Arnsberg/Sundern/Möhnesee. Heimische Jugendherbergen bleiben trotz Warten auf Termin zur Wiedereröffnung optimistisch. Neuer Hausleiter am Sorpesee.

Sie gehören zu den „Gebeutelsten“ in der Coronakrise – und bleiben doch optimistisch, obwohl es noch immer keine konkrete Info zur Wiedereröffnung gibt: die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der heimischen Jugendherbergen. Geht es wieder los, dürfen sich vor allem Familien auf attraktive Angebote freuen. Wir haben uns in den Häusern in Arnsberg, Sundern-Langscheid und am Möhnesee umgehört:

Zunächst jedoch eine wichtige Personalie: Der DJH-Landesverband hat die grundsätzliche Entscheidung getroffen, Regionalverbünde bei den Hausleitungen aufzulösen – so auch den Regionalverbund Soest-Sorpesee-Möhnesee:

Kevin Schnitzler jetzt am Ruder

Martin Bongwald ist und bleibt Hausleiter der Jugendherberge Möhnesee. Nicole Eitel ist Hausleiterin der Jugendherberge Soest und hatte vergangenes Jahr die Interimsleitung der Jugendherberge Sorpesee übernommen. Seit 1. Februar ist Kevin Schnitzler neuer Hausleiter in Langscheid. „Während der Schließzeit wurde und wird der gelernte Hotelfachmann intensiv von verschiedenen Hausleitern unseres Landesverbandes eingearbeitet“, teilt Maike Braun, Pressesprecherin des DJH-Landesverbandes Westfalen-Lippe, auf Nachfrage mit.

Tragfähige Konzepte, verbraucherfreundliche Buchung

Um Reisen auch in Corona-Zeiten so sicher wie möglich zu gestalten, haben die Jugendherbergen tragfähige Konzepte entwickelt, die sich bereits während der Öffnungsphasen 2020 sehr bewährt haben.

Dazu zählen umfangreiche und praxiserprobte Hygienemaßnahmen inklusive einer Schnelltest-Strategie, kontinuierliche Schulung aller Mitarbeitenden ebenso wie flexible Stornobedingungen, die eine kostenlose, Corona bedingte Absage bis zum Tag der Anreise ermöglichen.

Sobald touristische Übernachtungen wieder möglich sind, rechnen die Jugendherbergen in Westfalen-Lippe mit einer starken Nachfrage von Familien.

Info:https://nordsee-sauerland.jugendherberge.de/

Der 30-Jährige war zuvor im Ausland tätig, hat u. a. in der Hotelbranche in Österreich und der Schweiz Erfahrungen gesammelt und zuletzt auf der MS Europa gearbeitet. Nun schippert Schnitzler auf dem Sorpesee und freut sich, in Langscheid das Ruder zu übernehmen.

„Ich hoffe natürlich, dass es nicht mehr allzu lange dauert, bis wir hier am Sorpesee wieder Gäste begrüßen dürfen“, sagt Schnitzler.

Die Jugendherberge Sorpesee war – nach dem ersten Lockdown 2020 – zunächst von Ende Mai bis Ende September 2020 geöffnet. Seit Anfang Oktober und bis heute ist das Haus aber geschlossen. Neben Erledigung kleinerer Renovierungsarbeiten (Anstriche, etc.) wurden in diesen sieben Monaten interne Abläufe optimiert.

Vor allem hat Hausleiter Schnitzler aber die Zeit intensiv genutzt, um mit den Programmpartnern neue Angebote rund um den See „zu stricken“, darunter Klassenfahrten unter den Mottos „Waldläufer am Sorpesee“ und „Fit und aktiv am Sorpesee“ sowie Segel- und Stand-Up-Paddling-Kurse als Reisebausteine für Familien.

Der SGV-Jugendhof in Arnsberg (Träger ist der SGV) wird inzwischen auch vom DJH „vermarktet“.
Der SGV-Jugendhof in Arnsberg (Träger ist der SGV) wird inzwischen auch vom DJH „vermarktet“. © WP | DJH Westfalen-Lippe

Der SGV-Jugendhof in Arnsberg (Träger ist der SGV) wird inzwischen auch vom DJH „vermarktet“ und steht ebenfalls in den Startlöchern. „Wir können sofort öffnen – wenn das Ok kommt“, berichtet Hausleiterin Sonja Fortmann. Die Zeit habe man genutzt, um attraktive Sommerprogramme auszuarbeiten – und vermarkte diese nun intensiv. Im Moment nutzt nur eine kleine Zahl Geschäftsreisender das imposante Gebäude. Ab Juni müsse das anders werden, hofft Sonja Fortmann, sonst könne es eng werden.

Soldaten als Gäste am Möhnesee

Das Haus am Möhnesee muss seit Ende Oktober pausieren, steht aber ebenfalls nicht ganz leer: „Seit Anfang November sind Soldatinnen und Soldaten untergebracht, die dem Gesundheitsamt des Kreises Soest bei der Kontaktverfolgung helfen“, berichtet Hausleiter Bongwald. Wann wieder geöffnet wird? „Das ist leider schwer vorherzusagen“, so Maike Braun, „angesichts sinkender Infektionszahlen hoffen wir natürlich, dass die dritte Welle bald überstanden ist und es eine Öffnungsperspektive geben wird.“