Warstein. Nicolas Kuhn ist acht Wochen alt, als er das erste Mal in einem Ballon auf der Warsteiner Montgolfiade mitfährt. Jetzt lebt er seinen Traum.
Bei der Internationalen Montgolfiade in Warstein kommen Jung und Alt auf ihre Kosten. Familie Kuhn aus dem bayrischen Günzburg reist schon länger als zwei Jahrzehnte lang extra an, um bei dem bunten Treiben in der Luft mitzumischen. Mit dabei ist auch immer ihr Sohn Nicolas, der im stolzen Alter von nur acht Wochen das erste Mal bei der Montgolfiade mitgefahren ist. Heute ist der 17-Jährige der jüngste Ballonpilot Deutschlands und berichtet über seine Leidenschaft.
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Am frühen Donnerstagmorgen sind 77 Heißluftballons in den Warsteiner Himmel gestartet, neben dem Piloten haben manche von ihnen Platz für bis zu 17 weiteren Personen. Einer der bunten Himmelsflieger wurde von Nicolas Kuhn gesteuert, aber ohne externe Passagiere, denn kommerzielle Fahrten sind erst erlaubt, wenn der Pilot volljährig ist. „Mein Tag hat um fünf Uhr früh begonnen, kurz danach erhalten alle Fahrer ein Briefing“, so der junge Flieger. Man würde über die Fahrten des vergangenen Tages sprechen, was besser hätte laufen können, die aktuellen Wetter- und Windbedingungen sowie die Fahrtrichtung des Tages.
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Hinter jedem Ballonfahrer steckt eine Crew, die beim Auf- und Abbau und beim Betanken unterstützt und die Fahrer samt ihrer Passagiere zurück zum Warsteiner Gelände bringt. Die Kuhns arbeiten als geschlossene Einheit zusammen, sie haben inzwischen auch Jahrzehnte lange Erfahrung und praktizieren ihr Hobby regelmäßig. An seine Anfänge erinnert sich Nicolas noch gut zurück: „Ich war von klein auf davon begeistert, was meine Eltern da tun. Mit zwölf Jahren habe ich mich schon für den Pilotenschein interessiert und mit 16 durfte ich ihn dann auch machen.“
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Seit er den Schein erworben hat, konnte er bereits über 90 Flugstunden sammeln, was ihn auch schon für den Passagierbetrieb qualifizieren würde. Für den 17-Jährigen steht aber etwas ganz anderes im Vordergrund: „Das Fliegen ist für mich ein Ausgleich vom Alltag und löst in mir Glücksgefühle aus. Ich kann abschalten und mich total auf das Genießen des Moments konzentrieren.“
Die Kuhns besitzen zurzeit drei Ballone, aber ein vierter soll noch diesen Monat hinzukommen. Dabei handele es sich bei allen um ganz normal geformte Heißluftballone, denn die seien am besten zu fliegen.
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Während der Ballonfahrt wird Nicolas von seinem Team mit dem Auto verfolgt, dabei sendet er über sein Handy ein GPS-Signal, für den Fall, dass sich alle mal aus den Augen verlieren. Ein Siebensitzer sowie ein Anhänger sind dafür zuständig den Ballon und all seine Bestandteile von A nach B zu bringen. Der 17-Jährige wird voraussichtlich im kommenden Jahr nicht bei der Montgolfiade dabei sein, da er zu dem Zeitpunkt ein duales Studium in Friedrichshafen am Bodensee beginnen will. Mit dem Fliegen pausieren will er von dort aus auch nicht: „Ich fliege dorthin, wohin der Wind mich trägt.“