Zur Verleihung des WP-Sportsozialpreises an RW Wenholthausen sagt Redaktionsleiter Martin Haselhorst, was Sportvereine wirklich stark macht.
Unser Sport erlebt turbulente Zeiten. Beschäftigte uns vor Jahren noch der demografische Wandel, die Abkehr der Menschen von Vereinen und die fehlende Bereitschaft für Engagement, drücken nun ganz andere Herausforderungen.
Migration, finanziell handlungsunfähige Kommunen, Digitalisierung und jetzt mit voller Wucht die Corona-Pandemie. Unsere Vereine haben ihre großen zu überwindenden Hürden nicht mehr auf den Sportplätzen, auf den Laufbahnen oder in der Turnhallen. Sie müssen reagieren auf gesellschaftliche Umstände, die nichts mit dem eigentlichen Sportkern zu tun haben, sondern weit über Punkte, Tore und Meisterschaften hinausdenken. Wer sich ohnehin nur darauf begrenzt, hat keine Zukunft.
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Unser neuer Sportsozialpreisträger, der TSV RW Wenholthausen, hat Zukunft, weil er sich genau diesen Herausforderungen stellt und sie nicht aussitzt. Der der TSV RW Wenholthausenr hat bereits die Flüchtlingskrise vor einigen Jahren nicht als Last, sondern als Aufgabe und Chance verstanden. Mit zahlreichen Aktionen und Initiativen übernahm der Verein Verantwortung für das Ankommen und die Integration der geflüchteten Menschen im Ort. Zurecht gab es die Zertifizierung als Stützpunktverein Integration. Jede Zeit hat seine Aufgaben.
Auch mit dem begonnenen Bau einer vereinseigenen Sporthalle in diesem Herbst stellt sich der Verein zukunftsfähig auf. Ebenso durch das ständige Hinterfragen und Weiterentwickeln seiner sportlichen und außersportlichen Angebote. Der TSV RW Wenholthausen findet auch hier die Antworten auf die Herausforderungen der Gegenwart.
Jetzt ist die Corona-Pandemie mit all seinen Einschränkungen – aktuell trifft den Sport der nächste Lockdown – eine weitere Belastungsprobe für alle Sportvereine. Der TSV RW Wenholthausen zeigte bereits im Frühjahr, dass er auch in dieser Krise aktiv zu agieren weiß. Unter Einbeziehung aller digitalen Möglichkeiten wurde sofort erkannt, dass es nun darum geht, den Kontakt zu Mitgliedern auf virtuellem Wege zu halten, neue Angebote zu kreieren, die bis dahin als undenkbar erschienen, Gemeinschaftsgefühl in der Krise zu vermitteln und zudem auch den Blick für besonders von der Pandemie-Isolation betroffene alte Menschen im Ort nicht zu verlieren.
Starke Vereine hadern nicht mit Situationen. Sie erstarren nicht wie das Kaninchen vor der Schlange, sondern finden Lösungen für die neuen Gegebenheiten. Wer das macht und schafft, ist zukunftsfähig. Wer das macht, ist ein verdienter Preisträger des WP-Sportsozialpreises.