Arnsberg/Sundern. Corona-Check unserer Zeitung: Bewertung der Maßnahmen in Schule und Kita hängen stark vom Alter der Befragten ab.

Eine Meinung haben alle - wichtig aber ist das Empfinden der Betroffenen. In der Auswertung des Corona-Checks mit Blick auf die getroffenen Maßnahmen in Kindertagesstätten und Schulen fällt auf, dass insbesondere ältere Umfrageteilnehmer in Arnsberg und Sundern die Maßnahmen dort als „nicht oder gar nicht ausreichend“ empfanden. Eltern haben da zuweilen eine andere Sicht.

Wie verteilen sich die Bewertungen auf der Skala?

In Arnsberg und Sundern bewerten 16,7 % der Befragten die Corona-Maßnahmen in Kitas als eindeutig „zu hart“, weitere 15,1 % betrachten sie eher als zu hart. 43 % sehen die Maßnahmen als nicht oder gar nicht ausreichend.

In Schulen hätten sich in Arnsberg/Sundern 20,0 % etwas und 26,5 % deutlich härtere Maßnahmen gewünscht. 17,1 % und 15,8 % empfanden getroffene Maßnahmen an Schulen als zu hart und etwas zu hart.

Zu beachten ist die Demografie der Umfrageteilnehmer in Arnsberg und Sundern: 33,9 % gehören zur Altersgruppe 0-40 Jahre, 42,6 % zur Altersgruppe 41-60 und 23,5 % zur 60+.

Corona war für Eltern ein einziges Rein und Raus. Als im März 2020 der erste Lockdown kam, waren die Schulen und Kitas zunächst ganz dicht und boten nur Notbetreuung für Kinder systemrelevanter Arbeitnehmer/-innen. Eltern lernten zu improvisieren, wurden zu Hilfslehrkräften und stritten sich im Homeoffice mit ihren Kindern um ausreichend Internet- und Hardwarekapazitäten.

Seit dem wechselten auch in Arnsberg und Sundern Präsenz- und Wechselunterricht, ehe mit dem Greifen der bundesweiten Corona-Notbremse und zwischenzeitlicher Sieben-Tage-Inzidenz im HSK über 165 kurz nach Ostern 2021 sogar alle Schüler/-innen - außer Abschlussklassen - in den Distanzunterricht mussten. Erst ab kommenden Montag kehren die Schüler in den Wechselunterricht zurück. Der Schulbetrieb wurde zudem durch Quarantänen erschwert.

Unsicherheit auf allen Seiten: Im Herbst sorgte sich die Arnsberger Politik um Risiken durch zu volle Schulbusse und orderte zusätzliche Busse, auf den Einbau von Luftfiltern in Klassenräumen wurde sowohl in Arnsberg und Sundern verzichtet, weil die Bundesförderung dafür offenbar nur abrufbar gewesen sei, wo keine Lüftungsalternativen gefunden werden konnten.

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Was auffällt: Fragt man die Elterngeneration selber, empfanden sie manch ergriffene Maßnahme in den Schulen und Kitas eher als angemessen bis zuweilen etwas hart, während sich ältere Bevölkerungsgruppen mit mehr Distanz zum Schulalltag in Arnsberg und Sundern in Schulen und Kitas härtere Maßnahmen gewünscht hätten. Eigene Betroffenheit und Betreuungsprobleme in Altersgruppen mit potenziell jüngeren Kindern tragen zu einer anderen Sicht bei.

Was noch auffällt: In der Gesamtheit empfanden die Sunderner Umfrageteilnehmer die Maßnahmen in Kita (Wert 3,04) und Schule (3,11) als angemessener als es die Arnsberger Befragten taten (3,21/3,25).