Sundern. Ein Sunderner (48) hat sich im Skiurlaub mit dem Coronavirus infiziert. Sein Chef und seine Kollegen loben seine Reaktion.

Ein 48-jähriger Mann aus Sundern ist mit dem Coronavirus infiziert. Damit gibt es den ersten bestätigten Corona-Fall im Hochsauerlandkreis, meldet das Gesundheitsamt. Der Mann hat aber alles richtig gemacht: Der infizierte Hachener hatte am Samstag bei der Abreise im Hotel in Ischgl mitbekommen, dass es im Hotel einen Corona-Fall gab.

Neue Hotline für Bürger

Über die aktuellen Entwicklungen in Sachen Corona berichten wir in einem Newsticker unter wp.de/arnsberg

Der Hochsauerlandkreis stellt Informationen zum Thema Coronavirus unter www.hochsauerlandkreis.de bereit.

Des Weiteren wird ab dem 11. März eine Hotline unter 0291/94-2202 eingerichtet, die montags bis donnerstags von 9 bis 14.30 Uhr und freitags von 9 bis 13 Uhr erreichbar ist.

Anschließend fuhr er nach Hause, dort bemerkte er dann an sich die üblichen Corona-Symptome. „Er hat dann das Haus nicht mehr verlassen und das Gesundheitsamt informiert“, so berichtet gestern Mittag sein Chef, Sebastian Rüssmann von der Hachener Firma L&R, unserer Zeitung.

Kollegen sind informiert

Danach lief alles besonnen und geradezu nach Lehrbuch ab: „Unser Mitarbeiter hatte dann das Gesundheitsamt daheim zu Besuch, seine Familie ist dann auch im Haus geblieben“, so Rüssmann. Der Mitarbeiter sei vor zehn Tagen das letzte Mal im Betrieb gewesen, deshalb gebe es dort kein Risiko.

In einer Betriebsversammlung informierte die Familie Rüssmann die Mitarbeiter über den Fall, wies auf die Hygienebestimmungen hin und lobte vor allem das sehr besonnene Verhalten des Mitarbeiters: „Wir und die Mitarbeiter wünschen einen milden Verlauf und baldige Genesung“, so Sebastian Rüssmann. Er nimmt damit auch den wildesten Gerüchten die Basis, die kurz nach dem Bekanntwerden in Sundern kursierten und andere Firmen betrafen.

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Der betroffene Hachener befindet sich nach Angaben der Behörden weiterhin in häuslicher Quarantäne. Dr. Peter Kleeschulte, Leiter des Kreisgesundheitsamtes, bestätigte, dass eine Krankenhausbehandlung bei ihm derzeit nicht erforderlich sei. „Wir haben nun das Ziel, eine weitere Ausbreitung zu verhindern“, so Kleeschulte.

Experten beraten weiteres Vorgehen

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Bislang konnten acht Kontaktpersonen (darunter eine aus dem Kreis Soest) ermittelt werden, für die ebenfalls eine häusliche Quarantäne angeordnet wurde. „Das Gesundheitsamt telefoniert täglich mit diesen Kontaktpersonen und fragt beispielsweise nach dem gesundheitlichen Zustand“, teilt Martin Reuther, Pressesprecher des Kreises, mit. Der kleine Krisenstab des Hochsauerlandkreises wurde einberufen, um das weitere Vorgehen zu beraten. Bislang hatte sich werktäglich das interne Lagezentrum bestehend aus Gesundheitsamt, Rettungsdienst und Pressestelle über den aktuellen Stand im Kreisgebiet ausgetauscht.

„Eine gute Händehygiene, Abstand zu Erkrankten sowie eine entsprechende Husten- und Nies-Etikette helfen wie bei einer Grippe, Übertragungen zu verhindern“, rät Dr. Peter Kleeschulte nach wie vor den besorgten Bürgerinnen und Bürgern. Auch der Besuch von größeren Veranstaltungen sollte in Eigenverantwortung abgewogen werden.