Arnsberg/Sundern. 62,8 % der Heimatcheck-Teilnehmer aus Arnsberg geben Note 1 oder 2 für Einkaufen in der Stadt Arnsberg. Dorfbewohner wünschen Supermarkt vor Ort.

Das wohnortnahe Einkaufen in Arnsberg und Sundern wird im Heimatcheck weitgehend als gut bis befriedigend bewertet. Die Attraktivität der Einkaufsstadt Neheim hat mit Blick auf die Einzelbewertung der Städte sicherlich dazu beigetragen, dass die Durchschnittsnote für die Stadt Arnsberg mit 2,39 gegenüber 3,15 für die Stadt Sundern besser ausfällt. Insgesamt 62,8 Prozent (!) der Arnsberger Umfrageteilnehmer geben ihrer Stadt für die Einkaufsmöglichkeiten die Note „sehr gut“ oder „gut“.

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Wer in einem Dorf mit Lebensmittelmarkt wohnt, sieht das Thema Einkaufen auch entspannter als ältere Bürger aus Dörfern ohne Discounter. Nicht mobile Senioren sind dann auf nachbarschaftliche Mitbringhilfe oder Lieferdienste angewiesen.

Mehr Supermärkte sollen Lieferdienste anbieten

Genau hier setzen Heimatcheck-Teilnehmer aus der Stadt Arnsberg an, die enttäuscht sind, dass einige große Supermärkte keinen Bringdienst installiert haben. Supermärkte mit Bringdienst seien im Arnsberger Stadtgebiet in der Minderheit. Dies sei insbesondere in der Corona-Zeit für manche Senioren ärgerlich.

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Die in den vergangenen Jahren deutlich verbesserten Einkaufsmöglichkeiten in Neheim (große Geschäfte haben sich angesiedelt) werden von mehreren Heimatcheck-Teilnehmern genauso gelobt wie der große samstägliche Wochenmarkt in Neheim. Bedauert wird der Mangel an gebührenfreien Parkplätzen in der Neheimer Innenstadt. Die Fahrt in eines der gebührenpflichtigen Parkhäuser wird oft gescheut, was dann zu Parkdruck in den Wohnstraßen führt.

Im Neheimer Parkhaus zugeparkt

Doreen Schumann aus Bruchhausen bedauert das Parkverhalten einiger Autofahrer in Neheimer Parkhäusern: „In Neheim wird man in den Parkhäusern schon mal seitlich zugeparkt, so dass man durch die Hecktür mit den Kindern ins Auto steigen muss. Obwohl man auf einem Familienparkplatz steht. Deshalb überlege ich schon, wann und was ich in Neheim einkaufe. Da schaut man dann schon mal eher ins Internet. Was mir in Neheim fehlt, ist ein reiner Bio-Laden.“ Die Bruchhausenerin lobt die großen Parkflächen vor Kaufland in Bruchhausen: „Bei drei Kindern braucht man schon etwas mehr Platz als auf einen herkömmlichen Parkplatz.“

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Gute Grundversorgung in Herdringen

Zur Einkaufssituation in Herdringen sagt Christian Albrecht: „Im Ort haben wir eine sehr gute Grundversorgung. Was manchmal fehlt, ist eine kleine Apotheke. Vielleicht wäre eine Apothekenfiliale mit bestimmten Öffnungszeiten machbar.“ Für den Einkauf von Herrenbekleidung sieht sich Albrecht in Hüsten oder Arnsberg gut aufgehoben. Hinzukomme der gute Service. Christian Albrecht betont, dass mit dem neuen Eis-Café „Mirko am Brunnen“ das gastronomische Angebot in Neheim aufgewertet wurde. Denn zum guten Einkaufserlebnis gehöre auch Verweilgelegenheit in attraktiven Cafés oder Lokalen.

