Hüsten/Aachen. Umweltschützerin Marcella Hansch aus Hüsten setzt ihre Mission für saubere Gewässer trotz Coronakrise fort: neues Sammelboot erfolgreich getestet

Gewässer von Plastikmüll befreien? Da war doch was? Richtig: „Pacific Garbage Screening“ (PGS) – eine Vision, in drei Worten zusammengefasst und von einer charismatischen jungen Frau aus Hüsten mit Leben erfüllt. Doch was macht die Coronakrise mit dem Projekt von Marcella Hansch? Wir haben in Aachen nachgefragt, wo der gemeinnützige Verein hinter der Idee sein „Hauptquartier“ hat.

Spenden sehr willkommen

„Neben einem verantwortungsvollen Umgang mit Plastik, könnt Ihr schon ab 12 Euro im Jahr Mitglied werden und so einen Beitrag zur Rettung der Meere leisten“, heißt es auf der Homepage des Vereins Pacific Garbage Screening e. V. .

Hier der Link zur Homepage mit allen Informationen https://www.pacific-garbage-screening.de/

Wer direkt mit einer Spende helfen möchte, kommt über den QR-Code hier links zur Bankverbindung.

„Obwohl uns Corona schwer getroffen hat, sind wir nicht untätig“, hat Marcella Hansch gute Nachrichten: Parallel zur Entwicklung der PGS-Plattform – ein erster Prototyp wird Ende dieses Jahres im Fluss getestet – wurde gemeinsam mit einem Partner ein Müllsammelboot entwickelt. Das funktioniert eigenständig, soll aber später auch im Verbund mit den Plattformen agieren. Das für Binnengewässer konzipierte Boot hat seine erste Feuertaufe bereits bestanden; ist Symbol für den neuen Ansatz des Projekts: Plastikmüll stoppen, bevor er – aus Bächen und Flüssen, in die er zu Beginn der unseligen Kette entsorgt wird – überhaupt ins Meer gelangt. „Aus der anfänglichen Vision einer riesigen Plattform für die Ozeane sind viele kleine Plattformen und Boote geworden“, beschreibt Marcella Hansch die „Umentwicklung hin zur Praxis“. Neues gibt es auch auf dem Feld Umweltbildung, dazu später mehr.

Schwer getroffen von Corona

Zunächst kurz zurück zur Pandemie – „schwer getroffen von Corona“ bedeutet für PGS was? „Spenden und Spender brechen weg“, erklärt die Wahl-Aachenerin mit Sauerländer Wurzeln: Reichweite für ihre Vision hat sie stets bei Vorträgen in aller Welt generiert, doch das Virus hat Reisen enorm erschwert, große Tagungen, Kongresse, etc. buchstäblich abgewürgt… Als „Online Speaker“ nutze sie zwar Möglichkeiten der Digitalisierung, sagt Marcella – aber: „Das Persönliche fehlt...“ (Info zu Spenden im Kasten).

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Da tut es umso mehr gut, dass es mit dem Müllsammelboot gut läuft: Eine erste Pilotphase startete vergangene Woche in der Slowakei, wo einige Hotspots in Flüssen und Staudämmen von Müll befreit wurden. „CollectiX – Müllsammelboote mit Mission“ lassen sich auch für kurzfristige Sammelaktionen einsetzen und sind sehr flexibel. Mit ca. 20 Tonnen Müllsammlung pro Tag sorgt ein einzelnes Boot für optimale Gewässerreinigung. Eine Drohne unterstützt jedes Müllsammelboot und identifiziert Müll-Hotspots. Zusätzlich ist das Boot mit Sensoren ausgestattet, die dank künstlicher Intelligenz helfen, Müll smart zu analysieren. „So sammeln wir nicht nur Müll, sondern auch detaillierte Daten zur Zusammensetzung“, betonen die „Macher“ (Info: https://www.garbage-boat.com https:// und auf youtube: https://www.youtube.com/watch?time_continue=12&v=DxnV46oC5mU&feature=emb_title )

Unter dem Namen „EmergenSea Kit“ wurden Umweltbildungskoffer für Schulen entwickelt.
Unter dem Namen „EmergenSea Kit“ wurden Umweltbildungskoffer für Schulen entwickelt. © WP | Privat

Und – ach ja, dann ist da ja noch die „pädagogische Schiene“: Umweltbildungskoffer für Schulen und Bildungseinrichtungen wurden entwickelt – und inzwischen fertig gestellt. „Unter dem Namen ‚EmergenSea Kit‘ haben wir zwei verschiedene Umweltbildungskoffer für den Einsatz in Schulen entwickelt. Einen für die Grundschule (Klassen 3 & 4) und einen für die Sekundarstufe 1“, berichtet die Umweltschützerin aus Hüsten. Die Inhalte wurden gemeinsam mit Lehrern erarbeitet – und sind auch grafisch für Kinder ein absolutes Highlight (Info: https://www.pacific-garbage-screening.de/post/emergenseakit ). Erhältlich sind die Koffer bei Pacific Garbage Screening in Aachen, Schulfördervereine erhalten sie zum Selbstkostenpreis. Was bleibt, ist trotz der aktuellen Krise ein gutes Gefühl: Vermüllung durch Plastik ist eines der größten Umweltprobleme unserer Zeit, für das es bisher noch keine Lösung gibt, genau wie für die Bekämpfung des Coronavirus – aber es wird mit Sinn und Verstand an Lösungen gearbeitet – und das macht Mut!