Oeventrop/Freienohl. . Drei 240 Meter hohe Windenergie-Anlagen hinter der Hünenburg in Oeventrop hat ein Investor beantragt. „Naturfreunde Ruhrtal e.V.“ sehr besorgt.

Das Thema Windenergie auf den beherrschenden Höhenrücken südlich von Oeventrop und westlich von Freienohl ist noch nicht zu den Akten gelegt. Während der In­vestor Abo-Wind gegen die Ablehnung zur Errichtung von fünf Windenergie-Anlagen (WEA) – Windpark Freienohl-West – klagt, plant ein weiterer Projektierer, in unmittelbarer Nähe drei weitere, noch höhere Räder zu bauen – den „Windpark Oeventrop“.

Derzeit noch ein „Worst-Case-Szenario“

Nach derzeitigem Stand der Dinge zwar ein „Worst-Case-Szenario“, doch die Bürgerinitiative „Gegen Windkraft in Wäldern – Naturfreunde Ruhrtal e.V.“ ist bereits hellwach. „Geplant hinter der Hünenburg, würde die kürzeste die Distanz der drei Wind­räder zu den Wohnhäusern auf der Straße Zur Hünenburg geschätzt nur 650 Meter betragen“, erklärt Thomas Röttger, erster Vorsitzender der BI, die inzwischen als eingetragener Verein agiert. Eine der neuen „Mühlen“ stünde in unmittelbarer Nachbarschaft des beliebten Wanderziels „Opa Schräkels Strülleken“ am Drostweg.

Schon 2016 Unterschriften-Aktion

Für Röttger und den zweiten Vorsitzenden der Naturfreunde, Dr. Frank Kintrup, ein „No Go“ – ebenso wie die Errichtung der fünf WEA auf Freienohler, sprich Mescheder Gebiet. Schon Ende 2016 wurde der Widerstand mit über 2000 Unterschriften von Oeventroper und Freienohler Bürgern dokumentiert.

Eingetragener Verein

Die Initiative „Gegen Windkraft in Wäldern – Naturfreunde Ruhrtal“ ist ein eingetragener Verein – und außerdem im August 2017 dem größten Aktionsbündnis gegen Windkraft – der „Bürgerinitiative (BI) Gegenwind Südwest­falen“ – beigetreten.

Zudem besteht in den sozialen Medien eine gute Vernetzung mit „Gegenwind Sauerland“ und „Gegenwind Deutschland“.

Selbst betreibt die Initiative auf Facebook die Seite „NO-Windpark Freienohl-Oeventrop!“

2017 lehnten Stadt Meschede und der HSK die Abo-Wind-Pläne ab, das Verwaltungsgericht Arnsberg bestätigte diese Entscheidung in einem ­ersten Urteil. Doch der Wiesbadener Projektierer klagt weiter: „Die Klage liegt derzeit noch immer beim VG Arnsberg, es läuft wohl auf eine Entscheidung beim Oberverwaltungsgericht (OVG) Münster hinaus“, erklärt Martin Reuther zum Stand der Dinge in Sachen Windpark Freienohl-West. Auch zum Projekt „Windpark Oeventrop“ gibt der Sprecher des Hochsauerlandkreises Auskunft: Das Unternehmen Felix ­Nova GmbH habe drei Anlagen vom Typ „Vestas V150“ (Nabenhöhe 169 Meter, Rotorradius 75 Meter) beantragt – in einem Windpark Oeventrop. „Derzeit läuft die Umweltverträglichkeitsuntersuchung, für die wir als Kreisverwaltung zuständig sind, danach wird weiter geprüft“, so Reuther, ein Zeitfenster gebe es noch nicht.

Zufahrten auf Freienohler Gebiet

Interessantes Detail: Die nötigen, ca. 3,5 Kilometer langen Zufahrten für die drei Oeventroper Windräder, so der Plan, würden auf Freienohler Gebiet verlaufen – es wären jene Wege, die auch Abo-Wind nutzen wollte. Der größte Teil dieser Flächen gehört der Stadt Meschede: Sie sollen dafür aber nicht hergegeben werden, wie es aus dem Mescheder Rathaus heißt.

Umweltzerstörung

Für Thomas Röttger ist diese Weigerung eine Selbstverständlichkeit, denn: Die von Abo-Wind geplante Schwerlasttrassenzufahrt durch das Freienohler „Kohlsiepental“, Zufahrt aus der Rümmecke ­hinauf, wäre „eine Umweltzerstörung ungeahnten Ausmaßes“, so der Oeventroper. Dieses Argument hat schon einmal überzeugt, ebenso wie die über 2000 Unterschriften. Wenn nötig, würde man erneut ­sammeln, so die Naturfreunde Ruhrtal e.V. – und sehr wahrscheinlich wären dann noch mehr Bürger/-innen im Boot... Mehr zum Thema:
https://www.wp.de/staedte/meschede-und-umland/klagen-gegen-abgelehnte-windraeder-bei-meschede-id215947125.html

https://www.wp.de/staedte/meschede-und-umland/buerger-haben-in-meschede-ein-mitspracherecht-zur-windkraft-id216943683.html