Hochsauerlandkreis/Brilon. Das zweite Coronazentrum im Hochsauerlandkreis im Bereich Ost/Süd bedeutet für das Klinikum Hochsauerland keinen Strategiewechsel.
Die fünf Krankenhäuser im östlichen Hochsauerlandkreis haben sich trägerübergreifend zu dem gemeinsamen „Corona-Zentrum Hochsauerland Süd/Ost" zusammengeschlossen.
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Ziel ist die dezentral organisierte, optimierte Versorgung von mit dem Coronavirus infizierter Patienten jeden Schweregrades. Beteiligt sind das Fachkrankenhaus Kloster Grafschaft, die Elisabeth-Klinik Bigge, das St. Franziskus-Hospital Winterberg, das St. Marien-Hospital Marsberg und das Maria Hilf-Krankenhaus Brilon. corona-hotline hsk- das sind die größten Ängste der menschenDie trägerübergreifende Kooperation wurde in den vergangenen Tagen gemeinsam mit dem HSK-Gesundheitsamt abgestimmt.
Keine Konsequenz für Klinikum Hochsauerland
Für das Klinikum Hochsauerland ändert sich dadurch im Kampf gegen das Coronavirus nicht. „Es geht ja um die Bereitstellung von Versorgungsleistung, die möglicherweise bald dringend gebraucht wird“, sagt Richard Bornkessel, Sprecher des Klinikums Hochsauerland. Wenn im anderen Teil des Hochsauerlandkreises nun ein weiteres Coronazentrum aufgebaut wird - so wie es das Klinikum Hochsauerland durch Umstrukturierungen an seinen vier Standorten in Arnsberg auch schon gemacht hat - bedeutet das in Arnsberg keinen Strategiewechsel. „Deshalb fahren wir ja jetzt nicht zurück“, so Bornkessel, „wir haben ja alle zusammen die Sorge, dass bald alle Kapazitäten bald gebraucht werden“.
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Stand jetzt sind die Kapazitäten im HSK an stationären Corona-, Intensiv- und Beatmungsbetten nur in geringem Maße ausgeschöpft. Das heiße im Klinikum Hochsauerland, so Richard Bornkessel, dass es nicht „im geringsten im Zweifel steht, dass medizinisch notwendige operative Eingriffe in unseren Krankenhäusern gesichert sind“. An den Standorten Neheim, Hüsten und Meschede seien ausreichend Intensivbett-Kapazitäten.
Plan: Behandlung aufteilen und Kampf gegen Corona bündeln
Und so sieht das Konzept im HSK Ost/Süd aus: Das auf Lungenerkrankungen spezialisierte und entsprechend mit Spezialisten und technischem Equipment ausgestattete Fachkrankenhaus Kloster Grafschaft in Schmallenberg nimmt schwer erkrankte Patienten auf. Das Briloner Krankenhaus, das als eines von kreisweit zwei Krankenhäusern über eine eigene Isolierstation mit 14 Betten verfügt, nimmt im Rahmen dieser Kapazität ebenfalls schwer erkrankte Patienten auf sowie Patienten mit mittelschweren und leichten, aber stationär behandlungsbedürftigen Symptomen. Das St. Franziskus-Hospital in Winterberg und das Marsberger St. Marien-Hospital sind Anlaufstelle für leichtere, aber ebenfalls stationär behandlungsbedürftige Patienten. Das Marsberger Krankenhaus leistet darüber hinaus gemeinsam mit der Elisabeth-Klinik Bigge den drei anderen Kliniken logistische Unterstützung, etwa bei der Beschaffung von Materialien, Medikamenten und gegebenenfalls auch Personal.
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Rückfallstruktur aufbauen
Zudem bauen die beiden Häuser in Marsberg und Bigge eine sogenannten Rückfallstruktur für den Fall auf, dass bei einer Zunahme von Covid-19-Erkrankungen der Platz in den anderen drei Häusern nicht reichen sollte. Außerdem stehen die Elisabeth-Klinik und das St. Marien-Hospital für die chirurgische Versorgung von Covid-19-Patienten zur Verfügung.
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Durch das abgestimmte, gemeinsame Vorgehen sollen die Intensiv-, Beatmungs- und Isolationsbettenkapazitäten aufgestockt werden, betonen die Kliniken in einer gemeinsamen Erklärung. Die Kooperation werde die bisherige Versorgung der einzelnen Häuser nicht einschränken. Alle Leistungen seien wie gewohnt möglich.coronavirus- einblick in isolierstation am maria-hilf brilon
Wie der Verwaltungsleiter des Briloner Krankenhauses, Ludger Weber, auf Anfrage der WP sagte, stehe für die Mitarbeiter ausreichend Schutzausrüstung zur Verfügung. Mittlerweile zeichne sich auch eine Entspannung bei den Bestellungen und Lieferungen ab. Am Nachmittag noch seien weitere Mundschutzmasken am Schönschede eingetroffen.