Arnsberg. Nach Saison-Aus für Freibäder in Arnsberg und Neheim geht die Suche nach Alternativen los. CDU Neheim fürchtet einen „Schwimmtourismus“ an Ruhr.

Die Kritik der Sauerländer Bürgerliste (SBL) an der Entscheidung, die Arnsberger Freibäder in diesem Sommer aufgrund der Corona-Anforderungen nicht mehr zu öffnen ruft nun auch die anderen Parteien auf den Plan: Die SPD erwartet Ersatzangebote für Kinder, Jugendliche und Familien. Die CDU warnt vor einem „Schwimmtourismus“ an der Ruhr und fordert ebenfalls Alternativen.

Bademöglichkeiten

Das Strandbad Langscheid am Sorpesee öffnet unter besonderen Auflagen am 8. Juni (Infos: 02935/583)

Auch das Strandbad Uferlos am Möhnesee hat inzwischen geöffnet (Infos: www.uferlos-moehnesee.club)

Das Freizeitbad Nass öffnet ab 5. Juni sein Sportbecken (www.nass-arnsberg.de)

Die SPD Arnsberg hat sich unter Beteiligung ihres Ratsmitglieds Gisbert Pohl als ehemaliger langjähriger Vorsitzender des Fördervereins Freibad Neheim Gedanken zu den Freibad-Diskussionen gemacht. „Wir finden es mehr als falsch, hier ausschließlich so zu tun, als sei die Öffnung der Freibäder die einzige Alternative für Freizeitgestaltung der Familien in der Corona-Krise“, so SPD-Stadtverbandsvorsitzender Tim Breuner, „wir können die Argumentationen der Profis von Kneipp- und Förderverein sehr gut nachvollziehen und respektieren die Entscheidung“. Auch Gisbert Pohl verweist darauf, dass bei der Entscheidung gerade die Expertise der Ehrenamtlichen vom Kneippverein als Betreiber des Storchennestes und des Fördervereins Neheim (pflegt die Anlage) eingeflossen seien.

Auch interessant

„Für Kinder nicht attraktiv“

Es gehe an der Realität vorbei, nun so zu tun, als sei ein Freibadbetrieb mit „Corona-Regeln“ für Kinder attraktiv. „Stattdessen sollten sich die politischen Akteure auf die Schaffung von echten Alternativen für die Sommerzeit konzentrieren die realistisch durchgeführt werden können“, so Tim Breuner. Man sei gespannt auf ein von der Stadt erarbeitetes Alternativprogramm für die Kinderstadt in den Sommerferien. „Die Freizeitgestaltung unserer Kinder ist vielfältiger als ein Freibadbesuch“, so Gisbert Pohl.

Die CDU Neheim macht bereits konkrete Vorschläge: „Als wir hörten, dass das Freibad dieses Jahr geschlossen bleibt, waren wir natürlich geschockt“, so Marcel Kaiser, Neheimer CDU-Vorsitzender, „wir können die Entscheidung der Verwaltung und des Fördervereins gut nachvollziehen. Allerdings sollten wir uns jetzt Alternativen für Kinder und Jugendliche, Schwimmanfänger und Sportler überlegen.“ Wichtig sei den Lokalpolitikern der CDU jetzt, einfache und schnell umsetzbare Alternativen vorzuschlagen.

Auch interessant

Bus-Transfers zum Schwimmen

„Diese können zum Beispiel regelmäßige Busse zum Nass oder den umliegenden Talsperren sein“, schildert Nina Hartmann, stellvertretende CDU-Ortsvorsitzende, „wir müssen unbedingt einen Schwimmtourismus an der Ruhr verhindern. Denn sehr schnell kann es hier zu gefährlichen Situationen kommen, die gerade junge Schwimmer überfordern können. Daher ist es vor allem in den Ferien von Bedeutung, Alternativen anzubieten.“

Die SBL hatte die Nutzung von Freigewässern ins Spiel gebracht: Sie sähe „aber auch keinen großen Schaden, wenn natürliche Gewässer an geeigneten Stellen zum Baden benutzt werden“.

Auch interessant