Korbach. Einen schrecklichen Fund hat der Betreiber eines Campingplatzes am Edersee gemacht: die Leichen von drei Frauen. Nach ersten Ermittlungen der Polizei sollen sich die Drei im Alter zwischen 23 und 49 Jahren dort getroffen und gemeinsam Selbstmord verübt haben.

Auf einem Campingplatz am Edersee sind am Mittwoch in den späten Nachmittag-Stunden drei Frauenleichen in einem Ferienhaus gefunden worden. Die Polizei geht von einem gemeinschaftlichen Suizid aus. Anzeichen auf Fremdverschulden oder einen technischen Defekt haben sich bislang nicht ergeben.

Frauen zwei Tage auf Campingplatz nicht gesehen

Eine 49-jährige Frau aus Frankfurt/Oder hatte nach Angaben der Korbacher Polizei am 27. Januar für zwei Tage ein Ferienhaus für drei Personen auf dem Campingplatz angemietet. Der Campingplatzbetreiber hatte die Mieter dann zwei Tage lang nicht gesehen und schaute am Mittwoch gegen 17.20 Uhr in dem Ferienhaus nach.

An der Badezimmertür fand er einen Warnhinweis auf Kohlenmonoxid und verständigte daraufhin die Rettungskräfte.

Feuerwehr unter Atemschutz ins Badezimmer

Unter Atemschutz ging die Freiwillige Feuerwehr aus Herzhausen und Schmittlotheim vor. In dem Badezimmer des Hauses wurden dann die drei Leichen gefunden. Es handelt sich um die 49-jährige Mieterein (eine Frau aus Frankfurt/Oder), eine 44-jährige Frau aus Schauenburg im Landkreis Kassel und eine 23-jährige Frau aus Potsdam.

Die Ermittlungen zur Todesursache laufen. Die Beamten gehen von einer Kohlenmonoxidvergiftung als Todesursache aus. Entsprechende Abschiedsbriefe wurden vorgefunden.

Gezieltes Treffen am Edersee

Nach dem derzeitigen Ermittlungsstand haben sich die drei Frauen in sozialen Netzwerken kennengelernt und gezielt auf dem Campingplatz getroffen. Ob sie sich bereits vorher kannten ist noch nicht bekannt. Die Hintergründe des gemeinschaftlichen Suizides stehen noch nicht fest, könnten aber in psychischen Erkrankungen zu suchen sein, so die Polizei in einer Pressemitteilung

Ob die zuständige Staatsanwaltschaft in Marburg eine Obduktion der Leichen anordnet, steht noch nicht fest. Der Campingplatz in Herzhausen liegt nur einige Kilometer jenseits der Landesgrenze zu Westfalen. (wi)