Hochsauerlandkreis/Arnsberg. HSK-Kreispolizeibehörde legt Kriminalstatistik 2019 vor: 407 Delikte weniger als im Vorjahr angezeigt. Zahl der Einbrüche fast unverändert.

Die gute Nachricht verkündete Dr. Karl Schneider gleich zu Beginn: „Das Hochsauerland bleibt eine der sichersten Regionen in ganz NRW – und unsere Polizei ist gut aufgestellt“, so der Landrat des HSK während der Vorstellung der „Kriminalstatistik 2019“ am Mittwochmittag in Meschede. Die Zahlen sprechen tatsächlich Bände: weniger Straftaten und eine erneut verbesserte Aufklärungsquote machen den Verwaltungschef und „seine“ Polizeibehörde stolz. Doch es gebe – trotz vieler Erfolge – noch viel zu tun, sagt deren Abteilungsleiter Klaus Bunse.

Die Zahl der Einbrüche bewege sich in etwa auf Vorjahresniveau, Betäubungsmittel- und Computerkriminalität sei, teils deutlich, angestiegen, führte Bunse aus. Außerdem läge der Fokus seit Mitte 2019 vor allem auf der Bekämpfung von Straftaten gegen die sexuelle Selbstbestimmung, so der Polizeidirektor weiter. Der Fall Lügde lässt grüßen… Aber der Reihe nach:

Die Anzahl der in 2019 angezeigten Straftaten sank im Vergleich zum Vorjahr um 3,15 Prozent von 12.908 auf 12.501 Fälle. Nach moderatem Anstieg 2018 bewegt sich der HSK nun wieder auf dem Level der Jahreswerte 2015 bis 2017.

Die Gesamtaufklärungsquote konnte 2019 erneut gesteigert werden; auf 62,8 Prozent. Das bedeutet ein Plus von 2,1 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Damit liegt der HSK NRW-weit unter den Top Four.

Details zu diversen Delikten liefert unsere Grafik, im Folgenden weitere Bereiche im Überblick:

Wohnungseinbrüche

Die Bekämpfung von Wohnungseinbrüchen war auch 2019 ein Schwerpunkt. 246 Fälle wurden erfasst – eine Zunahme um 27 Fälle. Ursache dieses Zuwachses ist die statistische Er­fassung einer Tatserie Ende 2018/Anfang 2019 erst im Jahr 2019.

Zahlen aus der HSK-Kriminalstatistik 2019
Zahlen aus der HSK-Kriminalstatistik 2019 © WP Arnsberg | Manuela Nossutta /Funkegrafik NRW

Fakt ist demnach: Zwar gab es 2019 keinen signifikanten Anstieg bei den Einbrüchen – Arnsberg liegt aber mit 122 Fällen kreisweit deutlich vorn. Die Aufklärungsquote konnte auch in diesem Feld gesteigert werden, mit 33,33 Prozent liegt sie fast fünf Prozent über Vorjahresniveau und mehr als doppelt über der NRW-Quote (15,48 Prozent in 2019).

Drogen-/Straßenkriminalität

Häufig „Hand in Hand“ mit Einbrüchen gehen Drogen- und Straßenkriminalität. Die Kreispolizei hat darauf reagiert und ermittelt entsprechend. Das erklärt den hohen Anstieg der Rauschgiftkriminalität (plus 31,3 Prozent zum Vorjahr):

„Ein klassisches Kontrolldelikt“, so Kripo-Chef Thomas Vogt. Der Einsatz operativer Kräfte zur Bekämpfung der Einbruchs-, Straßen- und Betäubungsmittelkriminalität und personelle Verstärkung der Sachbearbeitung führten zu der auffälligen Steigerung – kurz: mehr Kontrollen = höhere Fallzahlen.

Sexualdelikte

Diese lassen sich auch im Bereich Sexualdelikte feststellen. Um aus den Fehlern von Lügde zu lernen, bildete die HSK-Polizei schon Mitte 2019 die Ermittlungsgruppe Kinderpornografie (EG KiPo). Um die riesigen Datenmengen auszuwerten, hat man zusätzliche IT-Fachleute eingestellt; in 32 Fällen wurde 2019 ermittelt (Vorjahr 13), fast alle Verdächtigen sind deutschstämmig.

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Auf Initiative des Landrates ist die Zusammenarbeit mit den Jugendämtern gezielt verstärkt worden.

Tötungsdelikte

Wegen zwei Tötungsdelikten (in Medebach und Eslohe) wurde 2019 ermittelt; beide wurden aufgeklärt.