Arnsberg. Betreiber des Testpoints in Neheimer Burgstraße wollen so schnell wie möglich auch an sechs Tagen die Woche niederschwellige Impfangebote machen.

Im Neheimer Testpoint in der Burgstraße soll ab Mitte dieser Woche nach dem Wunsch der Betreiber auch durchgehend niederschwellig geimpft werden. Ein entsprechender Antrag, so bestätigt Dr. Dietmar Wetzchewald von der Arbeitsgemeinschaft Intensivmedizin e.V. in Neheim, sei auf dem Weg an das Kreisgesundheitsamt. Der Hochsauerlandkreis ist die zuständige Genehmigungsbehörde.

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„Zeitlich begrenzter Auftrag“

„Wir müssen jetzt versuchen, so viele Menschen wie möglich zu impfen“, sagt Dr. Dietmar Wetzchewald, „und wir haben die Kapazitäten und wir kriegen das hin“. Geht es nach ihm, stehen schon ab Mitte der Woche im jetzigen Testpoint vier Impfspuren bereit, die montags bis samstags von morgens bis abends Impfungen vornehmen. Dr. Dietmar Wetzchewald spricht von einem „zeitlich begrenzten Auftrag“, um die niedergelassenen Ärzte zu entlasten. Sollte der Plan abgelehnt werden, solle zumindest Samstags in Kooperation mit einer Arztpraxis im Testpoint geimpft werden.

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Deren Sprecher Dr. Hans Heiner Decker hatte gerade erst zu einem „Adventsimpfen“ der niedergelassenen Ärzte aufgerufen, das allerdings geordnet ablaufen müsse. Das Ziel allerdings ist gleich: Jetzt viele Menschen so schnell wie möglich zu boostern und auch zu Erstimpfen zu bewegen. „Dafür braucht es niederschwellige Angebote“, so Dr. Dietmar Wetzchewald. Ähnlich hatte sich kürzlich auch Dr. Ortwin Ruland aus Arnsberg geäußert. Er war leitender Arzt im Impfzentrum Olsberg und plädierte nun dafür, dass die Impfen in Innenstädten in leerstehenden Ladenlokalen möglich sein müssten.

Die Corona-Lage im HSK am Sonntag

Der Sieben-Tage-Inzidenz-Wert im Hochsauerlandkreis lag am Sonntag bei 127,4 (Vortag: 122,8). Gemeldet wurden 42 Neuinfektionen gegenüber dem Vortag. Insgesamt ist die Zahl der HSK-Fälle nun bei 12.712.

Die Hospitalisierungsrate im Kreis stieg auf 4,2 an, während die des Landes auf 3,94 zurückging.

Mit Stand Samstag meldete das DIVI-Intensivregister für den HSK in den neun erfassten Krankenhäusern im Hochsauerlandkreis vier Covid-19 Patienten in intensivmedizinischer Behandlung. Davon wurde ein Patient invasiv beatmet.

Der Anteil der Covid-19 Patienten an den am Sonntag insgesamt 87 verfügbaren HSK-Intensivbetten betrug 5 Prozent. Die Belegungsrate aller Intensivbetten (nicht nur Covid-19-Patienten) betrug am Samstag aktuell 79 Prozent.

Dr. Dietmar Wetzchewald geht es darum, in den nächsten vier Wochen „allen zwischen 18 und 84“ ein Impfangebot zu machen. Es könne nicht sein, dass Impfwillige und auch wieder zum Boostern Berechtigte teilweise schon bis Januar und Februar auf Termine warten müssten. „Sonst besteht die Gefahr, dass die positiven Effekte der bisherigen Impfen verloren gehen“, so Dr. Dietmar Wetzchewald. Noch seien die Zahlen im Hochsauerlandkreis gut kontrollierbar. „Diesen Status müssen wir halten“, sagt der Mediziner. Geimpft werden sollte sowohl mit Terminen als auch nach dem unangemeldeten „Walk in“-Prinzip.

Schnelles Handeln

Schon beim Aufbau des Testpoints im Frühjahr war er mit Partnern (Apotheken, Rettungsdienst Hagelstein) vorangeprescht, um schnell ein Angebot machen zu können. „Über Abrechnungen können wir uns nachher unterhalten“, sagt er. Nun sei es ein Wettlauf mit der Zeit. Schon damals hatte er angedeutet, das in so einem Testpoint auch geimpft werden könne. Konkurrenzsituationen zu anderen Impfangeboten will er gar nicht konstruiert wissen. „Jeder, der jetzt impft, trägt dazu bei, dass die Welle abflaut“, betont Dr. Dietmar Wetzchewald.

Im Testpoint will er Notärzte im Schichtdienst als ärztliche Leitung und für die Aufklärung einsetzen. Rettungsassistenten, Pflegekräfte und medizinisches Fachpersonal könnten beim Impfen in der erforderlichen Schlagzahl unterstützen. „Men Power und auch Software für die Verknüpfung mit der Corona-App und dem RKI sind bei uns vorhanden“, sagt Dr. Wetzchewald.

Und Impfstoff? „Der ist doch jetzt ausreichend vorhanden“, meint er. Allerdings müsste dabei nicht allein auf den Biontech-Impfstoff, sondern - wo zugelassen und empfohlen - auch auf den Einsatz von ebenso wirksamen Moderna-Vakzinen gesetzt werden.

Die Vorausssetzungen

Voraussetzungen für Biontech-Impfungen sind: Mindesten 18 Jahre, letzte Impfung vor mindestens fünf Monaten. Voraussetzungen für Moderna: Mindesten 30 Jahre, letzte Impfung vor mindestens fünf Monaten. Folgende Unterlagen werden benötigt: Impfpass, Krankenversicherungskarte, Aufklärungsbogen