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Andere Heimatcheck-Teilnehmer monierten, dass wegen des Umbaus der Neheimer Marktpassage ein Lebensmittelmarkt im Neheimer Zentrum fehle. Hier ist aber Besserung in Sicht: Die Marktpassage mit Edeka-Markt soll am 1. Juli 2020 öffnen

Notenverteilung im Einzelnen

Von den 875 Heimatcheck-Teilnehmern aus der Stadt Arnsberg bewerteten 28,6 Prozent die wohnortnahen Einkaufsmöglichkeiten mit der Note 1, 34,2 Prozent mit der Note 2, 18,9 Prozent mit der Note 3, 9,6 Prozent mit der Note 4, 5,3 Prozent mit der Note 5 und 3,5 Prozent mit der Note 6.

Von den 825 Heimatcheck-Teilnehmern aus Sundern erfolgte folgende Benotung für die wohnortnahen Einkaufsmöglichkeiten in der Stadt Sundern: 9,2 Prozent gaben die Note 1, 25,8 Prozent die Note 2, 28,3 Prozent die Note 3, 18,7 Prozent die Note 4, 12,3 Prozent die Note 5, 5,5 Prozent die Note 6 (keine Angaben machten 0,2 Prozent).

Interview mit Herbert Scheidt, Vorsitzender von Aktives Neheim

In Zeiten der Corona-Pandemie steht die Einkaufsstadt Neheim vor besonderen Herausforderungen. Hierüber sprach Redakteur Martin Schwarz mit dem Vorsitzenden der Werbegemeinschaft „Aktives Neheim“, Herbert Scheidt.

Herbert Scheidt, 1. Vorsitzender Aktives Neheim;
Herbert Scheidt, 1. Vorsitzender Aktives Neheim; © Ted Jones/WP | Ted Jones

Wie hat sich das Kaufverhalten der Kunden in der Corona-Zeit verändert?

Manche Neheimer Geschäfte spüren schon eine Kaufzurückhaltung , insbesondere von älteren Kunden, die einen Einkauf mit Atemschutzmaske vermeiden wollen. Einige Senioren bekommen unter der Maske schwerer Luft. Nicht alle Branchen sind gleichmäßig betroffen und in einzelnen Branchen kann es auch Unterschiede geben. Nach ersten Umfragen in Deutschland sieht es so aus, dass Schuh- und Bekleidungsgeschäfte Umsatzverluste erlitten haben. In meinem Neheimer Fachmarkt für Raumgestaltung spüre ich eine schwächere Nachfrage nach dekorativen Dingen im Innenbereich, bei Outdoorartikeln wie Markisen läuft es ganz gut.

Was kann Aktives Neheim tun, um dem heimischen Einzelhandel zu helfen?

Zwei unserer großen Stadtfeste und Kundenfrequenzbringer (Frühlingsfest und Neheim Live) mussten wir wegen der Corona-Pandemie leider schon absagen, weil wir bei Tausenden von Besuchern keine Abstandsregeln einhalten können. Aktives Neheim half und hilft dem heimischen Einzelhandel auf organisatorischer Ebene. Als Desinfektionsmittel, Masken und Spukschutz knapp waren, kauften wir dies in größerem Umfang ein und gaben es dann zum Selbstkostenpreis an Händler weiter. Im Internet unter aktives-neheim.de haben wir eine lange Liste mit den Öffnungszeiten und Online-Shops Neheimer Geschäfte zusammengestellt. Die Corona-Zeit führte dazu, dass auch der heimische Einzelhandel im Online-Bereich deutlich erstarkte. Eine Vernetzung von stationärem Handel und Online-Geschäft ist wichtig, um auf große Internet-Versandhäuser lokal zu reagieren.

Womit befasst sich Aktives Neheim zurzeit aktuell besonders intensiv?

Es geht um die Absenkung der Mehrwertsteuer von 19 auf 16 Prozent. Es gibt hierzu im Einzelhandel mehrere Wege der Umsetzung. Für die Verbraucher macht dies eine Preissenkung von 2,52 Prozent aus. Wir werden die Händler über die verschiedenen Umsetzungswege informieren.