Arnsberg/Hüsten. Gesamtstudienleiter Prof. Dr. Gerald Lux vom FOM-Hochschulstandort Arnsberg über das neue Pflegestudium in Hüsten.

Zum Wintersemester 2021/22 bieten die FOM Hochschule und das Klinikum Hochsauerland erstmalig ein duales beziehungsweise berufsbegleitendes Studium in Arnsberg an, das sich speziell an Auszubildende und Berufstätige in der Pflege richtet. Professor Dr. Gerald Lux ist Professor für Gesundheits- und Sozialmanagement und Gesamtstudienleiter am FOM-Hochschulzentrum in Arnsberg. Im Interview spricht er über Studieninhalte, Zulassungsvoraussetzungen und mögliche Perspektiven für Absolventinnen und Absolventen.

Sie kommen an einen neuen FOM-Hochschul-Standort. Wie sieht ihr Traumcampus aus?

Lux: Ich bin schon ganz gespannt, wie sich das dort entwickelt. Wichtig ist natürlich die technische Ausstattung mit Internet, Beamer und guten Sitzmöglichkeiten. Die Studierenden sollen sich dort in der Petrischule wohlfühlen und ein richtiges Uni-Gefühl mit Campus-Atmosphäre bekommen. Wichtig sind helle Räume. Die Modernität der Pflege soll sich im Studiengang und den Räumlichkeiten ausdrücken.

Zur Person

Prof. Dr. Gerald Lux ist 43 Jahre alt und verheiratet.

Wohnort: Mülheim/Ruhr

derzeit noch kommissarischer FOM-Gesamtstudienleiter des Standorts Arnsberg.

seit 2015 Lehrtätigkeiten bei der FOM, parallel in der Unternehmensberatung tätig.

Nach dem Zivildienst in Uniklinik Essen dort auch Pflegeausbildung und zweijährige Praxis in Allgemeinchirurgie; dann Wirtschaftswissenschaftsstudium an der Uni Duisburg/Essen im Hauptstudium Medizin-Management, von 2008 bis 2020 wissenschaftlicher Mitarbeiter.

Was macht eine akademische Pflegeausbildung aus?

Es geht um eine verstärkte Verknüpfung von Wissenschaft und Praxis. Das kann in der normalen Ausbildung so in der Tiefe nicht geschehen. Im Studienangebot wird eine evidenzbasierte Pflege gelehrt. Das wissenschaftliche Arbeiten ist zentral. Studierende sollen ein gestärktes Selbstvertrauen im Hinblick auf ihre eigenen Kompetenzen erhalten, um Verantwortung zu übernehmen.

Wie grenzt sich das Studium von der regulären Ausbildung zum Gesundheitspfleger ab?

Auch in der normalen Pflege im Klinikum werden Mitarbeiter gut und umfassend ausgebildet. Pflege wird aber immer komplexer. Das kann man in drei Jahren Ausbildung nicht alles vermitteln. Studierende sollen lernen, diesen Wandel und die Veränderung in der Pflege mitzugestalten. Man braucht auf den Stationen und in der Praxis immer den guten Mix. Es macht keinen Sinn, alles zu akademisieren. Ein ganz wichtiger Bereich werden daher auch weiterhin die berufsbegleitenden Weiterbildungsangebote abseits des Studiums sein.

Welche Zielgruppe sprechen Sie mit dem Studiengang an?

Es geht um die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die verstärkt in der Pflege Verantwortung übernehmen wollen und müssen. Und um die, die in der Lage sein müssen, die Qualitätssicherstellung in den Kliniken zu garantieren. Es braucht dort die hoch qualifizierten fachlichen Ansprechpartner. Es wäre schön, wenn in allen Bereichen akademisierte Kräfte tätig wären.

Was sind denn die Zulassungsvoraussetzungen?

Ein Studium an der FOM-Hochschule ist immer berufsbegleitend angelegt. Wer im Studiengang Pflege studieren will, muss die Fachhochschule oder allgemeine Hochschulreife vorweisen und entweder eine Pflegeausbildung beendet oder die Ausbildung begonnen haben. Ein Jahr Ausbildung ist Voraussetzung, um ins dritte Semester einsteigen zu können.

Was müssen Studierende mitbringen?

Die große Herausforderung für die Studierenden, das weiß ich auch von anderen Standorten, ist die Doppelbelastung durch Ausbildung oder Job und Studium. Man muss sicher belastbar, ehrgeizig und diszipliniert sein. Die Zeitmodelle zwischen Studieren und Praxis müssen passen. Das ist auch die Herausforderung für die Planung des Klinikums als Kooperationspartner. Das Studium an der FOM ist kostenpflichtig. In der Regel finanzieren das die Studierenden selbst. Am Klinikum haben die Mitarbeiter und Auszubildende aber die Möglichkeit, ein Stipendium zu beantragen.

Wie viele Studierende wird es zum Auftakt geben können?

Gestartet werden soll mit mindestens 25 Studierenden. Das können natürlich auch mehr sein. Und dann wird man sehen, wie sich das entwickelt. Durch die Präsenztage an Samstagen stehen die Studienräume und der Hörsaal der Bildungsakademie, an der die normale schulische Pflegeausbildung unter der Woche läuft, ja komplett zur Verfügung. Nach dem ersten Ausbildungsjahr schließt man das Studium nach zweieinhalb Jahren mit dem Bachelor of Arts Pflege ab.

Was hat Sie an der Arbeit für den Standort der FOM in Hüsten besonders gereizt?

Ich leite ja jetzt schon grundsätzlich die FOM-Studiengänge Pflege. Involviert war ich daher von Beginn an in die Gespräche zur Vorbereitung mit dem Klinikum Hochsauerland als Kooperationspartner. Darüber hat sich das entwickelt. Am Standort in Hüsten ist besonders, dass wir mit der FOM sonst selten räumlich so nah am Kooperationspartner sind wie hier mit dem künftigen Notfall- und Intensivmedizinzentrum des Klinikums am Karolinenhospital Hüsten. Da kann man nur von profitieren.

Infos zum Studium

Fragen zum Studienangebot beantwortet das Team der FOM Studienberatung telefonisch unter der Rufnummer 0800 1959595 oder per E-Mail an studienberatung.arnsberg@fom.de. Interessierte Mitarbeiter/-innen des Klinikums Hochsauerland können sich auch an die Personalabteilung wenden.