Arnsberg. . Nach Wasserschaden im Sauerland-Theater steht fest: Es liegt kein schuldhaftes Verhalten der Stadt vor. Technik kann repariert oder ersetzt werden.

Das genaue Ausmaß der Wasserschäden im Sauerland-Theater lässt sich noch immer nicht beziffern. Doch die bislang vor allem für die Stadtverwaltung wichtigste Erkenntnis aus ersten gutachterlichen Untersuchungen: Es liegt kein schuldhaftes Verhalten seitens der Stadt vor. „Damit tritt der Versicherungsfall in Kraft,“ erklärte deren Sprecher Elmar Kettler auf Anfrage unserer Zeitung. Wie berichtet, hatte in der Nacht zum 11. November die Sprinkleranlage des Theaters aus bislang unbekannter Ursache ausgelöst und den gesamten Bühnenbereich geflutet.

Noch weitere Prüfungen erforderlich

Zwar haben bereits Gutachter in der ersten Dezember-Woche das Sauerland-Theater auf den Kopf gestellt, aber diese Untersuchungen würden, so Kettler weiter, für eine exakte Bestandsaufnahme nicht ausreichen. „Deshalb sind vor Ort noch weitere Prüfungen erforderlich.“ Allerdings dürfte vor allem bei Kämmerer Peter Bannes große Erleichterung eingetreten sein: Durch die Feststellung der Experten, dass die Versicherungen für die entstandenen Schäden aufkommen müssen.

Völlig offen sei dagegen sei zum jetzigen Zeitpunkt noch, wie die Planungen in Sachen der durch den Wassereinbruch und einen damit ausgelösten Brand schwer getroffenen Bühnentechnik angegangen werden.

Die Nacht zum 11. November

In der Nacht zum 11. November hatte sich die im Sauerland-Theater erst vor kurzer Zeit komplett erneuerte Sprinkleranlage ­ohne jeglichen Grund in Gang gesetzt.

Die interne Brandmeldeanlage löste nicht – wie vorgesehen – im selben Moment automatischen Alarm in der Rettungsleitstelle ­Meschede aus. Somit wurde nicht sofort die Feuerwehr alarmiert.

So fluteten über Stunden
insgesamt rund 80 Kubikmeter Wasser unkontrolliert in das Theater. Das wurde erst am Samstag um 6.30 Uhr durch Zufall von einem Spaziergänger entdeckt, der über die Rampe des hinteren Bühneneingangs ausfließendes Wasser bemerkt hatte und
daraufhin die Feuerwehr benachrichtigte.

Unter dem Strich kann man sogar noch von Glück im Unglück sprechen: Weil die Sprinkleranlage nicht wie vorgesehen auch im Foyer und großen Zuschauerraum arbeitete. In diesem Fall wäre das Schadensausmaß noch beträchtlich größer ausgefallen.

Dies soll laut Stadtsprecher Elmar Kettler Anfang des Jahres 2018 geklärt werden. Eine zentrale Frage dabei werde sein, das könne man schon jetzt sagen, ob man die technischen Einrichtungen des Theaters repariere oder aber komplett neu einrichte.

Bei letzterer Variante könnte es durchaus sein, dass dann „ein bisschen mehr an Technik hinzukommt“. Die Bühnentechnik also auf den neuesten Stand gebracht werden könnte, was bei Veranstaltungen neue Möglichkeiten eröffne. In dieser Frage hätten aber auch die politischen Gremien ein entscheidendes Wörtchen mitzusprechen. „Fakt ist aber auch hier, dass wir warten müssen, bis konkrete Untersuchungsergebnisse vorliegen. Erst dann können wir bei der Technik in die Planungen einsteigen.“

Wiederinbetriebnahme-Termin offen

Durch das Ausstehen des endgültigen Schadensausmaßes ist es der Verwaltung derzeit unmöglich, einen Zeitpunkt für die Wiederinbetriebnahme des Sauerland-Theaters anzugeben. Doch die Störung im Kulturgeschehen hätten die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Kulturbüros, sagt Elmar Kettler, auffangen und weitgehend minimieren können.

Kulturzentrum springt ein

„Der Großteil der bereits terminierten Veranstaltungen konnte in das Kulturzentrum am Berliner Platz verlegt werden.“ Letztlich habe man sogar nur eine Aufführung absagen müssen – die „Musical Highlights 2018“ am 19. Januar. Bei einer weiteren Veranstaltung gebe es zwar aufgrund der erforderlichen Verlegung noch eine Terminüberschneidung, aber man sei sich sicher, das hinzubekommen. „Letztlich aber,“ stellt Kettler unmissverständlich klar, „liegt die Entscheidung beim Veranstalter, ob eine Aufführung am neu gewählten Ort stattfindet oder nicht.“