Meschede. . Sind die Täter, die in Langscheid aus mehrere 1000 Briefen Wertgegenstände genommen haben, auch für Taten in Meschede verantwortlich?
Die Polizei hat in Sundern eine Gruppe von Postdieben ermittelt: Haben die sechs Männer auch Sendungen in Meschede verschwinden lassen?
Sie waren als Subunternehmer für den Posttransport zwischen verschiedenen Verteilerzentren der Deutschen Post eingesetzt: Sechs Verdächtige hat die Polizei ermittelt. Die Männer hielten sich in einer Wohnung in Sundern auf. Seitdem steht die Frage im Raum: Sind diese Verdächtigen auch dafür verantwortlich, dass in Meschede teilweise Post verschwunden ist?
Nicht auszuschließen
Nach einem Bericht unserer Zeitung über mangelnde Zustellung hatten sich zahlreiche Betroffene gemeldet. Sie hatten einerseits von Fehlwürfen in fremde Briefkästen berichtet, andererseits auch davon, dass ihre Sendungen gar nicht angekommen waren. Sind diese verloren gegangen oder wurden sie gestohlen, weil Wertsachen vermutet worden waren?
„Wir können es nicht ausschließen, dass auch Sendungen aus Meschede mit diesen Taten in Zusammenhang stehen“, sagt Pressesprecher Sebastian Held von der Polizei im Hochsauerlandkreis. Die Ermittler wollen jetzt die sichergestellten Gegenstände auswerten und mögliche Verbindungen nachvollziehen.
Kriminelles Vorgehen
Auch die Deutschen Post hält kriminelles Vorgehen beim Verschwinden von Briefen in Meschede grundsätzlich für möglich: Auszuschließen sei es nicht, sagte Rainer Ernzer, Pressesprecher der Deutschen Post DHL. Aber: „Das müssen die weiteren Ermittlungen der Polizei ergeben.“
Bei der Durchsuchung in Sundern hatten die Ermittler mehr als 20.000 Euro Bargeld sowie zahlreiche Wertgegenstände wie Smartphones, Tickets, elektronische Geräte, Gutscheine oder Schmuck sichergestellt. Dazu wurden sieben weitere Müllsäcke mit leeren Postsendungen gefunden. Nach der Ordnung und Auswertung der Asservate beginnt die Polizei mit der schriftlichen Benachrichtigung der bislang bekannten Geschädigten. Diese leben über das gesamte Bundesgebiet verteilt.
Auf Nachfragen verzichten
Ausdrücklich bittet die Polizei die Bürgerinnen und Bürger, denen kein Schreiben zugesandt wird, möglichst auf Nachfragen bei der Kreispolizeibehörde im Hochsauerland zu verzichten. Aufgrund der hohen Anzahl der aufgefundenen Adressen werde der Versand und die anschließende Auswertung der Antwortschreiben einige Zeit in Anspruch nehmen.
Im Anschluss an die Befragung der bislang bekannten Adressaten ist nach Angaben der Polizei für die weitere Zuordnung der sichergestellten Wertgegenstände eine Veröffentlichung im Internet geplant.