Arnsberg. Bei der Standortfrage für Pflegeakademie und Grimmeschule machen sich Arnsbergs Sozialdemokraten für Hüsten stark.

Wichtige Entscheidungen zu künftigen Schul- bzw. Ausbildungsstandorten rücken näher; und die Entscheidungsträger positionieren sich. Arnsbergs SPD spricht von „einer gesundheitspolitisch richtungsweisende Entscheidung“ – und favorisiert Hüsten. „Lasst uns gemeinsam in Hüsten für die Gesamtstadt Arnsberg eine der größten Pflegefachschulen der Region schaffen“, legen sich Andreas Posta (stellv. Fraktionsvorsitzender/schulpolitischer Sprecher) und Stadtverbandsvorsitzender Tim Breuner fest.

Parkplatzproblem kann gelöst werden

Die Schüler/-innen der Pflegeakademie kommen aus einem großen Einzugsbereich – und mit Pkw, sieht die SPD zusätzliches Verkehrsaufkommen – und somit Bedarf an Parkmöglichkeiten.

Diese könnten – auch für Mitarbeiter/-innen des Klinikums Hochsauerland nutzbar – auf der Riggenweide entstehen, so die Sozialdemokraten, die außerdem einen Shuttle-Verkehr zwischen diesem Parkplatz und dem Hospital anregen.

Zur Erinnerung: Ende Juni hat die Stadtverwaltung folgende Überlegungen öffentlich gemacht (wir berichteten): Die Neheimer Grimmeschule (Hauptschule) soll nicht in die frühere Hüstener Petrischule umziehen, sondern in einen Neubau, der auf einem freien Eckgrundstück neben der Hüstener Realschule errichtet werden soll. Die Petrischule wiederum ist als künftige „Bildungsakademie für Pflegefachkräfte“ von Klinikum Hochsauerland und Caritas-Verband Arnsberg-Sundern vorgesehen. Ursprünglich war für die Akademie das Gebäude der ehemaligen Neheimer Realschule avisiert.

Gedankenspiele

Wohlgemerkt – (noch) Gedankenspiele; der notwendige Ratsbeschluss wird in einer Sondersitzung Ende August herbeigeführt. Im Sitzungsplan ist aktuell der 26. vorgesehen, ein Mittwoch, eine Beschlussvorlage folgt. Zuvor stehen Ausschusssitzungen an, um Vor- und Nachteile zu erörtern und die Entscheidung vorzubereiten.

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Die Meinungen in Reihen der CDU gehen derzeit ausein­ander. Während der Ortsverband Hüsten die Planungen begrüßt und als „Aufwertung des Schulstandortes Hüsten“ wertet, kann Neheims CDU die vom Klinikum präferierte Pflegeakademie-Ansiedlung in Hüsten zwar nachvollziehen, fürchtet aber „den Verlust eines Frequenzbringers für die Neheimer Innenstadt“. Die Union im Ortsteil Arnsberg wiederum kritisiert, die Möglichkeit einer Ansiedlung im Marienhospital und in der Birkenpfadschule sei nicht ernsthaft verfolgt worden.

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„Gesamtstädtisches Denken“ hingegen fordern die Sozialdemokraten bei der Standortfrage – nur Sachargumente dürften zählen, kein „Kirchturmdenken“ Auch wenn die Pflegeschüler künftig in Hüsten lernen, bleibe Kaufkraft für die Gesamtstadt erhalten. „Sie werden in Neheim einkaufen, Gastronomie und Kultur in Arnsberg genießen und sich über das Freizeit- und Sportangebot in Hüsten freuen“, argumentiert Arnsbergs SPD. Wichtige Faktoren seien Nähe zum Karolinenhospital und das deutlich größere Platzangebot an der bisherigen Petrischule.

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Einen Neubau für die Grimmeschule werten Breuner und Posta keineswegs als Notlösung, sondern als deutliche Verbesserung der bisherigen Überlegungen: „So können ohne Rücksicht auf alte Baustrukturen modernste Raumkonzepte und Lernlandschaften entstehen.“