Arnsberg. Landes-Programm „Zusammen im Quartier - Kinder stärken - Zukunft sichern“ und Kinder- und Jugendtreff bilden eine funktionierende Einheit.
Standen nach dem Wegfall des Offenen Ganztags der Birkenpfadschule Förderverein und Verantwortliche des Kinder- und Jugendtreffs Gierkämpen noch Anfang 2019 vor einem Trümmerhaufen und befürchteten sogar das Aus der wichtigen Einrichtung, leuchtet nun wieder helleres Licht am Ende des Tunnels:
Dank des Landes-Aktionsprogramms „Zusammen im Quartier - Kinder stärken - Zukunft sichern“. Dieses war im Februar 2019 - wie berichtet - angelaufen und ist inzwischen eng mit dem Treff verzahnt. Mit guten Erfolgen. Und noch vielen Ideen zur Stärkung von Quartier und Treff. Dennoch sind für den langfristen Erhalt der Einrichtung noch viele Bretter zu bohren.
Aktionsprogramm ist wie ein Geschenk des Himmels
Das Aktionsprogramm sei für den Kinder- und Jugendtreff, so Pfarrer Johannes Böhnke als Vorsitzender des Fördervereins, wie ein Geschenk des Himmels gewesen.
Denn die damit zunächst befristet für zwei Jahre eingestellte Quartiermanagerin Julia Körner, eine Sozialpädagogin, habe sofort mächtig losgelegt, um Schritt für Schritt zum Ziel zu gelangen: die positive Entwicklung des Quartiers im Süden Arnsberg nachhaltig zu forcieren.
Ohne das Engagement würde die Einrichtung möglicherweise nicht mehr existieren
Zwar ist das Landesaktionsprogramm „nur“ an den Gierskämpener Treff angedockt, doch schnell haben sich Julia Körner, Treffleiterin Diana Sahm und Melanie Padberg als pädagogische Mitarbeiterin zu einem harmonierenden und vor allem effizienten Team zusammengefunden.
„Ohne deren großes Engagement,“ stellt Johannes Böhnke klipp und klar fest, „würde die Einrichtung heute möglicherweise nicht mehr existieren.“
Kindertreff muss neu erfunden werden
Denn: Alle Beteiligten standen nach Wegfall der OGS-Betreuung vor der Herkulesaufgabe, den Kinder- und Jugendtreff praktisch neu zu erfinden. Um dessen Existenz zu sichern.
Dabei habe das Trio, würdigt Böhnke, im wahrsten Sinne des Wortes Klinken geputzt und mit Flyern und Aktionen auf Möglichkeiten, Chancen und vor allem Bedeutung des Treffs im Alten Feld aufmerksam gemacht.
Johannes Böhnke ist tief beeindruckt vom „hohem Maß an Kreativität und Energie“
„Ich bin tief beeindruckt, mit welch hohem Maß an Kreativität und Energie sie zu Werke gegangen sind und auch noch immer zu Werke gehen.“ Denn man dürfe nicht vergessen, so der Fördervereinsvorsitzende, dass „Jugendarbeit Quartierarbeit und Quartierarbeit Jugendarbeit ist“. Würden doch nicht nur Jugendliche, sondern auch die Familien davon profitieren.
Die langfristige Finanzierung muss gesichert werden
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Um so erstaunlicher, sollte das Landesprojekt doch lediglich die Ressourcen des Gierskämpener Treffs nutzen. Doch nun ist die Kinder- und Jugendeinrichtung mittendrin - auch in der Quartierarbeit. Um ebenfalls einen Beitrag zu leisten, alte Gewohnheiten zu durchbrechen und Neues für die Menschen, die dort wohnen, zu entwickeln.
Allerdings, legt Böhnke einen Finger in eine offene Wunde: „Die grundsätzliche Stützung dieser für Arnsberg wichtigen Arbeit und des Treffs mit den erforderlichen Finanzmitteln ist eine drängende Frage, die wir für die Zukunft lösen müssen.“
Gute Basis für eine nachhaltige Entwicklung des Quartiers ist gelegt
Mit dem funktionierenden Zusammenspiel von Quartiermanagement und Kinder- und Jugendtreff ist nun eine gute Basis für eine auf Nachhaltigkeit ausgelegte Entwicklung des südlichen Stadtteiles geschaffen. Was sich an konkreten Beispielen darstellen lässt:
PC-Raum soll Schüler fördern helfen
Ganz neu eingerichtet in dem Treffpunkt direkt am Sportplatz des FC Blau-Weiß ist ein PC-Raum mit zwei mobilen Laptop-Arbeitsplätzen. Die Geräte sind eine Spende der „Charlotte und Friedrich Merz-Stiftung“.
„Damit haben Schüler, die aus unterschiedlichsten Gründen zu Hause keine Möglichkeit zur Arbeit mit einem PC haben,“ so Julia Körner, „jetzt bei uns eine Anlaufstelle, um Referate, Präsentationen oder Praktikumsberichte aufzubereiten. Zudem geben wir dabei Hilfestellung.“ Zum „Zocken“ stehen die Geräte allerdings nicht zur Verfügung.
Bewerbungscoaching: Enge Kooperation mit der Sekundarschule am Eichholz
Die Arbeit mit den Schülern erfolgt übrigens auch in enger Kooperation mit der Sekundarschule am Eichholz - auch im Rahmen des Berufsorientierungsprogramms. So ist ein weiteres Nahziel von Quartiermanagerin und Treff sowie der Schule ein Bewerbungscoaching für die Sekundarschüler unter Echtzeitbedingungen. Unter Einbeziehung heimischer Unternehmen und Personalexperten.
Menschen sollen sich kennenlernen und gemeinsam für das Quartier aktiv werden
Und angedacht ist auch ein abendlicher Kochkurs für Eltern mit der Zubereitung von Gerichten, die wenig Zeit und nur kleines Geld erfordern, aber dennoch gesund sind. „Auch so können und wollen wir beitragen,“ sagt Julia Körner, „dass sich die Menschen kennenlernen und dann vielleicht gemeinsam für ihr Quartier aktiv werden.“