie habe man bewusst auf vieles verzichtet und tut das auch heute noch. „Wir haben dadurch auch vieles gelernt“, sagt der Mann aus Hachen, „gutes sowie schlechtes“. Dann geht es für die beiden nach Hause.
An diesem Tag haben insgesamt 60 Eltern einen Impftermin für ihre Kindern in der Hüstener Impfstelle vereinbart. Die Kampagne für Kinderimpfungen gegen das Coronavirus läuft im Hochsauerlandkreis rasant an: Noch bevor die ersten Mädchen und Jungen am Freitagnachmittag ihren Piks erhalten haben, waren bereits alle verfügbaren Impftermine in den zuständigen Stellen des Hochsauerlandkreises reserviert. „Mehr als 1000 Termine im gesamten HSK sind komplett ausgebucht“, bestätigte Kreispressesprecher Martin Reuther im Gespräch mit dieser Redaktion am Freitagmorgen.
Der Hochsauerlandkreis bietet Kinderimpfungen in Brilon, Schmallenberg, Meschede und im Kulturzentrum in Hüsten an. Das Angebot richtet sich an alle Kinder, auch ohne Vorerkrankungen, wie die Kreisverwaltung mitteilte.
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Von dem großen Ansturm auf die Impftermine für Kinder im Alter zwischen fünf und elf Jahren war Martin Reuther überrascht: „Selbst die Termine, die wir in den vergangenen Tagen noch kurzfristig eingestellt haben, waren innerhalb kürzester Zeit ausgebucht.“
Weitere Termine in diesem Jahr sind zunächst nicht geplant, weil die verfügbare Menge des Kinderimpfstoffes begrenzt ist. Bundesweit werden insgesamt rund 2,5 Millionen Impfdosen an die Arztpraxen und Impfstellen ausgeliefert. Mit dem Termin der Erstimpfung ihres Kindes erhalten Eltern automatisch einen Termin für die Zweitimpfung, die etwa drei Wochen später erfolgt. Dafür müsse der Kreis gelieferte Dosen des Kinderimpfstoffes von Biontech zurücklegen.