Arnsberg. Die Arbeiten liegen bislang im Zeitplan. Und das Erfreuliche: Die Kosten befinden sich ebenfalls im vorab gesteckten Rahmen.

Alles im Plan: Trotz Corona sieht sich das Klinikum Hochsauerland bei dem Neubau des Notfall- und intensivmedizinischen Zentrums am Karolinenhospital in Hüsten sowohl im zeitlichen als auch finanziellen Rahmen.

„Wir liegen vollständig im Zeitplan“, sagen Geschäftsführer Werner Kemper und Markus Bieker, Geschäftsführer der Klinikum Hochsauerland Infrastruktur GmbH, „und wir gehen davon aus, dass das auch so bleibt“. An dem Vorhaben der Bezugsfertigkeit im ersten Quartal 2023 und der vollständigen Betriebsbereitschaft Mitte 2023 könne festgehalten werden.

Werner Kemper: „Wir liegen absolut in den kalkulierten Kosten“

Gleiches gilt nach Angaben der Geschäftsführer auch für den Finanzplan. „Wir liegen absolut in den kalkulierten Kosten“, freut sich Kemper. Das führt Markus Bieker auf „eine solide Vorplanung“ zurück. Angesichts eines Volumens von veranschlagten Baukosten in Höhe von rund 62,5 Millionen Euro ist das eine gute Nachricht.

Insgesamt beträgt das Investitionsvolumen des Klinikums 88 Millionen Euro im Zusammenhang mit der Errichtung des Notfall-Zentrums. „Das Vorhaben zur Sicherung der Versorgung wird vom Land NRW als sehr sinnvoll angesehen“, so das Klinikum. Und daher auch mit 28,17 Millionen Euro gefördert.

Davon seien bisher bereits Aufträge in Höhe von mehr als 30 Millionen Euro vergeben worden. Aktuell sind für den Hoch- und Tiefbau eine Dortmunder Firma und das regionale Unternehmen Feldhaus/Tillmann an der Baustelle tätig. Ausgeschrieben werden müsse europaweit nach öffentlichem Vergaberecht. „Es wird aber auch Gewerke geben, wo heimische Unternehmen zum Zuge kommen“, sagt Werner Kemper. Das treffe zum Beispiel bei den Dachdeckerarbeiten zu.

„Jetzt, wo wir aus der Erde raus sind, wird das Gebäude schneller wachsen“

Werner Kemper, Sprecher der Geschäftsführung Klinikum Hochsauerland. 
Werner Kemper, Sprecher der Geschäftsführung Klinikum Hochsauerland.  © WP-Archiv | Privat

Die Arbeiten am derzeit wohl größten Bauprojekt der Region kommen gut voran. Der Neubau auf der riesigen Baustelle hinter dem Klinikum Hochsauerland Standort Karolinen-Hospital in Hüsten nimmt Formen an.

Die Außen- und Innenwände des großen Untergeschosses (Ebene 0) sowie die Innenstützen stehen bereits. Wesentliche Teile der Geschossdecke sind betoniert oder werden zur Betonage vorbereitet. Auch die Anbindung zum bestehenden Krankenhausgebäude ist bereits hergestellt.

„Jetzt, wo wir aus der Erde raus sind, wird das Gebäude schneller wachsen als in den letzten drei Monaten“, sagt Kemper. Vorgesehen ist, den Betonbau im Herbst 2021 abzuschließen. Derzeit erfolgen bereits die Ausschreibungen für Außenfenster und -türen sowie für die Fassadenverkleidungen. Werner Kemper und Markus Bieker sind sich sicher: „In 2021 werden wir noch das Richtfest feiern können“.

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Der Umzug soll 2023 ohne Leistungsverlust des Hauses über die Bühne gehen

Sobald das dritte Obergeschoss fertiggestellt sei, werde bereits mit der technischen Installation und dem Innenausbau in den unteren Etagen begonnen. Alles soll vorbereitet sein, damit in 2023 der Umzug der am Notfallzentrum benötigten Abteilungen nach Hüsten im laufenden Betrieb und ohne Leistungsverlust des Hauses vonstatten gehen kann.

„Das wird alles so koordiniert, dass die Versorgung weiter laufen kann“, sagt Werner Kemper, „das bedarf guter Planung“. Allein die Umzugskosten sind auf vier Millionen Euro beziffert. Das Material werde vollständig überführt. „Wir kaufen ja nicht alles neu“, so der Geschäftsführer des Klinikums.

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Auch die Parkmöglichkeiten im Umfeld des Karolinen-Hospitals werden verbessert

Das neue Gebäude wächst nach Fertigstellung der ersten Geschosse jetzt zügiger in der Höhe. Noch in 2021 soll Richtfest sein.
Das neue Gebäude wächst nach Fertigstellung der ersten Geschosse jetzt zügiger in der Höhe. Noch in 2021 soll Richtfest sein. © Klinikum Hochsauerland | Richard Bornkeßel

Um die Parkmöglichkeiten im Umfeld des Karolinen-Hospitals zu verbessern, investiert das Klinikum Hochsauerland auch in die Schaffung zusätzlicher Parkflächen.

Insgesamt 452 zusätzliche Parkplätze sollen entstehen. Davon sind bereits 250 Parkplätze vollständig hergerichtet und werden von Mitarbeitern und Besuchern genutzt. Das, so Kemper, nehme schon jetzt den von Anwohnern vielfach kritisierten Parkdruck aus dem Quartier rund um das Krankenhaus.

Der Neubau ist ein Zukunftsprojekt

Der Neubau ist für das Klinikum ein Zukunftsprojekt: „Die umfassende Notfallversorgung ist Alleinstellungsmerkmal in der Region“, sagen die Verantwortlichen. Das neue Notfall- und Intensivzentrum solle helfen, Leben zu retten und eine leistungsfähige Gesundheitsversorgung in der Region zu gewährleisten.

Nach Fertigstellung stehen in Hüsten 13 notfallversorgende Fachabteilungen sowie eine Intensivstation mit 50 Intensivbetten, die aktuell über drei Krankenhausstandorte in Arnsberg verteilt sind, zentral zur Verfügung.

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