Das Gymnasium an der Königstraße zeigt sich als eine intakte Schulgemeinschaft. Hier der Schulcheck.

Arnsberg. Stolz auf die erfolgreich umgesetzte Digitalisierung und auf die intakte Schulgemeinschaft ist man am Arnsberger Mariengymnasium. Dies, freut sich Schulleiter Herbert Loos, habe sich in der gerade auch für Schulen herausfordernden Corona-Zeit eindrucksvoll bewiesen. Besonders der Zusammenhalt in der Schülerschaft sei vorbildlich.

Als die Corona-Krise den Schulen plötzlich und mit voller Wucht bis dahin ungeahnte Improvisationskunst abverlangte und weiter abverlangt, da war das Mariengymnasium schon gut aufgestellt, war eine solide Basis vorhanden.

„Denn bereits 2019 hat die Schulkonferenz die Umsetzung der Digitalisierung beschlossen. Und Corona hat jetzt gezeigt, wie dringlich und richtig das war.“

Herbert Loos: „Das Tablet ist jetzt Standardwerkzeug im Unterricht“

Inzwischen sind alle rund 650 Schülerinnen und Schüler mit Tabletts ausgestattet. „Das Tablet,“ sagt Loos, „ist jetzt Standardwerkzeug im Unterricht.“ Und das klappe gut. Wie man auch auf der Homepage der Schule sehen könne:

Dort sind – zum virtuellen Tag der offenen Tür – viele von Schülerinnen und Schülern verfasst Beiträge eingestellt, die bei der Wahl der Schulform Hilfestellung geben können und sollen.

Die Einführung in die Arbeit mit den Tablets erfolgt in den Fünfer-Klassen behutsam

„Die Einführung in die Arbeit mit den Tablets,“ erklärt der Schulleiter, „erfolgt in den Klassen 5 natürlich ganz behutsam.“ Begonnen wird dabei zunächst mit Englisch, die anderen Fächer folgen dann Schritt auf Schritt.

„Es ist erstaunlich,“ sagt der Pädagoge, in dessen Schulzeit noch das Asterix-Heft statt Smartphone ein Begleiter der Schülerschaft war, „wie schnell die Fünftklässler die Arbeit mit den Tablets verinnerlicht haben. Da sind sie teils fitter als ihre Eltern. Das ist schon sehr faszinierend.“

Die Oberstufen-Schüler sind kompetent im Umgang mit digitalen Medien

In der Oberstufe des Mariengymnasiums dagegen werden die Tablets in vollem Umfang genutzt. Denn die Schülerinnen und Schüler in dieser Altersstufe seien im Umgang mit den digitalen Medien kompetent und wüssten diese sinnvoll für Unterricht und Lernen zu nutzen.

„Sie haben zum Beispiel Mathematik-Bücher geladen, ziehen sich daraus die jeweilige Aufgabe heraus und haben diese so gemeinsam mit der Lösung auf einem Blatt.“ Was das Lernen unterstütze.

Die Tablets sind auch förderlich für die schulische Gemeinschaft

Natürlich, so Herbert Loos, sei trotz des Einsatzes von Tablets der Hybrid-Unterricht – ein Teil der Schüler ist im Präsenzunterricht, ein Teil zu Hause – kein einfaches Unterfangen. „Aber die Tablets sind ein verbindendes Element, weil man die Schüler, die sich zuhause befinden, schnell dazuschalten kann.“

Und Loos sieht die Tablets auch als förderlich für die Gemeinschaft an. „In den Naturwissenschaften zum Beispiel nehmen manche Schüler mit den Tablets Filme auf und lassen über diesen Weg andere an diesem Wissen teilhaben.“

Die Digitalisierung bietet Chancen, birgt aber auch einige Risiken

Grundsätzlich biete diese Digitalisierung viele Chancen, aber sie berge auch einige Risiken, vor denen man nicht die Augen verschließen dürfe.

„Denn Tablets bieten natürlich auch Ablenkungsmöglichkeiten wie das Versenden von WhatsApp-Nachrichten. Aber das ist ja durchaus normal in dieser Generation,“ macht da der Chef aus seinem Herzen keine Mördergrube.

Die Bedenken aus der Elternschaft werden berücksichtigt

Allerdings gab es in Entscheidungsfindung und Umsetzung der Digitalisierung in der Schulkonferenz Bedenken aus der Elternschaft. Nämlich die Sorge, dass durch den verstärkten Einsatz digitaler Medien die handschriftlichen Fertigkeiten verlorengehen könnten.

Damit dies nicht passiert, werden mit Ausnahme des Faches Englisch - „dort wird alles digitalisiert“ - in allen anderen Fächern Hefte zwecks Übung der Handschrift geführt. „Das ist eine gute Mischung,“ findet Loos. Außerdem könne die Tablet-Oberfläche mit einem Pin beschrieben werden.

Das Mariengymnasium hat zwei Jahre in die Vorbereitung investiert

Rund zwei Jahre wurden am Mariengymasium in die Vorbereitung der Digitalisierung investiert. Die Lehrkräfte erhielten dabei rund ein halbes Jahr vor den Schülern Diensttablets, um sich mit Gerät und Materie sowie den systemimmanenten Möglichkeiten vertraut zu machen.

„Zeitgleich,“ erklärt Matthias Beine als der für das Projekt Digitalisierung verantwortliche Lehrer, „wurden alle Räume mit der erforderlichen Infrastruktur ausgestattet, was ein länger, weil zeitaufwändiger Prozess war.“ Und die letzten Bausteine waren dann die Tablets für die Schüler.

Matthias Beine: "Wir waren in Sachen Digitalisierung ein bisschen Vorreiterschule"

In die Digitalisierung war übrigens das gesamte Lehrerkollegium involviert. Was eine richtige Entscheidung gewesen sei, da anfangs das System mit manchem überraschenden Pferdefuß aufgewartet habe, dem in der Unterrichtspraxis gegengesteuert werden musste. Beine: „Aber wir haben gemeinsam immer nette Lösungen gefunden.“

Und damit auch bei denen alles rund läuft, auf die es ankommt, wurden ergänzend spezielle Schülersprechstunden für technische Hilfe angebotene. „Unter dem Strich,“ zeigt sich auch Matthias Beine zufrieden, „waren und sind wir gut unterwegs. Dies auch, weil wir in Sachen Digitalisierung ein bisschen Vorreiterschule waren.“

Für das Lehrerkollegium wurden „Mikro-Fortbildungen“ organisiert

Aber Hilfestellung gab es nicht nur für die Schülerschaft. In den Mittagspausen haben einzelne Lehrerinnen und Lehrer immer wieder halbstündige „Mikro-Fortbildungen“ für etwa sechs bis acht Lehrer organisiert.

„Was ein guter Erfolg war,“ sieht Schulleiter Herbert Loos auch dieses Handeln als Zeichen einer intakten Schulgemeinschaft.

Weitere Schulchecks:

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