Arnsberg. Der Umbau der früheren Hüstener Petrischule läuft auf Hochtouren. Schüler der neuen Bildungsakademie des Klinikums erhalten modernste Lernmittel.
Der Mann schlendert ganz gelassen durch die Baustelle. Die ehemalige Petrischule Hüsten wird zur neuen Bildungsakademie des Klinikums Hochsauerland umgebaut. Zum 1. August 2021 soll alles fertig sein. „Kein Problem, schaffen wir“, sagt Markus Bieker. Er ist Leiter des Geschäftsbereiches Infrastruktur am Klinikum. Zweifel daran, dass alles rechtzeitig zum Start des nächsten Ausbildungsgangs der Schule für Kranken- und Gesundheitspflege und des Premieren-Semesters der FOM-Hochschule für Pflege am Standort Arnsberg fertig sein wird, hat er nicht.
1600 Quadratmeter Fläche für Schulräume
14 Klassenräume für je 28 Schülerinnen und Schüler, sechs Skills Labs (praktische Studienräume), drei Gruppenarbeitsräume werden ausgebaut. Allein 1600 Quadratmeter Fläche werden die Schulräume haben, hinzu kommen gut 400 Quadratmeter für eine Aula und 1300 Quadratmeter Bürofläche für die Verwaltung. Die Hauptverwaltung des Klinikums soll in weiten Teilen von der Goethestraße in ein Obergeschoss der umgebauten Petrischule ziehen.
An die alte Petrischule erinnert in der Baustelle wenig. „Wir machen aber nur einen Innenausbau“, erklärt Markus Bieker, „die Bausubstanz war gut“. Ohnehin war das Gebäude zuletzt noch renoviert worden, als vor einigen Jahren hier die Hauptschulen aus Arnsberg und Hüsten zusammengezogen wurden. Auch die Fenster wurden damals erneuert. „Wir müssen auch außen nur die Fassade streichen“, so Bieker.
Insgesamt werden etwa fünf Millionen Euro investiert
Für die Baumaßnahmen an Schule und neuem Verwaltungssitz werden rund drei Millionen Euro Baukosten anfallen. Alles in Allem kostet das Projekt inklusive Grunderwerb und sämtlichen Aufwendungen gut fünf Millionen Euro. Gut zwei Millionen Euro werden über Fördermittel abgedeckt. Allein die Digitalisierung wird eine Viertel Million Euro kosten, für 150.000 Euro werden auch Einrichtung und Mobiliar zugekauft werden müssen. „Einiges hatten wir aber auch schon angeschafft“, so der Bau-Manager.
Auch die Einrichtung lässt sich das Klinikum einiges kosten. „Klassen- und Schulräume werden mit modernster Medientechnik ausgestattet“, sagt Markus Bieker. White Boards in allen Klassen, ein eigenes Wlan-Netz, ipads für die Schüler.
Alles vom Feinsten: Auch in der Aula, die das Klinikum angesichts der Ansiedlung des FOM-Hochschulstandorts Arnsberg auch gerne Audimax nennt. Modernste Medien- und Veranstaltungstechnik machen aus der ehemaligen Turnhalle der Petrischule einen vielseitig nutzbaren Raum für 250 Personen.
Allein für die Anschaffung der Projektionstechnik werden 100.000 Euro investiert. „Das wird schick“, sagt Markus Bieker.
Baubeginn war im Februar
Die Arbeiten für den Umbau begannen erst im Februar, nachdem der Kaufvertrag mit der Stadt Arnsberg erst im Dezember 2020 geschlossen wurde. Aktuell sind rund 30 Handwerker aus acht Firmen auf der Baustelle tätig - auch viele heimische Betriebe hatten sich erfolgreich an Ausschreibungen beteiligt.
Alter Baumbestand bleibt
Begonnen haben auch schon die Arbeiten auf dem alten Schulhof, der Campus-Charakter bekommen soll. Auf 2000 Quadratmeter Außenfläche wurde der alte Asphalt aufgenommen. Das Gelände wird auch leicht auf Niveau der Schuleingänge gebracht werden müssen. „Der alte Baumbestand bleibt“, sagt Markus Bieker. Grundsätzlich werde die Fläche aber asphaltiert.
Demnächst keine Impfungen mehr im Gebäude
Das in der Petrischule derzeit noch eingerichtete Impfzentrum wird nach noch zwei ausstehenden Impfterminen zeitnah geschlossen, damit auch hier nötige Arbeiten vorgenommen werden können. Allerdings sind die Räume in diesem Trakt schon jetzt in gutem Zustand.
Eine zusätzliche Baustelle - neben dem Großprojekt des Neubaus des Intensivmedizin- und Notfallzentrums am Karolinenhospital in direkter Nachbarschaft der Petrischule - hat das Klinikum Hochsauerland in Meschede. Trotz der neuen Pflegeschule in Hüsten bleibt auch die Verbundpflegeschule in Meschede erhalten. Auch hier werden sechs kleinere Räume hergerichtet.
Eine andere „Baustelle“ hat vertraglich vereinbart die Stadt Arnsberg abzuarbeiten: An der Riggenweide sollen auf dem ehemaligen Schrottplatz 100 Parkplätze für die Schüler/-innen und Studierenden entstehen. „Da muss mal langsam was passieren“, drängt Markus Bieker auf schnelle Umsetzung.
Alles neu in Hüsten: Nein, nicht ganz. Ein wenig nostalgisch bleibt es im Eingangsbereich der ehemaligen Petrischule. Markus Bieker lässt hier das Treppenhaus mit seinem Geländer im schon kultigen Nierentisch-Stil der 50er-Jahre stehen. „Das ist doch viel zu schade, das wegzumachen“, so der Herr der Klinikum-Umbauten.