Marsberg. Mitte März beginnt das Metal-Festival im Sauerland. Besucher nehmen dafür weite Anfahrten in Kauf. Daniel Hofmann erklärt den Wahnsinns-Erfolg-
Das alljährliche Metal Diver Festival steht am 16. März in den Startlöchern: Bereits zum neunten Mal darf die Marsberger Schützenhalle sich unter dem Motto „Hart genug – 100 Prozent Metal“ auf verschiedene Bands und hunderte Besucher freuen. Bis dahin ist jedoch noch einiges zu tun. Daniel Hofmann vom Verein Metal Diver e.V. ist einer der acht Organisatoren des Festivals und gibt im Interview einen Einblick in die Organisation der Veranstaltung.
Was macht das Metal Diver Festival so einzigartig?
Daniel Hofmann: Unser Festival lockt Leute aus ganz Europa an, weil wir uns in den letzten Jahren einen Namen in der Heavy Metal-Szene gemacht haben. Und trotzdem ist die Atmosphäre immer familiär. Das Festival fühlt sich an, als wäre man zuhause unter Gleichgesinnten. Beim Line-Up legt unser Verein Wert darauf, sowohl lokalen Bands eine Chance zu geben als auch bekannte Acts der Szene mit ins Boot zu holen.
Auf welche Bands können sich die Besucher denn in diesem Jahr freuen?
Headliner ist in diesem Jahr die Band U.D.O: Die sind seit rund 45 Jahren eine feste Größe im Heavy Metal und treten auf unserem Festival im Rahmen ihrer europaweiten Tour auf. Eine weitere Headliner-Band ist Rotting Christ aus Griechenland, die mit uns ihr 35-jähriges Jubiläum feiern. Als lokale und eher unbekanntere Band tritt außerdem Reactorblast auf. Solche Acts sind natürlich nur möglich, weil wir gut vernetzt sind – wir können mit einer Anfrage auf die Bands zugehen; gleichzeitig gehen auch viele auf uns zu.
Haben Sie in Ihr Konzept irgendwelche Neuerungen eingeführt?
Größtenteils übernehmen wir unser Konzept; wir versuchen nur im Hintergrund einiges zu verbessern. Besonders stolz ist unser Verein aber auf die Shuttlebusse. Wir hatten lange überlegt, was wir tun können, um hier im ländlichen Raum Leute anzulocken und flexibel alle Bereiche abzudecken. Deshalb fahren drei Busse: Von Paderborn über Bad Wünnenberg, von Reinhardshagen über Warburg und von Neheim über Brilon bis nach Marsberg. Alle Busse sind bereits ausgebucht, deshalb ist diese Aktion jetzt schon ein voller Erfolg. Außerdem war letztes Jahr die Nachfrage nach Met und Honigbier sehr hoch, deshalb haben wir die Marke Beerenweine mit ins Boot geholt und verkaufen deren Getränke. Uns ist es ganz wichtig, das Feedback der Gäste aufzunehmen und auch umzusetzen.
Wie viel muss bis zum 16. März noch erledigt werden?
Vieles ist schon getan; vieles steht aber auch noch an. Wir beginnen ein ganzes Jahr vorher schon mit der Planung für das Festival. Besonders die Technik, der Hallenaufbau und die Anreise der Bands werden noch viel Zeit in Anspruch nehmen. Den Abend selbst kommen dann noch der Verkauf von Catering und Getränken hinzu. Und die Gäste können sich auf eine besondere Ankündigung freuen: Wir feiern 2025 10-jähriges Jubiläum und wollen deshalb am 16. März schon das Line-Up für nächstes Jahr veröffentlichen. Ansonsten sind wir mittlerweile ein eingespieltes Team und jeder weiß genau, was er zu tun hat. Die Vereinsmitglieder helfen uns, wo sie nur können. Um diese ganze Organisation bewältigen zu können, werden wir finanziell von der Brauerei Westheim und dem BWT Brilon unterstützt.
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Gibt es einen besonderen Moment, der Ihnen auf den vergangenen Festivals im Kopf geblieben ist?
Ein besonderer Moment ist für mich immer der Festival-Samstag um 17 Uhr: Wenn die Türen der Halle aufgehen und wir zum ersten Mal die ganzen Menschenmassen und die strahlenden Gesichter sehen, die in die Halle wollen. Dann lasse ich es mir natürlich nicht nehmen, die Gäste persönlich zu begrüßen. Und beim Festival 2023 gab es auch einen Moment, an den ich oft zurückdenke: Da musste der Shuttlebus nachts umdrehen, weil die Straßen nass und glatt waren. Deshalb hingen viele Gäste in der Halle fest und mussten ihre Zeit absitzen, bis sie nach Hause konnten. Als Veranstalter haben wir uns dann um sie gekümmert und mit Brötchen und Getränken verpflegt. So viel Dankbarkeit, die wir dafür erfahren haben – das war ein unbeschreibliches Gefühl.
Was vereinfacht den Besuchern ihre Festivalerfahrung?
Ich würde sagen, dass unser Festival sehr abwechslungsreich ist. Es findet auf kleinem Raum statt, deshalb haben die Besucher nur kurze Wege zwischen Theke und Bühne. Wir stellen Sitz-Lounges auf, wo die Gäste zwischendurch entspannen und abschalten können, falls es ihnen zu viel wird. Von da aus lohnt sich ein Abstecher zu den Merch-Ständen, um sich zum Beispiel T-Shirts als Andenken mitzunehmen. Aber egal wo man sich in der Halle aufhält – man hat von überall Blickkontakt zur Bühne und kann die Auftritte der Bands verfolgen.
Wieso lohnt sich der Besuch des Metal Diver Festival, auch wenn man bisher nur am Rande mit der Musikrichtung zu tun hatte?
Wer am Rande ein bisschen Heavy Metal hört, sollte auf jeden Fall mal vorbeischauen und unser Festival auf sich wirken lassen – wir freuen uns über alle Besucher. Das ist jedes Jahr ein kulturelles Highlight! 90 Prozent der Karten sind zwar bereits weg, aber wir werden als Nächstes ein Restkontigent veröffentlichen, das sich auf der Website und an den Vorverkaufsstellen erwerben lässt. Wem es gefällt, der kann vor Ort natürlich auch unserem Verein beitreten. Ansonsten sollten die Besucher ein schwarzes Outfit und ihre Kutte anziehen, vielleicht Proviant für die Hinfahrt einpacken und „100 Prozent Metal“ einfach eine Chance geben!
Karten zu gewinnen
Der Metal Diver e.V. verlost zwei Karten für das Festival am 16. März in der Schützenhalle Marsberg. Interessierte können eine E-Mail an gewinnspiel-brilon@funkemedien.demit dem Betreff „Metal-Festival“ inklusive Name, Anschrift und Telefonnummer schicken und werden bei einem Gewinn kontaktiert. Teilnahmeschluss ist Donnerstag, 22. Februar. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.