Hüsten. Senioren und Pflegepersonal im Haus Flammberg tanzen zum weltweiten Hit „Jerusalema“ und zeigen sich auf Youtube.
In der Krise für gute Stimmung sorgen – auch das ist eine der schwierigen Aufgaben für Pflegepersonal in der Corona-Pandemie. Das Team der Seniorenresidenz Haus Flammberg gibt dafür alles. Mit einem Video beteiligen sie sich virtuell an der „Jerusalema Challenge“. Weltweit tanzen Menschen zu dem Song, um in schwierigen Zeiten ein Zeichen für Zusammenhalt und Hoffnung zu setzen. So eben auch auf dem Flammberg, wo möglichst viel Leichtigkeit und Freude den Alltag bereichern sollen.
„Wir tanzen sowieso viel, deshalb haben wir gerne bei der Challenge mitgemacht und bereiten auch noch ein Weihnachtsvideo vor“, sagt Leiterin Nicole Janda-Steininger. Im aktuellen Video sind Mitarbeiter zu sehen, die auf dem Hof eine einstudierte Choreografie präsentieren, Bewohner und Mitarbeiter, die gemeinsam tanzen, bunte Tücher und Luftballons durch die Luft schwenken. Einige sitzen im Rollstuhl oder Sessel und wippen im Takt mit den Füßen. So lassen sie gemeinsam ein paar Minuten die Gedanken an Corona-Viren, Hygieneregeln, Besuchsbeschränkungen und zusätzliche Arbeit ruhen.
Organisation der Schnelltests
Denn all das prägt den Alltag, auch wenn die Mitarbeiter bemüht sind, die Tage für die Bewohner so abwechslungsreich wie nur möglich zu gestalten. „Die Stimmung unter den Bewohnern ist gut, auch wenn es Einschränkungen gibt“, sagt Janda-Steininger. „Bei uns gibt es jeden Tag Besuchszeiten.“ Besucher werden getestet und über Hygieneregeln aufgeklärt.
Genug Schnelltests für Besucher, rund 80 Mitarbeiter und 85 Bewohner seien vorhanden, über Nachschub mache sie sich keine Sorgen, erklärt die Leiterin. Aber der zusätzliche Arbeitsaufwand sei enorm. „Es ist eine wahnsinnige Belastung für die Mitarbeiter“, so Janda-Steininger. Besuchszeiten gibt es täglich und die Bewohner können für bis zu sechs Stunden auch ihre Angehörigen besuchen, bei ihrer Rückkehr werden sie getestet. Diese Regelungen werden auch an den Weihnachtsfeiertagen gelten.
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Einen Corona-Fall gab es im Haus Flammberg bislang nicht. „Wir sind froh, dass bei uns nichts passiert ist“, sagt Janda-Steininger. „Wir Mitarbeiter wollen auch keine Risiken eingehen und fahren unser Privatleben stark runter.“ Die Angst vor Infektionen sei da, dann könne auch die Stimmung schnell kippen und das Personal an seine Grenzen kommen, meint sie.
Entsprechend hoch sind die Erwartungen vieler an die Impfungen im neuen Jahr. Die Seniorenresidenz hat sich dazu bereits registriert, ist im Kontakt mit dem Kreisgesundheitsamt. Während viele Bewohner die Impfung kaum abwarten könnten, hätten die Mitarbeiter noch viele Fragen, sagt die Leiterin. Unklar ist auch, wie schnell sich der Alltag unter lauter Risikopatienten dann wieder normalisieren wird.
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