Hochsauerlandkreis. . „Bleiben Sie sicher“, gibt Rudi Cerne seinen XY-Zuschauern am Ende jeder Sendung mit auf den Weg. Im Hochsauerland ist das grundsätzlich kein schwieriger Auftrag; der HSK zählte auch 2014 mit zu den sichersten Regionen in ganz NRW.

„Erfreulicherweise ist relativ wenig passiert“, gibt ein recht entspannt wirkender Jürgen Baum anlässlich der Präsentation der „Polizeilichen Kriminalstatistik“ im Hochsauerlandkreis des vergangenen Jahres gleich zu Beginn zu Protokoll. Der Leiter der „Direktion Kriminalität“ der Kreispolizeibehörde und seine Kollegen vermelden für das Jahr 2014 einen weiteren Rückgang der Kriminalität in unseren zwölf Kommunen.

„Dellen“ in sensiblen Bereichen

Trotzdem sind Kriminaloberrat (KOR) Baum und seine 70 Kriminalbeamten alarmiert, denn die insgesamt glatte Bilanz hat einige Dellen – in sensiblen Bereichen: „Einbruchskriminalität ist ein Problem; und auch Raubdelikte bereiten uns Sorgen“, so Baum.

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Gegen den Landestrend stieg die Zahl der Wohnungseinbrüche im HSK von 311 in 2013 auf 345 Fälle im vergangenen Jahr an. Die Aufklärungsquote – 19 Prozent – liegt zwar über NRW-Durchschnitt, doch; „de facto wird nur jeder fünfte Einbruch aufgeklärt“, räumt der Kripo-Chef ein; und hat reagiert: Seit Januar operiert eine neu eingerichtete Ermittlergruppe zentral von Meschede aus; und kann schon einige Erfolge vorweisen. „Neun junge Kollegen sind nachgerückt, und die Umstrukturierung gibt uns mehr Spielraum“, erklärt Jürgen Baum. Auf zusätzliches Personal kann er jedoch nicht zählen, denn das Land bleibt klamm...

Opfer oft traumatisiert

Die Zahl der Raubdelikte nahm 2014 ebenfalls zu, stieg von 89 auf 101 Straftaten – darunter zahlreiche mit schwerwiegenden Folgen für die Opfer: in 49 Fällen von Straßenraub musste die Polizei er­mitteln. Trotzdem habe die „Spirale der Gewalt“ an Fahrt verloren, wie die Kreispolizei feststellt. Auch das lässt sich an Zahlen festmachen; „nur“ zwei Fälle versuchten Totschlags und drei Verfahren wegen Verdachts auf fahrlässige ­Tötung in 2014 stehen neun vorsätzlichen Tötungen aus dem Vorjahr gegenüber; die Dortmunder Mordkommission musste vergangenes Jahr nicht im HSK ermitteln.

Insgesamt gab es 361 Fälle von Gewaltkriminalität (364 in 2013).

Rückläufig sind die Fallzahlen in den Bereichen Diebstahl und ­Sexualstraftaten, während Cyber-Kriminalität und Rauschgiftdelikte in 2014 stark angestiegen sind.