Herdringen. Der gebürtige Neheimer Sebastian Wanders übernimmt das Lokal „The Hole 19“ am Golfplatz in Herdringen. Warum er das ausgerechnet jetzt macht.

Er war sogar zwischenzeitlich in der Schweiz und für mehrere Jahre in Baden-Württemberg unterwegs. Doch seit Anfang des Jahres ist der gebürtige Neheimer Sebastian Wanders auch offiziell zurück in der Heimat:

Der Hotelbetriebswirt ist seit Februar neuer Geschäftsinhaber des Lokals „The Hole 19“ am Golfplatz auf dem Mühlenberg. Am 1. Mai feierte er zusammen mit seiner Frau Corinna, die ebenfalls zum Team gehört, die Eröffnung des Restaurants – vermutlich ohne großes Fest.

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Denn auch aktuell gilt noch: Außer Lieferservice und Abholdienste bleibt die Gastronomie in der Corona-Zeit derzeit geschlossen. Mitten in einer Pandemie ein Restaurant neu zu übernehmen, ist das nicht ein zu hohes Risiko? Sebastian Wanders beschwichtigt: „Wir sind mit großem Herzen dabei. Meine Familie und ich sind das Risiko eingegangen, weil wir uns gesagt haben, dass wenn wir uns schon selbstständig machen, dann nur im Sauerland.“

Begonnen hat alles im Herbst des vergangenen Jahres. Da kontaktierte ihn Werner Klein, Vorsitzender des Golfclubs Sauerland, und fragte Sebastian Wanders, ob er sich das vorstellen könnte. Beide kennen sich auch privat. „Ich wusste, dass sich Sebastian Wanders selbstständig machen wollte und hatte vorher erfahren, dass er seinen Betriebswirt gemacht hat“, sagt Werner Klein. Zuvor hatte der im vergangenen Juni neu gewählte Vorstand des Golfclubs den Vertrag mit dem vorherigen Pächter nicht verlängert. „The Hole 19“ ist eine „Club-Gastronomie“ für die Mitglieder des Golfclubs, wie Werner Klein erklärt. Das Restaurant soll aber künftig auch anderen Gästen offen stehen.

So verlief der Start des “The Hole 19“ am Golfplatz in Herdringen

Um sich den potenziell neuen Kunden zu präsentieren, nutzt die Familie Wanders derzeit vor allem die sozialen Netzwerke. „Kanäle wie Facebook oder Instagram sind momentan sehr wichtig für uns: Wir können die Eröffnung bewerben, aber auch mit den Gästen in Kontakt bleiben. Auf den Seiten geben wir zum Beispiel Einblicke hinter die Kulissen“, sagt der Betriebswirt.

Fast zwei Wochen nach dem Start sieht sich die Familie mit dem Restaurant auf einem guten Weg: Das Angebot mit dem „Essen zum Mitnehmen“ und der Lieferservice werden von den Neukunden gut angenommen.

Das plant Familie Wanders mit dem „The Hole 19“ in Herdringen

In dem Konzept für das Lokal „The Hole 19“ sollen Frische und Nachhaltigkeit im Vordergrund stehen, sagt Sebastian Wanders. Für die Burger kauft die Familie beispielsweise kein fertiges Hackfleisch ein, sondern eine „ganze Rinderschulter, die bei uns verarbeitet wird“, so der Betriebswirt. Für die Burger-Brötchen hat Sebastian Wanders mit einem Freund aus Karlsruhe eine eigene Rezeptur entwickelt, die von seiner Frau und Geschäftspartnerin Corinna noch verfeinert wurde. Das Material der Essen-Verpackungsboxen ist aus Zuckerrohr.

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Mit dem neuen Konzept verbindet Golfclub-Vorsitzender Werner Klein einen Wunsch an den neuen Pächter: „Wir hoffen, dass Sebastian Wanders und seine Frau mit ihrem Konzept auch jüngere Menschen ansprechen.“ In dem Punkt setzt Sebastian Wanders auf das Feedback der Neukunden: „Der Wirt in der heutigen Zeit muss nah an seinen Gästen sein. Nur so kann er filtern, wo die Wünsche des Gastes sind“, sagt er. „Durch das ‚offene Reden‘ habe ich die Möglichkeit, viel näher an den Gast zu kommen und dadurch Anregungen aufzunehmen.“ Der Service im Restaurant wird von ihm und seiner Frau geleitet. Außerdem haben die beiden noch einen Koch eingestellt.

Doch für eine richtige Eröffnung fehlt seitens der Politik weiterhin eine Perspektive. „Ich verstehe die Politik, dass sie die Gastronomie aktuell noch im Innenbereich geschlossen lässt. Die Schließung der Außengastronomie ist für mich aber nur sehr schwer nachvollziehbar“, so Wanders.

Was sich Sebastian Wanders für die Gastronomie in Arnsberg und Sundern wünscht

Zur Rolle der Gastronomie mit Blick auf das Infektionsgeschehen sagt er weiter: „Es ist verständlich, dass man den Inzidenzwert im Auge hat, aber die Gastronomie ist nicht das Problem, sondern wir sind Teil der Lösung“, betont Wanders, „die Menschen würden sich statt im Privaten verstärkt bei uns treffen und wir können auf die Einhaltung der Abstände achten.“

Sollte das Land Nordrhein-Westfalen künftig Öffnungsschritte beschließen, hofft Sebastian Wanders auf eine langfristige Lösung ohne „Hin und Her“.