Hüsten. Die Impfaktion des HSK in der Hüstener Schützenhalle findet enorme Resonanz. Zahlreiche Erst-, Zweit- und Boosterimpfungen
Einen enormen Andrang verzeichnete die Impfaktion des HSK am Mittwoch in der Hüstener Schützenhalle. Für die um 9 Uhr gestartete und bis in den Nachmittag andauernde Impfung bildete sich morgens eine etwa 200 Meter lange Warteschlange, die von der Schützenhalle über den Weg am Haus Hüsten und an der Petrikirche vorbei bis zum Kreisverkehr Heinrich-Lübke-Straße / Marktstraße / Hüstener Markt reichte. Im Laufe des Vormittags wurde die Warteschlange auch nicht kürzer, so dass sicherlich einige Hundert Menschen im Laufe des Tages ihre Erst-, Zweit- oder Drittimpfung (Booster) erhielten.
Damit sich Leute, die eine Drittimpfung haben wollten, nicht vergeblich an der Warteschlage anstellten, gingen Mitarbeiter der Impfaktion längs der Reihen und informierten darüber, dass bei einer Boosterimpfung die vorherige Zweitimpfung nicht später als am 7. Juni sein durfte. Nur bei Personen mit Vorerkrankungen hätten Ausnahmen nach einem Gespräch mit dem Arzt gemacht werden können.
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In der langen Warteschlange waren Personen aus allen Altersstufen zu sehen. Es gab auch manche junge bzw. mittelalte Menschen, die sich nun das erste Mal impfen lassen wollten. Unsere Zeitung sprach mit dem 20-jährigen Marvin Döbbeler und dem 39-jährigen Wolfgang Stecken, die beide in Voßwinkel wohnen und sich nun in Hüsten erstmals impfen lassen wollten. Warum aber jetzt erst?
„Ich habe mich regelmäßig testen lassen und sah bis zu den jetzt geltenden verschärften Coronaschutz-Regeln keine dringende Veranlassung zur Impfung und habe deshalb mit der Impfung noch gewartet“, sagt Wolfgang Stecken, der sich bisher keineswegs als Impfverweigerer verstand. In der Zwischenzeit habe einfach die Gelegenheit und für ihn persönlich auch die Notwendigkeit zum Impfen gefehlt.
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Das regelmäßige Testen habe ihm Sicherheit gegeben, zumal Geimpfte sich ja auch infizieren könnten. Marvin Döbbeler sah bisher auch keine zwingende Notwendigkeit, sich impfen zu lassen. „Ich bin gesund. Warum sollte ich mich impfen lassen?“, beschrieb er seine vergangene Einstellung zum Impfen. 3G am Arbeitsplatz sowie 2G im Freizeitbereich hätten die Situation nun aber verändert.
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Ihre Zweitimpfung wollten sich der 24-jährige Mojtaba Rezai aus Neheim und sein 18-jähriger Vetter Ass-Mudi Tadul aus Ense holen. Beide erhielten ihre Erstimpfung am 31. Oktober 2021 bei einer Impfaktion auf dem Kaufland-Gelände in Bruchhausen. Der Neheimer hatte sich im Frühjahr 2021 mit Corona infiziert. „Ich sollte dann sechs Monate bis zu meiner Erstimpfung warten. Deshalb wurde ich erst Ende Oktober geimpft“, berichtet Mojtaba Rezai. Die nun anstehende Zweitimpfung könne nun in kürzerem Abstand zur Erstimpfung erfolgen. Deshalb sei er nach Hüsten gekommen
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Zu den Personen in der Warteschlange, die sich boostern lassen wollten, gehörten die 63-jährige Ilona Wisse aus Müschede und die 82-jährige Voßwinkelerin Christa Kubatzki. Die Voßwinkelerin hatte mit dem Boostern noch etwas gezögert, weil sie sich mit zwei Impfungen recht sicher fühlte. Nun ging sie aber doch zusammen mit ihrer Tochter Regina Scholz zum Boostern. Die Müschederin Ilona wisse, die wegen verschiedner Aufgaben einige soziale Kontakte pflegt, hätte in einer Arztpraxis erst viel später einen Termin für eine Drittimpfung bekommen und entschied sich daher, nach Hüsten zu kommen. Hier brauchte man ja keinen Termin.
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Regina Scholz berichtete, dass sie um etwa 8.45 Uhr in Hüsten war und um 10.15 Uhr war sie immer noch in der Schlange und etwa 50 Leute standen noch vor ihr. So könnten im Endeffekt zwei Stunden oder auch noch mehr Wartezeit bei kühler, aber trockener Witterung zusammengekommen sein.
In der Halle gab es drei Impfstellen und die Mitarbeiter hatten das Verfahren straff organisiert. Es war einfach der große Andrang, der zu erheblichen Wartezeiten führte.
Wie viel Leute sich am Mittwoch im Endeffekt in der Hüstener Schützenhalle impfen ließen, kann der Hochsauerlandkreis am Mittwochabend noch nicht sagen. „Die statistische Auswertung wird es erst später geben“, teilte HSK-Pressesprecher Martin Reuther auf anfrage mit.
Impfende um 15 Uhr
Die Impfung in der Hüstener Schützenhalle endete um 15 Uhr: „Es wurden die Impfwilligen heimgeschickt, die ohnehin nicht mehr bis 15 Uhr dran gekommen wären“, sagt HSK-Pressesprecher Martin Reuther auf Anfrage unserer Zeitung nach einigen SMS aus der Schlange an die Redaktion.
Nicht richtig ist, dass es keinen Impfstoff mehr gab, so Reuther weiter. Hätte man alle, die um 13.45 Uhr in der Schlange standen, noch zugelassen, hätte man bis zum Abend weiter impfen müssen: „Und da ist dann die Kraft des Teams auch irgendwann nach so einem langen Tag und konzentriertem Arbeiten erschöpft“, bittet der Kreissprecher um Verständnis.