Arnsberg. . Die Versicherung verlangt vor Beginn der Sanierungsarbeiten die Prüfung der Sprinkler- und Brandschutzanlage über einen längeren Zeitraum.

Auch drei Monate nach dem verheerenden Wasserschaden im Sauerland-Theater sieht sich die Stadtverwaltung außerstande, einen Termin für die Wiedereröffnung des Spielbetriebs zu nennen.

Offen ist selbst der Beginn der Sanierungsarbeiten. „Wie hoffen aber immer noch, dass zur neuen Spielzeit im September alles fertig sein wird,“ sagt Kultur-Fachbereichsleiter Peter Kleine.

Versicherung besteht auf intensiver Prüfung

Der Grund für diesen Schwebezustand: Die Versicherung verlangt vor Beginn der Reparaturarbeiten, dass Sprinkler- und Brandmeldeanlage über einen längeren Zeitraum geprüft werden, bis nahezu ausgeschlossen werden könne, so Kleine auf Anfrage unserer Zeitung, „dass der verhängnisvolle Fehler nicht noch einmal auftritt. Und das kann dauern. Denn der Fehler ist definitiv noch nicht gefunden.“

Rund 80 Kubikmeter Wasser fluten in Bühnenraum

Erste Bestandsaufnahme im Sauerland-Theater nach dem Wasserschaden.
Erste Bestandsaufnahme im Sauerland-Theater nach dem Wasserschaden.

Wie berichtet, hatte in der Nacht zum 11. November 2017 die noch relativ neue Sprinkleranlage ohne Grund ausgelöst und den Bühnenraum des Theater geflutet.

Da auch die interne Brandmeldeanlage nicht - wie vorgesehen - in der Rettungsleitstelle Meschede Alarm schlug, blieb das Malheur zunächst unentdeckt, das Wasser strömte weiter. Insgesamt rund 80 Kubikmeter.

Erst am anderen Morgen bemerkte ein Passant über die Theaterrampe ausfließendes Wasser und informiert die Feuerwehr.

Überlegungen zur Verbesserung liegen vorerst auf Eis

Nun steht die Stadtverwaltung vor einem großen Problem: So lange die von der Versicherung geforderte Prüfung der Anlage andauert, können die Ausschreibungen für die Sanierungsarbeiten nicht erfolgen.

Versicherung kommt für Schadensbehebung auf

Definitiv ausgeschlossen wird nach intensiver gutachterlicher Untersuchung, so Peter Kleine, dass kein Dritter den Schaden verursacht hat. Damit liegen weder eine Fehlbedienung der Anlage noch Vandalismus vor.

Was bedeutet: Die Versicherung übernimmt die Kosten der Schadensbehebung.

Unter dem Strich kann man sogar noch von Glück im Unglück sprechen:

Weil die Sprinkleranlage nicht - wie im Brandfall erforderlich - auch im Foyer und großen Zuschauerraum in Betrieb gegangen ist. In diesem Fall wäre das Schadensausmaß noch beträchtlich größer ausgefallen.

Sollte sich die Überlegung, im Zuge der erforderlichen Sanierung auch die Bühnentechnik auf den neuesten Stand zu bringen, konkretisieren, hätten auch die politischen Gremien ein gewichtiges Wort mitzureden.

„Die Versicherung besteht darauf, dass dies erst geschieht, wenn der Fehler entdeckt ist.“ Und damit, so Peter Kleine, würden zunächst auch alle verwaltungsinternen Überlegungen auf Eis liegen, ob und welche Verbesserungen wie zum Beispiel in der Beleuchtungstechnik des Bühnenbereichs im Zuge der Sanierung gleich mit ausgeführt werden könnten.

Hoffen auf Fertigstellung rechtzeitig zur neuen Spielzeit

Dennoch hoffen die Organisatoren des städtischen Kulturbetriebs, den Spielbetrieb im Sauerland-Theater mit Beginn der Saison 2018/19 wieder aufnehmen zu können.

Wenn nicht, müssen Veranstaltungen weiterhin - wie derzeit praktiziert - umgelegt werden. Und zwar ins Kulturzentrum Berliner Platz.

Regress abgedeckt

„Aber leider funktioniert das nicht bei allen Großveranstaltungen.“ Zwei habe man schon absagen müssen.

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Aber zum Glück seien mögliche Regressforderungen seitens der Veranstalter durch die Versicherung abgedeckt, so dass hier keine Kosten auf die Kommune zu kommen würden. „Aber für das Publikum ist das natürlich ärgerlich und für uns insgesamt eine sehr betrübliche Situation.“

„Die Schule ist extrem hilfsbereit“

Lob sprach Peter Kleine in diesem Zusammenhang dem Franz-Stock-Gymnasium aus, dessen Aula das Kulturzentrum ist: „Die Schule ist extrem hilfsbereit.“