Arnsberg-Herdringen. Der Hindernislauf Tough Mudder am 6./7. Juni rund um das Herdringer Schloss steht auf der Kippe. Derzeit ist keine Anmeldung möglich.

Droht dem sportlichen Spaß im Schlamm das Aus? „Tough Mudder“ soll es auch dieses Jahr wieder auf dem Gelände rund um das Herdringer Schloss geben – am 6. und 7. Juni. Doch auf der Internetseite des Events ( https://toughmudder.de/?lang=de ) heißt es: „Der Ticketverkauf ist offline“.

Eine Begründung für den Anmelde-Stop liefert der deutsche Ableger des Events, die Tough Mudder GmbH mit Sitz in Berlin, nicht. Wohl aber US-amerikanische Medien, vor allem Sportmagazine, die sich dem Thema zu Jahresbeginn ausführlich widmen:

Schon seit dem 21. Dezember 2019 sei es nicht mehr möglich, sich für die US-amerikanischen, britischen, kanadischen und deutschen Tough Mudders im Jahr 2020 anzumelden, berichtet das Online-Portal obstacleracingmedia.com Die Tough Mudder-Mitgründer Will Dean und Guy Livingstone sollen die Registrierung deaktiviert haben.

Insolvenzantrag in Kanada

Für den kanadischen Ableger sei ein Insolvenzantrag gestellt worden, so das Portal weiter. Auch die US-Zen­trale mit Sitz in Brooklyn, New York, befinde sich aktuell in einer finanziellen Schieflage.

Von New York zurück nach Arnsberg: Informationen über eine Absage des Events am 6. und 7. Juni haben das Herdringer Schloss offenbar noch nicht erreicht. Auf Anfrage unserer Zeitung konnte dort niemand Auskunft geben, Event-Managerin Anneliese Heuvel befindet sich außerdem im Urlaub. Allerdings scheint ohnehin fraglich, ob sich derzeit verlässliche Aussagen machen lassen. Auf unsere Anfrage beim Veranstalter erhielten wir am Dienstag per E-Mail die Auskunft: „Hallo, wir sind zurzeit in der Winterpause und im kommenden Jahr wieder da. Viele Grüße, Laura“

Laura ist Laura Piehl, Senior Marketing Associate, Germany-Office – angesiedelt bei Tough Mudder Ltd, dem UK-Ableger mit Sitz in London.

Das „kommende Jahr“, gemeint ist 2020, hat bei Tough Mudder offenbar noch gar nicht begonnen...

Übernahme könnte die Rettung sein

Doch es besteht Hoffnung, wie unsere weiteren Recherchen ergeben haben: „Spartan Race“ habe eine „exklusive Option zum Erwerb der britischen, kanadischen und deutschen Veranstaltungen von Tough Mudder in 2020“, lässt sich der US-Fach­presse entnehmen.

„Spartan Race“ ist ein ebenfalls in den USA beheimateter Mitbewerber.

Vom ersten Schritt im Bestreben, eine vollständige Fusion der beiden Hindernisparcours-Anbieter zu erreichen, sprach Spartan-Geschäftsführer und Gründer Joe De Sena am Wochenende. Laut seiner Aussage sollen Tough Mudder-Events in Großbritannien, Deutschland und Kanada weiter von demselben Team und unter derselben Marke durchgeführt werden, künftig aber Teil der größeren „spartanischen Marken- und Eventfamilie“ sein. „Tough Mudder-Mitarbeiter und -Teilnehmer in diesen drei Ländern können ihr Tough Mudder-Abenteuer fortsetzen“, so De Sena. Die Kombination beider Erfolge stärke seine globale Mission, „100 Millionen Menschen von der Couch zu bringen“.

Mit den Gründern von Tough Mudder, Will Dean und Guy Livingstone, möchte der Spartan-Chef weiter zusammenarbeiten, – um auch „die Übernahme und Erneuerung von Tough Mudder in den USA in den kommenden Tagen abzuschließen“. Er freue sich darauf, eine dauerhafte Partnerschaft mit Will und Guy aufzubauen – und sei gespannt, was man als Team gemeinsam tun kann. Gespannt dürfen nun auch die deutschen Tough Mudder-Fans sein; ob die Anmeldung in Kürze wieder frei geschaltet wird...