Oeventrop. . Ratten und Verwesungsgestank: Wegen des desaströsen Zustands der Grundschule Dinschede fordern CDU und SPD schnelles Handeln. Stadt reagiert.
Die Angesichts des desaströsen Zustands der Grundschule Dinschede hat die Arnsberger CDU-Ratsfraktion bei Bürgermeister Ralf Paul Bittner den Eilantrag gestellt, den Schulbetrieb in dem Gebäude unmittelbar einzustellen. „Die Gesundheit von Schülerinnen und Schülern, Lehr- und anderem Personal darf keinesfalls gefährdet werden. Selbst, wenn es sich bisher nur um einen Verdacht handeln sollte, dass Schadstoffe freigesetzt worden sind, muss unverzüglich gehandelt werden“, schreibt die CDU in ihrem Antrag. Die Stadt reagierte gestern prompt und kündigte die Einrichtung einer „Task Force“ an.
„Selbst, wenn es sich bisher nur um einen Verdacht handeln sollte, dass Schadstoffe freigesetzt worden sind, muss unverzüglich gehandelt werden“, schreibt die CDU in ihrem Antrag. Die CDU-Ratsfraktion erwartet, dass die Stadtverwaltung kurzfristig alternative Räumlichkeiten zur Sicherung des Unterrichts der Schüler bereitstellt. Die CDU denkt beispielsweise an die Nutzung von Räumlichkeiten im Gebäude der ehemaligen Hauptschule.
Die Grundschule Dinschede befindet sich im schlimmen Zustand, wie unsere Zeitung am Donnerstag berichtete. Es geht um Rattenbefall, üblen Gestank und einen Wasserschaden. Bezüglich des weiteren Betriebs und der Entwicklungsperspektiven des Gebäudes der Grundschule Dinschede Oeventrop wurde von der Stadt Arnsberg nun eine verwaltungsinterne Taskforce gebildet. In dieser sind Vertreter des Gebäudemanagements, der Bauaufsicht, des Fachdienstes Schule, der Kämmerei sowie der Finanzabteilung eingebunden. Nach ersten Absprachen und der Prüfung von Handlungsoptionen wird sich die Arbeitsgruppe am Dienstag früh vor Ort ein Bild der Lage machen und dann Handlungsschritte festlegen. Belege für akute Gefährdungen von Schülerinnen und Schülern liegen bisher nicht vor. Dennoch sei es nötig, der Schule nun schnell eine gute räumliche Perspektive aufzuzeigen.
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Auch der SPD-Ortsverein Im Ruhrtal hat sich kritisch mit dem baulichen Zustand der Grundschule Dinschede auseinandergesetzt und festgestellt, dass sich durch die nunmehr aufgetretenen Mängel die Versäumnisse der Vergangenheit rächen. Bereits bei Beratungen über den Haushalt der Stadt, als noch Johannes Rahmann Kämmerer war, habe SPD-Ratsmitglied Gerd Stodollick kritisiert, dass die für die Unterhaltung von Gebäuden zur Verfügung gestellten Mittel bei weitem nicht ausreichen würden, um den Substanzerhalt zu gewährleiten.
In der Sitzung des Bezirksausschusses Oeventrop am 10. Oktober 2017 habe Gerd Stodollick über die bestehenden Mängel an der Grundschule Dinschede berichtet. Er sei dabei insbesondere auf die unzureichende Lüftung der Räume, den Zustand der Toiletten und auf die Notwendigkeit der Erneuerung von Fenstern, Außentüren und der Dacheindeckung im Flachbau eingegangen. „Die jetzt aufgetretenen Mängel, die zu einer Sperrung von Klassenräumen und der Küche geführt haben, sind größtenteils seit Jahren bekannt“, sagt die SPD.
Der SPD-Ortsverein Im Ruhrtal fordert eine unverzügliche Feststellung des Sanierungsbedarfs und eine kurzfristige Auftragserteilung für die durchzuführenden Arbeiten. Sollte eine Sanierung wirtschaftlich nicht vertretbar sein, werde die Stadt aufgefordert, unverzüglich Mittel für einen Neubau (ggf. teilweise) bereitzustellen. Es müsse auch geprüft werden, inwieweit zeitlich befristet Räume der ehemaligen Hauptschule oder anzumietende Container für den Schulbetrieb genutzt werden können.