Arnsberg. Die Stadt Arnsberg will über eine digitale Bürgerbefragung ein Meinungsbild zum Silvesterfeuerwerk in der Stadt ermitteln.

Die Stadt Arnsberg startet eine Umfrage im Rahmen digitaler Bürgerbeteiligung zum Thema Feuerwerke in der Stadt. Ab heute ist die Befragung auf der Seite www.arnsberg.de freigeschaltet.

Die Stadt reagiert damit auf eine öffentliche Diskussion, die hier durch unsere Zeitung durch einen „Standpunkt“ und der darin geäußerten Idee von zentralen Feuerwerken als Alternative vor Ort an Dynamik gewonnen hatte.

WP-Umfrage und eine Bürgerbefragung

Registrierte Nutzer auf unserem Internetportal können unter wp.de/zentral-feuerwerk konkret bei einer Umfrage ihre Meinung zu der Idee von zentralen Feuerwerken in Arnsberg und Sundern abgeben. Die kontroverse Diskussion zu dem Thema ist auch auf unserer Facebookseite Westfalenpost Arnsberg Sundern zu verfolgen.

Die Bürgerbefragung der Stadt Arnsberg im Rahmen der verstärkten digitalen Bürgerbeteiligung ist umfassende und stellte mehrere Fragen bzw. fragt mehrere Beurteilungen zu Aussagen ab. Zu erreichen ist die Befragung der Stadt unter dem Link: arnsberg.de/feuerwerk

Inzwischen haben mehrere Supermarkt-Ketten erklärt, dass sie keine Silvester-Böller in ihr Angebot nehmen würden. Andere Discounter wollen einem Kundenwunsch nach Silvester-Knallern nachkommen und verkaufen auch Böller.

Die Stadt hatte diese Idee schon vor der Kommentierung unserer Zeitung gehabt. Nun ergänzt sich die Abfrage zur ausgelösten Diskussion, die in den sozialen Netzwerken sehr kontrovers geführt wird. Im Kommentar hatte unsere Zeitung für das Jahr 2020 an verschiedenen Hotspots in Arnsberg und Sundern zen­trale Silvesterfeuerwerke angeregt, die sich allein über Spenden von Bürgern finanzieren, die dafür auf den Kauf eigener Feuerwerkskörper verzichten. Die Feuerwerke sollten dann auch willkommene Treffpunkte für Menschen der Stadt sein.

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Vor dem Hintergrund von Verschmutzung, Feinstaub, Geldverschwendung und Lärmbelästigungen wurde diese Idee als Alternative zum individualisierten Feuerwerk ins Spiel gebracht. Obwohl von Verboten gar nicht die Rede war, drehte es sich in der folgenden Diskussion bei Gegnern und Befürwortern oft genau darum.

Meinungsbild abfragen

Die Stadt will nun ein genaues Meinungsbild abfragen. „Das Thema erschien uns gut geeignet“, so Elmar Kettler aus der Kommunikationsstelle des Arnsberger Rathauses, „es polarisiert die Menschen offenbar und hat nicht gleich politische Auswirkungen.“ Soll heißen: Es gibt ein Stimmungsbild, muss aber nicht gleich zu einer Entscheidungsvorlage für die Kommunalpolitik führen.

Sehr wohl, so Elmar Kettler, werde die Verwaltung aber prüfen, wie sie mit den Befragungsergebnissen umgehen will.

Abgefragt werden grundsätzliche Bewertungen von Feuerwerken, persönliche Auswirkungen in puncto Müll, Lärm, Luftverschmutzung und Sicherheit und Zustimmung zu verschiedenen Aussagen zu Feuerwerken. Auch geht es um die Meinung zu „Spenden-Feuerwerken“, bei denen in soziale Initiativen anstatt in Feuerwerke investiert wird.

Auch die Meinung zu zentralen Feuerwerken in der Stadt soll bei der Abfrage der Arnsberger Verwaltung ermittelt werden.

Erfahrungen Sammeln

Die Stadt Arnsberg will die digitale Bürgerbeteiligung ausbauen, weiß aber auch, dass Ergebnisse nie repräsentativ sein können. Digitale Befragungen hatte es kürzlich auch zum Thema Masterplan Sport gegeben. Andere Umfragen lagen lange zurück – zu Themen wie Bildungsbericht, Kommunikationsverhalten, Klima und Mobilität. Die Resonanz war da aber nicht so groß wie z.B. beim Thema Gelbe und Grüne Tonne. Das Feuerwerksthema könnte helfen, auch diese Beteiligungsform über die Plattform der Stadt zu stärken. „Wir wollen da jetzt Erfahrungen sammeln“, so Elmar Kettler.

Aus politischen Kreisen hat es auf den Vorschlag unserer Zeitung bereits Resonanz gegeben. CDU-Politiker Klaus Humpe aus Neheim meldete sich zu Wort: „Wir sollten auf private Knallerei verzichten, ein zentrales Feuerwerk wäre das Beste“. Er verwies ebenfalls auf weniger Müll auf den Straßen, reduzierten Stress für Haustiere und weniger Luftbelastung. „In Frankreich wird das seit Jahren am Nationalfeiertag praktiziert“, so Klaus Humpe, „ein zentrales Feuerwerk pro Stadt – alle gehen hin und feiern gemeinsam“. Das sei nachahmenswert. Es gibt in der öffentlichen Diskussion aber auch klare Bekenntnisse zur individuellen Knallerei. „Natürlich muss geböllert werden. Und zwar so wie es jeder will“, kommentiert Jörg Scherf auf unserer Facebookseite, „oder werden wir langsam zum Land der Spaßbremsen...“