Arnsberg. Arnsbergs Apotheken geben am ersten Tag der neuen Coronavirus-Schutzmasken-Verordnung jeweils Tausende FFP2-Atemschutzfilter aus. Nachschub kommt

FFP2 – eine Buchstaben-Zahlenkombination, die in Zeiten von Corona optimierten Schutz verspricht – keine Überraschung also, dass die „filtering face piece“ Schutzmasken in Arnsbergs Apotheken am Dienstag enorm gefragt sind; denn: „Ab 15. Dezember 2020 können sich über 60-Jährige sowie Menschen mit bestimmten Vorerkrankungen oder Risikofaktoren je drei kostenlose FFP2-Schutz­masken (oder vergleichbar) in der Apotheke abholen“. Das steht so in der neuen Coronavirus-Schutzmasken-Verordnung, die jetzt in Kraft getreten ist. Wir haben am Vor­mittag in Neheim und Alt-Arnsberg „die Lage gepeilt“: „Vergriffen“ meldete die Engel-Apotheke am Neheimer Markt bereits um 10 Uhr.

„Kein 100-prozentiger Schutz vor dem Coronavirus“

Auch FFP2-Masken bieten keinen 100-prozentigen Schutz vor dem Coronavirus. Sie sind kein Freifahrtschein dafür, unachtsam zu sein, senken die Gefahr für eine Ansteckung aber erheblich.

„Diejenigen in der Gesellschaft damit zu versorgen, die besonders von der Pandemie betroffen sind, sollte es uns allen wert sein“, so Bundesgesundheitsminister Jens Spahn. Info zur Verordnung: https://www.bundesgesundheitsministerium.de/service/

„Wir haben 1000 FFP2-Masken verteilt, der Andrang war riesig“, berichtet Maria Bertelsmann im Gespräch mit dieser Zeitung. Am Mittwoch werde man erneut beliefert, so die Apothekerin weiter, wer am Dienstag „zu spät dran war“, muss dann erneut sein Glück versuchen.

Die Verteilung verlangt den Apothekern derzeit alles ab – denn sie müssen die speziellen Masken selbst einkaufen; und in Vorkasse treten. Erst im Januar soll die Abgabe einfacher geregelt werden: Berechtigte Patienten erhalten dann zwei fälschungssichere Coupons für jeweils sechs Masken von ihren Krankenkassen oder ihrer privaten Krankenversicherung. Diese können sie in zwei klar definierten Zeiträumen im neuen Jahr ebenfalls in den Apotheken einlösen. Die Anspruchsberechtigten zahlen dann pro eingelöstem Coupon einen Eigenanteil von zwei Euro hinzu.

In der Neheimer Engel-Apotheke stehen Kunden wegen der FFP2-Masken Schlange.
In der Neheimer Engel-Apotheke stehen Kunden wegen der FFP2-Masken Schlange. © WP | Privat

Apropos „Berechtigte“, wie wird das eigentlich vor Ort geprüft? „Wer über 60 ist, lässt sich mit einem Blick auf den Personalausweis feststellen“, erklärt Maria Bertelsmann.

Nachweis erforderlich

Risikopatienten benötigen einen Nachweis zum Vorzeigen; doch: „Ich kenne die meisten unserer Kunden gut“, so die Neheimerin weiter. Allerdings seien am Dienstag auch zahlreiche „Gelegenheitskunden“ hereingeschneit, um sich drei Masken zu sichern. Listen führen die Apotheken i. d. R. nicht, appellieren lieber an die Vernunft jedes Einzelnen – damit im Dezember kein Bedürftiger leer ausgeht.

Auch vor der Rosen-Apotheke im Ortsteil Arnsberg bildeten sich am Dienstag teils Schlangen an der eigens eingerichteten Ausgabestelle.

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