Arnsberg/Hövel. . Das Gericht am Unfallort, das gibt es selten: Am Mittwoch wird das Schwurgericht den Schauplatz des Raserunfalls bei Hövel in Augenschein nehmen.

Der Raserprozess gegen einen 42- und einen 58-jährigen Mann, die sich am 1. August 2018 auf der B 229 bei Hövel ein illegales Autorennen geliefert haben sollen, wird am Mittwoch vor dem Arnsberger Schwurgericht fortgesetzt, in zwei Teilen.

Zunächst wird der jüngere der beiden Angeklagten heute morgen über seinen Rechtsanwalt eine Erklärung abgeben. Etwa eine Viertelstunde werde die Einlassung dauern, so Rechtsanwalt Constantin C. Kirschbaum aus Soest beim ersten Termin am vergangenen Freitag.

Opfer sagen aus

Anschließend wird es für die vier Opfer schwer: Vorsitzender Richter Klaus-Peter Teipel wird sie zum Unfall am 1. August befragen, aber auch zu ihren damals erlittenen Verletzungen und dem heutigen Stand der Genesung. Ob die Insassen des VW Golf und dessen Fahrerin dann auch weiter den Prozess, geplant sind sechs weitere Termine, besuchen werden, ist noch offen: „Sie werden das je nach Gefühl Tag für Tag selbst für sich entscheiden“, so Simone Willecke-Klüter.

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Die Iserlohner Rechtsanwältin vertritt drei Opfer in der Nebenklage. Auch Rechtsanwalt Franz Teuber, der ein viertes Opfer des Unfalls, vertritt, setzte da am ersten Prozesstermin Fragezeichen für seine noch immer leidende Mandantin.

Sperrung am Mittag

Gegen Mittag wird das Gericht dann die Unfallstelle an der B 229 in Höhe des Melscheder Forsthauses in Augenschein nehmen. Dazu wird die Straße von der Polizei gesperrt werden. „Wir werden uns etwa zehn Minuten dort aufhalten, aber für die Kammer ist diese Ortsbegehung wichtig“, sagte Richter Teipel am Ende des ersten Verhandlungstages.

Wie Gerichtssprecher Daniel Langesberg unserer Zeitung bestätigte, wird so ein Außentermin äußerst selten von den verschiedenen Kammern des Landgerichts Arnsberg durchgeführt.

Polizei bittet um Geduld

Das Schwurgericht Arnsberg und die Polizei bitten Autofahrer, die auf der Strecke warten müssen, um ein wenig Geduld in dieser wichtigen Sache. Wie die Polizei gestern betonte, seien etwa zehn Minuten eingeplant. Eine Umleitung – zumindest für Autofahrer – sei wegen des Ausbaus der K1 zwischen Hövel und Wettmarsen nicht möglich gewesen.