Arnsberg. Beim Kunstsommer in Arnsberg erleben die Zuhörer ein ungewöhnliches Konzert unter freiem Himmel.

Das ist Kunstsommer: Kurzfristig hatte sich der Musiker Florian Betz angekündigt, ein Konzert im Rahmen seiner „Freiraum-Tour“ in den Arnsberger Bürgergärten zu spielen. Mit einem eher bekannten Marimabaphone (ein großes Xylophon) und den noch jungen, eher unbekannten Pantams überraschte der Musiker rund 60 Besucher, die in den Bürgergärten Arnsberg als Bühne wie auch Tribüne einen passenden Veranstaltungsort erleben konnten.

Kirsten Minkel vom Kulturbüro der Stadt zeigte sich bei der Begrüßung der Gäste über das große Interesse an der Musik von Florian Betz erfreut. Das, so Minkel, sei für die künftigen Planungen ein Anspruch, mehr Open-Air-Kultur in den Bürgergärten anzubieten. Bei seinem Konzert konnte es Musiker Betz dann seinen Gästen gleichtun – sich entspannen und mit der Musik die Stimmung der Gäste aufzunehmen.

Breites Klangspektrum

So war das Publikum in den Bürgergärten, das sich einer Anregung nach zum Teil Decken und Stühle mitgebracht hatte, von den ersten Tönen an mucksmäuschenstill, um auch keinen der leisen Töne der Pantams zu verpassen.

Auch interessant

Hinlegen und Augen schließen – das war angesagt, um die mitunter sphärischen Klänge so richtig zu genießen. Sechs verschiedene Pantams hatte der Künstler mitgebracht und konnte ihnen gekonnt die hellen und tiefen Töne an den entsprechenden Stellen entlocken, beide Tonlagen schon in nur einem Instrument aus Stahl vereinigt. Seine Pantams, die eher an eine Miniatur-Ausgabe fliegender Untertassen denn an ein Musikinstrument erinnerten, überzeugten das Publikum vollends.

Mit einem Klangspektrum, das sowohl ganz reine Töne brachte, aber auch eine gewollte Mischung der Töne zu einem neuen bringen konnte, sorgte Betz in einem wirklich passenden Umfeld für ein musikalisch spannendes Ambiente. Ein großes Sonnensegel trug dabei die Töne der Instrumente den Berg hinauf, an dem die Zuhörer ihren Platz auf Abstand zueinander gefunden hatten.

Auch interessant

Während einer Pause zwischen den Stücken nutzte Florian Betz, der in den Bürgergärten auch die Unterstützung seiner gesamten Familie bekommen hatte, die Chance, seine Instrumente zu erklären. „Die Urform der Pantams stammt aus Trinidad und Tobago“, erzählte Betz, eine Weiterentwicklung der Ölfässer, auf denen ursprünglich musiziert worden sei. Mit den entsprechend bearbeiteten Deckeln habe man die verschiedenen Töne entstehen lassen können.

Außergewöhnliche musikalische Stimmung

Seine musikalischen Fähigkeiten spielte Betz dann aber nicht nur solo auf den Pantams aus: Auch und gerade in Verbindung mit den tiefen Tönen des Marimbaphones gelang es ihm, eine außergewöhnliche musikalische Stimmung zu erzeugen. Noch verstärken konnte Betz diese durch sein eigenes Mitsingen in einigen Passagen des Konzertes. Rund 90 Minuten begeisterte Florian Betz mit einem abrupten Wechsel zwischen schnellen und langsamen Tonfolgen sowie hohen und tiefen Tönen. In Kombination mit seiner Stimme erreichte er die passende Wirkung.

Nur zuzuhören, war für die Zuschauer schon schwer genug: Schließlich wurde auch den Augen beim virtuosen Spiel etwas Sehenswertes geboten. Die Gäste dankten es mit lang anhaltendem Applaus und den Rufen nach Zugabe. Der kam Betz kurz nach, bevor er wie bei jedem seiner Konzerte viele Fragen zu Musik und Instrumenten zu beantworten hatte. Dafür nahm er sich in der familiären Atmosphäre des Konzertes auch alle Zeit.