Arnsberg/Sundern. Die Städte Arnsberg und Sundern ziehen eine erste Bilanz des ersten Notbetreuungstag für Kinder von Schlüsselpersonen. Chaos gab es nicht.

Nach Schätzungen der Stadt Arnsberg haben rund 100 Kinder von Eltern in sogenannten Schlüsselpositionen am Montag die Kita-Notbetreuungseinrichtungen aufgesucht. Einen großen Nachfragebedarf hatte es an der städtischen Hotline gegeben, die über das Wochenende aufgebaut wurde.

In den städtischen Kitas waren 40 Kinder in die drei eingerichteten Notgruppen gekommen - nur rund 4 Prozent der normal betreuten Kinder. Insgesamt werden in der Stadt Arnsberg 2500 Kinder in Kindertageseinrichtungen betreut.

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Bis Montagmittag waren an der Hotline, die sich neben den Versorgungsthemen vor allem mit Fragen rund um das Thema der Kinderbetreuung befasst, nach Auskunft von Fachbereichsleiter Michael John gut 100 Anfragen eingegangen. Er hatte über das Wochenende die Hotline aufgebaut und dafür eingesetzte Mitarbeiter/-innnen der seit heute geschlossenen Kitas im Schnelldurchgang geschult.

Verständnisvolle Anrufer

„Die meisten Anrufer zeigten sich verständnisvoll“, sagt Michael John, „Unsicherheiten und Nachfragen gab es vor allem zu den Definitionen einer Schlüsselperson“. In einem Erlass am Sonntag hatte das Land NRW festgelegt, wer Schlüsselperson ist: Schlüsselpersonen sind laut Erlass des Ministeriums:Angehörige von Berufsgruppen, deren Tätigkeit der Aufrechterhaltung der öffentlichen Sicherheit und Ordnung sowie der medizinischen und pflegerischen Versorgung der Bevölkerung und der Aufrechterhaltung zentraler Funktionen des öffentlichen Lebens dient. Dazu zählen insbesondere: Alle Einrichtungen, die der Aufrechterhaltung der Gesundheitsversorgung und der Pflege sowie der Behindertenhilfe, Kinder- und Jugendhilfe, der öffentlichen Sicherheit und Ordnung einschließlich der nichtpolizeilichen Gefahrenabwehr (Feuerwehr, Rettungsdienst und Katastrophenschutz), der Sicherstellung der öffentlichen Infrastrukturen (Telekommunikation, Energie, Wasser, ÖPNV, Entsorgung), der Lebensmittelversorgung und der Handlungsfähigkeit zentraler Stellen von Staat, Justiz und Verwaltung dienen.

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Ab heute gibt es auch in Arnsberg nur Kinderbetreuung nur für die Schlüsselpersonen.
Von Martin Haselhorst und Frank Albrecht

Problemfälle

„Dabei gibt es aber auch Probleme“, berichtet Michael John. Er erzählt von Fällen, wo die Mutter in der Pflege arbeitet, der Mann Handwerker ist. „Hier dürfen wir keinen Platz anbieten!“, sagt er. Problem aber: Oft werden die Männer von ihren Firmen nicht freigestellt oder sind als selbstständige Handwerker voll beschäftigt. Michael John hofft, dass es hier zu „Nachjustierungen“ des Erlasses kommen werde. Ein entsprechendes Schreiben an das Landesjugendamt werde er auf die Reise schicken.

Froh ist er auch, dass entgegen erster NRW-Mitteilungen auch die Tagespflege für „Schlüsselpersonen“ weiter Betreuungen übernehmen dürfe. „Man kann ja ganz kleine Kinder nicht einfach irgendwo anders hingeben“, so John. In vielen Fällen sei es nun auch nötig, „dass sich Eltern gegenseitig helfen“.

Zwei Not-Kitas in Sundern

In den beiden in Sundern eingerichteten Notgruppen in der Kita „Die Feldhasen“ (Settmeckestraße) und in der Kindertageseinrichtung Kunterbunt in Hachen wurden am Montag derzeit insgesamt 10 Kinder betreut. Die Kindertageseinrichtungen in katholischer Trägerschaft (insgesamt 7 im Stadtgebiet) haben sich nicht der von der Stadt Sundern vorgegebene Regelung zur Einrichtung der Notgruppen angeschlossen. „Hier werden die Kinder der betroffenen Berufsgruppen in eigenen Notgruppen betreut“, so Jürgen Voss vom Sunderner Stab für außergewöhnliche Ereignisse. Zahlen dazu lägen nicht vor. „Es bleibt aber festzuhalten, dass alle Eltern großes Verständnis für die getroffene Maßnahmen haben“, so Voss, „großes Chaos blieb am Montagmorgen aus“.

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