Arnsberg/Hövel. Der Prozesse wegen eines möglicherweise illegalen Autorennens im August 2018 bei Hövel verzögert sich wohl weiter wegen weiterer Anträge.
Die Hoffnung, den Prozess gegen zwei Männer aus Hemer und Soest (34 und 58 Jahre) vor dem Schwurgericht Arnsberg wegen eines vermeintlichen Autorennens am 1. August 2018 am 2. September abzuschließen, ist am elften Verhandlungstag wieder geschwunden.
Das Infragestellen des Termin vom Vorsitzenden Richter Klaus-Peter Teipel brachte bei den Opfern des Unfall, bei dem auch eine Frau aus Neheim getötet wurde, wieder nur Seufzer auf der Zuschauerbank des Prozesses.
Pressesprecher soll gehört werden
Ausgelöst würde das mögliche Aufschieben des Urteils durch erneute Anträge der Verteidigung. Dabei bekräftigte der Anwalt des Porsche-Fahrers aus Soest, dass er auf die Anhörung des Pressesprechers der Polizei im HSK nicht verzichten wolle. Volker Cramer hatte den Antrag am 11. Juli gestellt. Richter Teipel hatte den Parteien nun alle Unterlagen der Pressestelle zukommen lassen: „Aber das bestärkt mich umso mehr, den Mann zu hören“, betonte Cramer am Freitag. Er sehe in der Pressemitteilung, in der nach einem roten Porsche gefahndet wurde, eine deutliche Weichenstellung der polizeilichen Ermittlungen in eine Richtung: „Alle Aussagen von Zeugen, die den Unfall selbst gesehen hatten, lagen zu dem Zeitpunkt vor und belegten eindeutig, an dem Unfall war auch ein silbergrauer oder dunkler Porsche im Spiel.“ Gleichwohl suchte die Polizei aber auf der Basis einen roten Porsche. „Dies ist bewusst geschehen, um die Ermittlungen eindeutig in eine Richtung zu lenken“, so Cramer. Das Gericht wird jetzt über diesen und weitere Anträge entscheiden.
Freund in den Zeugenstand
Erneute stellte Cramer auch den Antrag, einen Freund seines Mandanten, zu hören. Er könne aufzeigen, dass nicht Autofahren, sondern Radfahren und der Schwimmsport die großen Hobbys seines Mandanten seien. Außerdem möchte Cramer, dass das Gericht die Wegstrecke zwischen Unfallort am Forsthaus Melschede und dem Standort des Blitzers, der kurz nach dem Unfall in Beckum an der Arnsberger Straße 55 einen Porsche erfasst hatte, in Augenschein nimmt.
Rechtsanwalt Cramer kündigte an, dass er am sehr wahrscheinlich am 2. September zwei weitere Anträge stellen werden. Schon am zehnten Verhandlungstag hatte Vorsitzender Richter Teipel erklärt, dass die Beweisaufnahme in einem solchen Verfahren nicht unendlich sein könne.