Arnsberg/Sundern. Der örtliche Caritas-Chef Christian Stockmann will, dass sein Pflegepersonal vorrangig vor Fußballprofis der Bundesliga getestet wird.
Geschäftsführer Christian Stockmann vom Caritasverband Arnsberg/Sundern ist verwundert. Seit Wochen fordert er, dass Mitarbeiter in sensiblen Einrichtungen für Senioren und gehandicapte Menschen regelmäßig auf Corona-Infektionen getestet werden können. Möglich ist das noch nicht. „Mit großem Erstaunen haben wir nun von den Pläne zur Wiederaufnahme des Spielbetriebs der Fußball-Bundesliga mitbekommen. Unter anderem sollen hohe Schutzstandards eingehalten und die beteiligten Personen regelmäßig getestet werden“, so Stockmann.
Fehlende Test-Ressourcen?
Er rechnet nach ihm vorliegenden Zahlen mit bis zu 20.000 Tests, die die Fortsetzung des Spielbetriebs in Anspruch nehmen würde.„In unserer großer Sorge um die Bewohnerinnen und Bewohner sowie die Beschäftigten in unseren Einrichtungen warten wir auf eine Intensivierung von Testungen für die sensiblen Bereiche“, sagt Stockmann. Stets seien Pflegeeinrichtungen mit dem Verweis auf fehlende Test-Ressourcen konfrontiert.
Große Sorgen
Der Caritasverband sei von Anfang an in seinen Einrichtungen sehr umsichtig mit der Situation umgegangen. „Aufgrund der Verschärfung der Situation und vor allem auch aufgrund der desaströsen Erfahrungen in anderen Seniorenhäusern, gerade jetzt auch im Kontext der allmählichen Öffnung aus dem Shutdown mit vermutlich wieder steigenden Zahlen, haben wir große Sorgen“, so der Caritas-Geschäftsführer.
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Berichte aus vielen Regionen würden die Dramatik im Pflegebereich eindrucksvoll auch mit vielen Toten in den Seniorenhäusern schildern. „Diesen möglichen Flächenbrand in einem unserer Caritas-Häuser möchten wir als Träger unbedingt vermeiden“, sagt Stockmann.
Durchgängige Testung wichtig
Aus diesem Grund halte der Caritasverband Arnsberg-Sundern weiterhin eine durchgängige Testung von Mitarbeitenden in besonders sensiblen Einrichtungen für Menschen im Alter und Menschen mit Behinderungen für dringend nötig. Jedoch gebe das Robert-Koch-Institut diese Maßgabe nicht vor. „Uns geht es ausdrücklich um die Reduzierung eines potenziellen Infektionsrisikos und um Minimierung eines möglichen Ausbruchsgeschehens“, sagt Stockmann. Dieses Vorgehen werde zwar aktuell politisch diskutiert, ist aber noch nicht umgesetzt. Zu einem proaktiven Schutz für der Ausbreitung der Infektion würde aus Sicht von Christian Stockmann auch die Testung der Beschäftigten gehören.
„Wir würden es sehr begrüßen, wenn die Deutsche Fußball-Liga die sensiblen Einrichtungen in Deutschland aktiv unterstützt. Es sollten die Tests zunächst den Menschen in sensiblen Einrichtungen zukommen!“, so Christian Stockmann.
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