Sauerland. . Briefwahl zur Vertreterversammlung der Volksbank Sauerland bringt Wahlbeteiligung von 29,37 Prozent. Großer Wahlbezirk Neheim ist Schlusslicht.
Kistenweise Wahlbriefe. Die Mitarbeiter der Volksbank Sauerland legten eine Nachtschicht ein. Über sieben Stunden zählten sie die Stimmen für die Vertreterwahl der Genossenschaftsbank in 23 Wahlbezirken aus. Nachts gegen halb zwei war Feierabend. „Da haben wir uns erst einmal ein Bierchen getrunken“, erzählt Helmut Schulte.
Drei Regionalversammlungen für Mitglieder geplant
Alle Genossenschaftsmitglieder werden nach der Wahl nun im Mai zu drei Regionalversammlungen in Hüsten, Meschede und Sundern eingeladen.
Hier geht es dann weniger um Zahlen, sondern um das Thema „#Mitgliederforum“ – also um digitalisierte Prozesse des Genossenschaftswesens.
Und angestoßen auf eine erfreuliche Wahlbeteiligung. Die nämlich hat sich gegenüber der letzten Wahl vor vier Jahren versiebenfacht. 29,37 Prozent der Genossen der Volksbank Sauerland – das sind alle Mitglieder der Bank (nicht Kunden) – haben den Wahlbrief zurückgeschickt und ihre Vertreter in den Vertreterversammlungen als „höchstes Parlament“ der Genossenschaftsbank gewählt. Ausgezahlt hat sich ein neues Wahlverfahren: Wurde zuletzt immer bei Anwesenheitsversammlungen mit einer Wahlbeteiligung von nur 4,3 Prozent gewählt, gab es nun bei der Volksbank Sauerland erstmalig eine Briefwahl.
„Die Briefwahl war der richtige Schritt“, sagt Schulte. Gemeinsam mit 75 Mitarbeitern des Hauses gehörte er zum Auszähl-Kommando. Dabei gab es auch etwas zu Staunen: Ein Wahlbrief kam sogar aus Finnland aus Saarenkylä zurück. Dort lebt eine Kundin, die in Stockum als Kundin geführt ist.
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Logistisch war die Briefwahl eine Herausforderung: 35.281 Genossen mussten angeschrieben werden, passgenaue Wahlunterlagen für ihren Wahlbezirk erhalten. Ein Hüstener Unternehmen übernahm das Mailing. „Das hat wirklich gut geklappt“, so Schulte.
Je nach Größe des Bezirks konnten unterschiedlich viele Vertreter gewählt werden. Kurios: Ausgerechnet der Bezirk mit den meisten Vertretern (25) im Geschäftsbereich der Volksbank Sauerland, nämlich Neheim, wies am Ende die geringste Wahlbeteiligung mit „nur“ 19,62 Prozent auf. Die höchste Wahlbeteiligung erreichte Wiemeringhausen (45,51 Prozent), wo aber nur 791 Genossen zur Wahl aufgerufen waren, vor Berge (42,95%/887) und Grevenstein (40,39%/713). Stimmfreudigster Bezirk in Arnsberg/Sundern war Endorf mit einer Wahlbeteiligung von 39,89 Prozent.
„Insgesamt wählen in den Dörfern immer mehr Leute“, so Helmut Schulte, „das war auch schon früher so!“. Möglicherweise spielt im stark ländlichen Raum der Genossenschaftsgedanke eine noch größere Rolle als in den städtischen Bereichen.
Gewählt wurden nun im gesamten Bereich der Volksbank Sauerland 245 Vertreter. Sie werden nun angeschrieben und müssen sich zurückmelden und die Wahl annehmen. Tun sie das nicht, rücken die Ersatzleute nach. Erstmalig zur Vertreterversammlung zusammengerufen wird am 4. Juni.