Arnsberg/Sundern. . Ein Feuer hat in Sundern etwa 5000 Quadratmeter Fläche vernichtet. Die Waldbrandgefahr ist auch in Arnsberg weiter extrem hoch.

Wald und Unterholz auf ­etwa 5000 Quadratmetern Fläche (zum Vergleich: Ein Fußballplatz misst ca. 7000 Quadratmeter) wurde beim Waldbrand am Montag vernichtet. Drei Löschzüge der Feuerwehr Sundern mit rund 100 Einsatzkräften waren mehrere Stunden im Waldgebiet „Auf dem Stück“, zwischen Sundern und dem Sorpesee, im Einsatz.

Gleich mehrere aufmerksame Bürger hatten die Rauchentwicklung beobachtet – und die Kreisleitstelle in Meschede angerufen. Ein Glücksfall – ebenso wie die Drohne der Feuerwehr Sundern, die sich ein weiteres Mal als sehr hilfreich bei der Erkundung im Gelände erwies.

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Aufmerksamkeit ist auch weiterhin unbedingt notwendig, denn die Wetterlage entspannt sich nicht – im Gegenteil: Die kommenden Tage bringen weiterhin große Hitze.

Waldbrand-Gefahrenindex liegt bei Stufe vier von fünf

Alle Löschgruppen in Arnsberg und Sundern sind vorgewarnt; der Waldbrand-Gefahrenindex für die Region liegt derzeit weiterhin bei Stufe vier (Skala von eins bis fünf).

„Ein Feuer beginnt nie in den Baumwipfeln“, erklärt Frank Siedhoff, „sondern stets am Boden.“ Und der, so Sunderns Stadtbrandmeister, sei momentan extrem trocken; so trocken, dass er Feuchtigkeit nicht aufnehmen kann.

Richtiges Verhalten im Wald

Richtiges Verhalten im Wald:

Einhalten des gesetzlichen Rauchverbots im Wald (1. März bis 31. Oktober); kein Feuer/­Grillen im und am Wald (100 ­Meter Mindestabstand).

Keine Glasabfälle im Wald ­zurücklassen. Sie könnten bei Sonneneinstrahlung als Brennglas wirken; Freihalten der Waldzufahrten für die Feuerwehr. Pkw nicht im hohen Gras abstellen.

Keine Zigaretten aus dem Fahrzeug werfen. Kleine Entstehungsbrände direkt löschen, wenn das gefahrlos möglich ist.

Brandherde der Feuerwehr (112) melden und den Wald auf kürzestem Weg verlassen.

Sunderns Stadtförster Holger Dreeskornfeld erklärt dieses Phänomen wie folgt: „Wir hatten einen äußerst trockenen Winter, es hat kaum geregnet, der Boden ist darum bis etwa in 50 Zentimeter Tiefe absolut trocken.“ Die Bodenspeicher benötigten wohl wochenlang einen ordentlichen Sauerländer Landregen, um wieder gefüllt zu werden – und die Gefahr abzusenken, ist sich der Forstexperte sicher.

Vor allem „Kyrill-Flächen“, von denen es in Sundern reichlich gibt, bergen hohes Gefahrenpotenzial: „Dort wuchert undurchdringliches Unterholz, darunter ist es komplett trocken“, weiß Dreeskornfeld. In den vergangenen Monaten seien ­alle Waldbrände in Sundern auf solchen Flächen entfacht worden – meist durch Selbstentzündung oder Blitzeinschlag. Doch auch von Menschen gehe Gefahr aus.

Wilde Lagerfeuer sorgen für zusätzliche Gefahr

In Sundern kommt neben den „üblichen“ Ursachen eine besondere Gefahren­quelle hinzu: „wilde“ Lagerfeuer am Ostufer des Sorpesees. Der dort zuständige Ruhrverband fährt mit einem Motorboot täglich Streife.

„Feuermacher“ sollten außerdem eine zusätzliche Gefahr beachten: „Man schneidet sich selbst den Fluchtweg zum Randweg ab, wenn man dort ein Lagerfeuer entzündet“, erklärt Frank Siedhoff – und warnt gleichzeitig: „Bis zu 25 000 Euro sind ­fällig, wenn die Verursacher eines Lagerfeuers ermittelt werden.“ Außerdem bittet Sunderns Stadtbrandmeister darum, Zufahrten zu den Waldwegen nicht mit geparkten Pkw zu blockieren. Im Gefahrenfall sei es schwer genug, die Einsatzorte zu erreichen...

Drohnen-Team erfolgreich

Pluspunkt für die Feuerwehr: „Unsere Drohne sieht, wohin das Feuer läuft“, sagt Drohnenführer Jürgen Voss. Auf Initiative des Kreisbrandmeisters habe sich das Drohnen-Team kürzlich auch beim regelmäßigen Wehrführertreffen vorgestellt: „Wir haben dort aufgezeigt, wie die Drohne arbeitet – und unserer Taktik verändern kann“, berichtet Voss.

Das Sunderner Team hat sich außerdem bereit erklärt, „in speziellen Fällen auch außerhalb von Sundern zu helfen.“ Im Raum Sundern leistet das Gerät bereits ­unschätzbare Dienste, womit wir wieder beim Brand vom Montag wären: Dort kam außerdem der Großtankwagen als „Löschwasserpuffer“ zum Einsatz. Mehrere Löschfahrzeuge füllten dieses Spezialfahrzeug im Pendelverkehr permanent wieder auf – somit war die Löschwasserversorgung auf Dauer sichergestellt. Das DRK versorgte die Einsatzkräfte mit Trinkwasser.

Die Feuerwehr Sundern war mit 18 Fahrzeugen und 100 Einsatzkräften zwischen 12.30 und 18 Uhr bei diesem „durchaus Kräfte zehrenden Einsatz“ vor Ort. In den Abendstunden wurde die Einsatzstelle nochmals von der Wehr ­kontrolliert – sicherheitshalber...