Arnsberg. Mehr Sicherheit auf dem Ruhrtalradweg soll der ausgebaute Abschnitt entlang der Sauerlandstraße zwischen Arnsberg und Niedereimer bieten.
Es ist fertig: Das neue Teilstück des Ruhrtalradwegs und des Radexpresswegs entlang der Sauerlandstraße. Vertreter der Stadt haben die ausgebaute Verbindung zwischen Arnsberg und Niedereimer jetzt eingeweiht. Offiziell frei gegeben wird das Teilstück ab kommendem Montag, 18. Mai, denn es fehlt noch ein Geländer auf der Ruhrseite.
Der neue Abschnitt ist ungefähr 810 Meter lang und vier Meter breit, so dass Begegnungsverkehr möglich ist. „Die Baukosten für den Radweg, einschließlich des neuen Brückenbauwerks über den Wannebach, der Bepflanzung und der Beleuchtung, belaufen sich auf ca. 830.000 Euro. Die Maßnahme wird mit 70 Prozent der Kosten vom Land NRW gefördert.“, erklärt Thorsten Kleff als bauleitender Ingenieur der Stadtwerke Arnsberg.
Der ausgebaute Straßenabschnitt war bereits im Dezember wieder für den Verkehr freigegeben worden, nun folgt der Radweg. In der vergangenen Saison hatten die Radler die Baustelle umfahren müssen.
Der städtische Radverkehrsbeauftragte Hauke Karnath freut sich vor allem über die verbesserte Wegeführung für die Radfahrer gegenüber der früheren Situation entlang der Straße: „Mit dem neuen Teilstück werden gegenüber der bisherigen Wegeführung zwei Gleisquerungen, vier Straßenquerungen und mehrere Grundstückszufahrten sowie Radverkehr in zwei Richtungen auf dafür nicht gebauten, schmalen Gehwegen vermieden. Und LED-Leuchten tragen auch bei Dunkelheit zu Sicherheit, Komfort und zügigem Vorankommen bei.“
Mehr Radler an Zählstelle
Auf dem Ruhrtalradweg wurden im vergangenen Sommerhalbjahr an der automatischen Zählstelle im Neheimer Binnerfeld über 120.000 Radfahrer erfasst. Und die Frequenz zwischen Hüsten und Neheim stieg zwischen dem 15. März und 30. April 2020 um 87 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum an. Wurden im Jahr 2019 in diesem Messzeitfenster durchschnittlich täglich 448 Radfahrer an der Messstelle R-Café gezählt, waren es in diesem Jahr 838.
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„Ich freue mich, dass so viele Radtouristen und Freizeitradler, abschnittsweise aber auch zunehmend mehr Pendler und Schüler das Radfahren im Ruhrtal für sich entdeckt haben“, so Planungsdezernent Thomas Vielhaber. Und der Ausbau des vorher eher unbeliebten Abschnitts an der Sauerlandstraße soll den Radverkehr innerhalb der Stadt weiter stärken. „Über Bruchhausen ist beispielsweise der Sport- und Solepark mit dem Freizeitbad Nass vom Neumarkt aus mit dem Fahrrad - abseits stark befahrener Straßen - nun in einer guten halben Stunde zu erreichen“, wirbt die Stadt.
Pluspunkt für Radtourismus
Über den ausgebauten Abschnitt des Ruhrtalradwegs freuen sich vor allem auch diejenigen, die Radtouristen nach Arnsberg holen wollen. „Der Ruhrtalradweg wird regelmäßig vom Allgemeinen Deutschen Fahrradclub auf Sterne geprüft“, erklärt Annette Baumeister, Geschäftsführerin des Verkehrsvereins Arnsberg. „Und dabei wurden oft solche Schwachstellen in Sachen Sicherheit angeprangert, deshalb ist der neue Abschnitt sehr wichtig.“ Aktuell hat der Ruhrtalradweg das Vier-Sterne-Prädikat, worauf vor allem auswärtige Radtouristen bei der Planung ihrer Touren achten würden, so Baumeister.
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„Der Ausbau ist ein großer Schritt in die richtige Richtung, die Strecke wird dadurch deutlich sicherer und attraktiver“, meint ADFC-Ortsgruppen-Sprecher Christoph Bispinck. „Wir sollten neben diesen touristisch wichtigen Wegen in Zukunft auch noch stärker das Thema Nahmobilität angehen, gerade in der Einkaufsstadt Neheim ist die Wegeführung für Radfahrer ausbaufähig.“
Umstieg aufs Rad in Corona-Zeiten
Mit dem jetzt erfolgten Schritt der Eröffnung an der Sauerlandstraße sieht Bürgermeister Ralf Paul Bittner gerade in der aktuell schwierigen Zeit eine Verbesserung: „Mit der Eröffnung des neuen Abschnitts, der in Kürze erfolgenden Inbetriebnahme des RXA-Abschnitts „Jahnallee“ und dem neu geführten Möhnetalradweg in Neheim trifft die Stadt in einer Zeit, in der „Corona“ viele auf das Rad und in die Natur treibt, den Nerv der Menschen. Bereits der Masterplan Sport hatte Angebote für Bewegung in frischer Luft als eine der Stärken der Stadt bezeichnet.“