Oeventrop. . Der Zustand der Dinscheder Brücke ist derartig schlecht, dass ein Neubau zwingend erforderlich ist. Die Ruhrdörfer werden so für einige Zeit geteilt.
Das ist die denkbar schlechteste Nachricht für Oeventrop, schlichtweg ein „Hammer“: Die Dinscheder Brücke ist derart marode, dass sie abgerissen und durch einen kompletten Neubau ersetzt werden muss.
„Es geht nicht anders. Der Zustand der Brücke ist durchaus dramatisch und erfordert daher eine kurzfristige Reaktion von unserer Seite,“ erklärte Oscar Santos als Sprecher des Baulastträgers, StraßenNRW in Meschede.
Jetzt gehe es zunächst darum, zügig mit allen Beteiligten - der Stadt Arnsberg, den Fachbehörden und auch dem Naturschutz - die erforderlichen Baurechtsfragen zu klären. Um schnell mit Abriss, Neuplanung und Bau beginnen zu können.
Defizite in der Tragfähigkeit
Doch warum die Eile? Die Dinscheder Brücke über die Ruhr im Verlauf der Landstraße 735 („Glösinger Straße“) weist deutliche Defizite in der Tragfähigkeit auf. Im Rahmen einer turnusmäßigen Überprüfung der Brücke hätten die damit betrauten Experten entsprechende Mängel an der Bauwerkssubstanz und der damit verbundenen Dauerhaftigkeit der Brücke festgestellt.
Das bittere Fazit der Untersuchung: Eine Instandsetzung ist nicht mehr wirtschaftlich und damit ein Neubau der Brücke zwingend erforderlich.
Maximale Tonnage wird eingeschränkt
Um weitere Schäden an der Dinscheder Brücke zu vermeiden, wird StraßenNRW nun in einem ersten Schritt den Verkehr im Verlauf der Landesstraße einschränken. Das entsprechende Vorgehen wurde bereits auf Initiative der Landeseinrichtung und dessen Regionalniederlassung Sauerland-Hochstift unter Beteiligung der Stadt Arnsberg sowie weiterer Fachbehörden abgestimmt. Und das sieht jetzt so aus:
Die „Dinscheder Brücke“ wird auf eine maximale Tonnage von 3,5 Tonnen eingeschränkt, um die Belastung zu verringern. Dementsprechend wird der Schwerverkehr über 3,5 Tonnen umgeleitet.
Noch kein Termin für den Abriss
Diese verkehrseinschränkenden Maßnahmen sollen möglichst noch in diesem Jahr umgesetzt werden. Über den genauen Zeitpunkt sowie das konkrete Umleitungskonzept wird StraßenNRW dann zeitnah informieren, versicherte dessen Sprecher.
Über den Beginn der Abrissarbeiten sowie die weiteren zeitlichen Vorstellungen in Sachen Neubau kann die Behörde noch nichts sagen. „Dafür ist es noch zu früh.“ Nur klar ist: Mit dem Abriss der stark befahrenen Brücke werden die Ruhrdörfer verkehrstechnisch geteilt.
„Das ist eine schwierige Situation“
„Das wird sicher eine schwierige Situation für die Ortsteile,“ sagt Oscar Santos. Zumal auf der rechten Ruhrseite die Grundschule liegt. Die Fuß- und Radwegbrücke dagegen wird vom Abris nicht tangiert und weiterhin erhalten.
Der Verkehr werde nach dem Abriss und während der Neubauphase, so Santos weiter, wohl über Wildshausen umgeleitet. „Aber das muss erst noch mit allen zuständigen Stellen abgestimmt werden.“