Oeventrop. . Oeventroper starten eine Online-Petition für eine Behelfsbrücke. Straßen NRW zeigt sich bei Ersatz für Dinscheder Brücke gesprächsbereit.

  • Abriss und Neubau der Dinscheder Brücke treibt die Oeventroper um
  • Mit einer Online-Petition kämpfen die Bürger für eine Behelfsbrücke
  • Straßen NRW bestätigt, diese Option zu prüfen

Leise Hoffnung für Oeventrop: Eine Behelfsbrücke könnte die bis zu zweijährige Zerschneidung des Ortsteils durch den Abriss und Neubau der maroden Dinscheder Brücke (wir berichteten) verhindern. Auf Anfrage unserer Zeitung bestätigte Oscar Santos, Sprecher des Baulastträgers Straßen NRW, dass diese Möglichkeit derzeit geprüft werde. „Sie ist eine der Optionen in der Vorplanung, um die Belastung für die Bürger so erträglich wie möglich zu halten“, sagt er.

Bereits über 1200 Unterzeichner

Die Oeventroper verleihen ihrer Forderung nach einer Behelfsbrücke mit einer Online-Petition Nachdruck. Seit dem Start am Donnerstagnachmittag trugen sich bis Freitagabend über 1200 Unterstützer ein. „Die Bevölkerung ist sehr willensstark. Sie weiß vor allem, was sie nicht möchte“, sagt der Bezirksausschussvorsitzende Klaus Büenfeld (CDU). „Sollte die Dinscheder Brücke tatsächlich ohne Ersatz abgerissen werden, wird es ein riesiges Theater geben – und dafür habe ich großes Verständnis.“

Ampelregelung für ÖPNV und Winterdienst

Die Dinscheder Brücke wird am Dienstag, 20. Dezember, von 12 bis voraussichtlich 18 Uhr vollgesperrt, um mobile Gleitwände zur Einengung der Fahrbahnbreite aufzustellen.

ÖPNV-Linienbusse und Winterdienstfahrzeuge dürfen weiterhin die Brücke benutzen. Mit Funksendern aktivieren sie bei Bedarf die Ampeln. Rettungsfahrzeuge benutzen beim Überqueren Blaulicht.

Die Online-Petition findet sich auf www.openpetition.de.

Eine einspurige Behelfsbrücke würde den Autofahrern die rund acht Kilometer lange Umleitung über Wildshausen ersparen, die ab Montag, 19. Dezember, bereits für Fahrzeuge über 3,5 Tonnen maßgeblich ist.

Gespräch mit Straßen NRW im Januar 2017

„Die Behelfsbrücke muss allerdings technisch umsetzbar sein. Die Anschlussbereiche müssen verändert und der Grunderwerb sowie die Auflagen der Wasserbehörden geklärt werden. Dies würde die Bauzeit in die Länge ziehen“, schränkt Oscar Santos ein. In der derzeitigen Vorplanung werde auch geprüft, ob der Neubau der Dinscheder Brücke als reine Beton- oder etwa als Stahlverbundbrücke durchgeführt werden kann.

Anfang des neuen Jahres werden sich die Verantwortlichen von Straßen NRW mit Bürgermeister Hans-Josef Vogel, dem Landtagsabgeordneten Klaus Kaiser und Vertretern des Bezirksausschusses treffen. „Wir setzen viel auf dieses Gespräch und werden sehr konstruktiv hineingehen“, kündigt Klaus Büenfeld an.

In einer Bürgerversammlung sollen anschließend die Ergebnisse diskutiert werden. „Die aktuellen Pläne sind der Bevölkerung angesichts der Belastungen durch die Bauarbeiten an der Glösinger Straße und dem kommenden Rückbau der Altdeponie am Lattenberg nicht zu vermitteln. Man sollte den Willen der Menschen nicht unterschätzen“, sagt Büenfeld.