Hüsten. Allgemeine Land- und Seespedition mit Sitz in Hüsten wird 30 Jahre alt – Bau eines neuen Logistiklagers ab Frühjahr 2020.

Die in Hüsten ansässige, weltweit tätige „Allgemeine Land- und Seespedition“, kurz A.L.S., wird in diesem Jahr 30 Jahre alt. Pünktlich zum Jubiläum sollte auch der erste Spatenstich für ein neues Logistiklager im Gewerbegebiet Gut Nierhoff III in Voßwinkel erfolgen, doch der Baubeginn verzögert sich.

Das zuletzt 2017 ausgebaute Geschäftshaus der Spedition A.L.S. an der Heinrich-Lübke-Straße in Hüsten.
Das zuletzt 2017 ausgebaute Geschäftshaus der Spedition A.L.S. an der Heinrich-Lübke-Straße in Hüsten. © WP | als

Für Christoph Dahlmann kein Grund, verärgert zu sein. Viele Regularien hätten zu dieser Verzögerung geführt, sagt der A.L.S.-Firmenchef, der nun von einem Baubeginn im Frühjahr 2020 ausgeht. Das benötigte, rund 15.000 Quadratmeter messende Grundstück, auf dem die zwischen 5000 und 7000 Quadratmeter große Halle errichtet werden soll, sei reserviert, so der Spediteur, dessen Unternehmen Güter bisher auf angemieteten Flächen im benachbarten Werl lagert. Erste Pläne für die neue Halle liegen bereits vor. Details wie Höhen, betriebliche Anforderungen, etc. sowie ein Lärmschutzgutachten gelte es mit der Stadtverwaltung zu regeln, bevor ein Bauantrag gestellt werden kann.

Bekenntnis zur Heimat

Für den Ur-Hüstener Dahlmann ist die Investition in Arnsberg auch das Bekenntnis zur Heimat, in der vor drei Jahrzehnten seine unternehmerische Erfolgsgeschichte begonnen hat. Am 1. Oktober 1989 gründeten er und sein Freund Helmut Schulte (inzwischen leider verstorben) – beide hatten zuvor die örtliche Niederlassung der Hamburger Spedition Ludwig geleitet – die A.L.S.-Spedition GmbH, beschäftigten anfangs vier Mitarbeiter. Nach dem Mauerfall erweiterten beide den Inlandsverkehr, setzten dabei vor allem auf den Transport eiliger und sensibler Güter; erarbeiteten sich außerdem einen exzellenten Ruf als kompetente Logistiker auf dem Sektor europäische Landverkehre/weltweite Überseeverkehre.

Auch für den Brexit bestens gerüstet

Brexit-Abkommen, weltweite Handelsbeschränkungen, drohende Zölle, Grenzkontrollen – global aktive Unternehmen sind derzeit verunsichert; vor allem die Transportbranche steht vor massiven Veränderungen.

„Die Unternehmen in unserer Region bereiten sich vor – wir als Spediteure sind vorne mit dabei“, meint Christoph Dahlmann mit Blick auf diese Herausforderungen.

Seine Firma ist zertifiziert, hat den Status „AEO“ (Authorised Economic Operator, Info dazu auf https://www.zoll.de/DE/Unternehmen/Warenverkehr/Ausfuhr-in-einen-Nicht-EU-Staat/Verfahren/Verfahrenserleichterungen/AEO/aeo_node.html

Als „zugelassener Wirtschaftsbeteiligter“ kann die Hüstener Spedition für ihre Kunden u. a. elektronische Ausfuhranmeldungen erstellen und „je nach vereinbarter Verfahrensweise“ aktiv werden.

„So ist A.L.S. auch für verschiedene Brexit-Szenarien bestens gerüstet“, stellt Firmenchef Dahlmann fest.

„Seitdem ist A.L.S. ständig auf Wachstumskurs“, sagt Dahlmann – einige Meilensteine: 2009 ist A.L.S. Gründungsmitglied der Speditionskooperation Transcoop; 2010 folgt der Umzug in ein neues Firmengebäude in der Heinrich-Lübke-Straße; 2013 die Zertifizierung für Zollangelegenheiten. 2017 erhält A.L.S. das TOP-100-Siegel – gehört zu den 100 innovativsten Unternehmen Deutschlands. Noch im selben Jahr wird der Ausbau des Geschäftshauses vollendet: Auf einer Fläche von ca. 200 Quadratmetern sind acht neue Arbeitsplätze entstanden; die aufgestockte Etage bietet außerdem einen Fitnessraum sowie einen großen Schulungsraum.

Aktuell 25 Mitarbeiter

Die Mitarbeiterzahl ist aktuell auf 25 angewachsen – „ein gesunder Team-Mix aus jungen, innovativen Disponenten und erfahrenen Logistikern“, lobt der Chef, der seine Firma für die Zukunft gut aufgestellt sieht – auch mit Blick auf bevorstehende „Brexit“-Szenarien“ (siehe Infobox).

Auch interessant

Gefeiert wird am 1. Oktober 2019 übrigens nicht: Zum einen wäre der Termin mitten in der Woche für Mitarbeiter wie Kunden gleichermaßen ungünstig, zum anderen möchte das Team den Erfolg des Unternehmens uneigennützig nach außen tragen: Nach dem Motto „300 Euro für jedes Jahr“ wird gespendet; an das heimische Kinderheim Marienfrieden, die Hospiz-Stiftung Arnsberg/Sundern und für drei überregionale Projekte. Ganz ohne Feier kommt das Jubiläum aber doch nicht aus: Anfang November startet die Belegschaft (darunter derzeit sechs Azubis) samt „Anhang“ zu einer dreitägigen Fahrt ins Blaue.