Arnsberg.. Ev. Auferstehungskirche wird am 1. März für ein Jahr geschlossen. Arnsbergs katholische Christen stellen St. Norbertus als Ausweichlösung bereit.


Aufbruchstimmung bei Arnsbergs evangelischen Christen: Nach fast acht Jahren intensiver Vorarbeit beginnt am 1. März der Um- und Ausbau der Auferstehungskirche zum multifunktionalen Gemeindezentrum. Der Begriff Aufbruch darf durchaus wörtlich genommen werden, denn während der Bauphase müssen die Gemeindeglieder ihr denkmalgeschütztes Gebäude am Neumarkt für ein Jahr verlassen. Doch kein Grund zur Sorge: Die katholischen Nachbarn sorgen für Ersatz; und aus dem Bauprojekt erwächst obendrein eine Chance für die Ökumene:

Selbstverständlichkeit

Als „Zuflucht“ stellt der Pastorale Raum Arnsberg die St. Norbertuskirche am Dickenbruch zur Verfügung. „Für uns eine Selbstverständlichkeit“, betont Propst Hubertus Böttcher; „und von uns ein riesengroßes Dankeschön für diese großzügige Geste“, betont ­Pfarrerin Claudia Schäfer.

Der katholische Dechant und die evangelische Seelsorgerin kennen sich seit über 20 Jahren, pflegen ein freundschaftliches Mitein­ander – und wünschen sich, dass der Funke ihres konfessionsverbindenden Handelns überspringt.

Ihre „Schäfchen“ sind schon informiert; und positiv gestimmt: So ist u.a. ein gemeinsames Pfarrfest mit ökumenischem Gottesdienst am Sonntag nach Pfingsten in Planung. „Vielleicht ja mit evangelischem Würstchenstand“, meint Propst Böttcher augenzwinkernd.

Einen detaillierten „Ausweichplan“ für Gottesdienste, Veranstaltungen, Gruppenstunden und Konfirmandenunterricht hat Claudia Schäfer bereits aufgestellt, als weitere Ersatzorte sind Stadt­kapelle, Jugendtreff Gierskämpen und natürlich die evangelische Dietrich Bon­hoeffer-Kirche in ­Oeventrop vorgesehen. Für den Gottesdienst am Heiligen Abend 2019 weichen Arnsbergs evangelische Christen in die Schützenhalle Promenade aus; Christnacht wird um 23 Uhr in der Stadtkapelle gefeiert.

Schließung unvermeidlich

Die Schließung der Auferstehungskirche während der Bauarbeiten war ursprünglich nicht vorgesehen, ist aber unausweichlich. Wie der Architekt erklärt hat, ist eine staubdichte Wand zur Abtrennung nicht praktikabel, außerdem nehmen einzulagernde Geräte aller Art und ein Besprechungsraum für das Handwerkerteam mehr Platz als erwartet in Anspruch. Ein Vorteil der Sperrung: Es kann zügiger gearbeitet werden.

Planung, Finanzierung und Zeitspanne bleiben von der Schließung unberührt; noch benötigte Spenden werden wie geplant generiert; das , dann „runderneuerte“ Gotteshaus soll im Frühjahr 2020 bezugsfertig sein, vorausgesetzt, die Witterung spielt mit – und der Denkmalschutz keine Streiche...

Abschied nehmen am 24. Februar

Am Sonntag, 24. Februar, heißt es zunächst Abschied nehmen vom Neumarkt, mit einem besonderen Gottesdienst. In den Monaten danach führt der Weg zum Dickenbruch, in ein komplexes Gemeindezentrum mit Kirche und Infrastruktur wie Küche, Saal und ausreichend Parkplätzen. Noch habe man viele Immobilien, sagt Hubertus Böttcher, lobt aber die von den Glaubensbrüdern und -schwestern gewählte „neue Form einer Kirche für die Zukunft“: „Davon können wir lernen“, meint er zur ab 2020 zukunftssicher gestalteten Auferstehungskirche.

Mehr zum Umbau der Auferstehungskirche: https://www.wp.de/staedte/arnsberg/um-und-ausbau-der-auferstehungskirche-beginnt-im-maerz-2019-id215550057.html