Arnsberg/Sundern. Caritas-Geschäftsführer bittet Besucher in Pflegeheimen in Arnsberg und Sundern dringend um Anmeldungen und mahnt Sicherheitsvorkehrungen an.

Der Caritasverband Arnsberg/Sundern bereitet sich wie viele andere Träger auch auf die Öffnung seiner Senioren-Pflegeeinrichtungen für Besucher vor. „Wir werden die Vorgaben vom Minister für unsere Region und Einrichtungen soweit ausarbeiten“, sagt Christian Stockmann. Die Verantwortlichen arbeiten mit Hochdruck an Konzepten, nachdem NRW-Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann (CDU) am Dienstag verkündet hatte, dass Senioren unter Einhaltung von hygienischen Rahmenbedingungen am Muttertag - also kommenden Sonntag - wieder von Angehörigen besucht werden dürften.

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Abstimmung mit Behörden

„Uns fehlen aber auch noch offizielle Infos und das Vorgehen ist dann noch mit der örtlichen Behörde abzustimmen“, so Christian Stockmann. Laumann hatte von abgetrennten Besucherzonen, maximal zwei Besuchern pro Pflegegast, Hygieneregeln und anderen Vorgaben gesprochen. Auch sollten die Namen der Besucher erfasst werden. Schon jetzt bittet Stockmann darum, dass sich Besucher dringend anmelden und die Bedingungen „zur Sicherheit“ mit den Einrichtungen absprechen sollen. Es müsse und könne aufgrund des organisatorischen Aufwandes nicht jeder Besuch an Muttertag stattfinden.

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Der Caritasverband unterhält in Arnsberg und Sundern sechs Senioren- und drei Wohnhäuser. Stockmann betont, dass der Caritasverband auch jetzt schon alles nur Mögliche getan habe, dass es „zu vielen sicheren Kontakten“ zwischen den Angehörigen gekommen sei. Dabei seien alle technischen Möglichkeiten ausgenutzt worden.

Harte Einzelfälle

Das ist derzeit nicht in allen Fällen und auch nicht in allen Häusern möglich und musste von Einzelfall zu Einzelfall überlegt werden. So wird sich auch eine 73-jährige Arnsbergerin freuen, die vor wenigen Tagen verzweifelt in der Redaktion anrief und sich beklagte, dass sie ihren Mann in der Coronazeit nicht besuchen könne. „Ich muss doch mal dahin dürfen“, sagte die Frau. Ihr ohnehin an Parkinson erkrankter Mann hatte vor fünf Wochen einen Schlaganfall erlitten und war vom Krankenhaus direkt in eine Pflegeeinrichtung des Deutschen Roten Kreuzes gekommen.

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Angehörige verzweifelt

Sie macht sich große Sorgen um ihren Mann. Der Arzt durfte die Pflegeeinrichtung besuchen, die für die Reha nun wichtigen Logopäden und Ergotherapeuten allerdings nicht. Der Pflegeeinrichtung macht die Frau keine Vorwürfe. „Die sind alle sehr bemüht“, sagt sie. Auch Telefonate waren möglich gemacht worden. „Aber mein Mann kann ja nach dem Schlaganfall gerade mal einen Satz sagen“, erklärt die Ehefrau.

Für Christian Stockmann bleibt die Sicherheit der Bewohner das oberste Gebot. „Mit großer Erleichterung konnten wir feststellen, dass wir in unseren Einrichtungen aufgrund des umsichtigen Vorgehens aller kein Corona-Ausbruchsgeschehen hatten“, sagt er und dankt den Mitarbeiterteams für die geleistete Arbeit seit Mitte März.