Marsberg. Das umstrittene Bauvorhaben in Marsberg ist inzwischen im Gange: Der Spatenstich ist erfolgt. Wann der Anbau des Rathauses fertig sein soll.

Das große Bauvorhaben im Herzen Marsbergs hat die Bürger und Politiker in den vergangenen Monaten sehr beschäftigt. Bereits im März 2019, als der Finanzplan der Stadt Marsberg für 2023 aufgestellt worden ist, wurden die Mittel für den Anbau des Rathauses der Stadt einkalkuliert. Seitens der SPD und der Marsberger Bürgergemeinschaft (MBG) hat es massive Kritik an dem Bauvorhaben gegeben. Trotz des langen Tohuwabohus kamen am Mittwochmorgen Vertreter der Stadt, aus der Politik und der Baufirmen vor Ort zusammen, um den obligatorischen ersten Spatenstich zu setzen.

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Keine Zustimmung von allen Seiten

„Wir haben lange und viel diskutiert, heute aber wird dieser Meilenstein so richtig in die Tat umgesetzt. Es handelt sich um einen Zweckbau und keinen Prunkbau, der uns und alle Mitarbeiter zukünftig nach vorne bringen wird“, berichtete Marsbergs Bürgermeister Thomas Schröder. Die Sozialdemokraten hatten im vergangenen Jahr versucht, die Anbaupläne zu unterbinden, da sie die anfallenden Kosten in Krisenzeiten wie diesen für zu hoch ansehen. Teile der Bürgerschaft sind ähnlicher Meinung, sodass die MBG ihre Zustimmung für das Bauvorhaben zunächst verweigerten.

So soll der Anbau an das Rathaus Marsberg aussehen, mit Dachausbau und Gauben, oben: die Vorderansicht, unten; die Rückansicht. 
So soll der Anbau an das Rathaus Marsberg aussehen, mit Dachausbau und Gauben, oben: die Vorderansicht, unten; die Rückansicht.  © WP Brilon | Kepplin & Kampkötter

Ein Zuschuss der KfW (Kreditanstalt für Wiederaufbau) über 470.000 Euro sowie ein laut CDU-Fraktion „effizienter“ Energiesparplan haben den Rat der Stadt Marsberg dazu bewogen, den Antrag der SPD auf Baustopp abzulehnen. Der Anbau soll vor allem Barrierefreiheit schaffen, den Brandschutz erhöhen und somit die Sicherheit und den Komfort der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter steigern. „Wir haben uns lange mit dem Projekt befasst und wollen das Optimum erreichen. Die Nähe zur Diemel hat es uns beim Planen und Kalkulieren nicht leicht gemacht, aber wir sind mit dem Ergebnis zufrieden. Das wird quasi die kleine Schwester des Rathauses“, so Jürgen Kepplin, von einer der beiden beauftragten Firmen.

Hohe Kosten und Sparpläne

Das gesamte Bauprojekt wird voraussichtlich eine Gesamtsumme von 3,2 Millionen Euro beanspruchen. Integriert werden eine Wärmepumpenheizung sowie eine Photovoltaikanlage, die die Energiekosten so gering wie möglich halten sollen. „Als Marsberger ist das ein Herzensprojekt für mich. Das Objekt soll positiv gestaltet werden und der Bau soll der Sache dienen“, berichtet Elmar Hake, Geschäftsführer von Nolte Hochbau, die ebenfalls mit der Fertigstellung des Rathausanbaus beauftragt wurden.

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Geplant ist, dass die Bauarbeiten im Frühjahr 2025 beendet sind und das neue „kleine Rathaus nebenan“ dann zur Verfügung steht. Vier Etagen, mit jeweils über 300 Quadratmetern Arbeitsfläche, ergeben dann eine Gesamtnutzfläche von mehr als 1.300 Quadratmetern. Das Gebäude soll vier Etagen haben, wobei die obere ein ausgebautes Dachgeschoss mit Platz für Büros und Besprechungsräumen sein wird. Das eigentliche Rathaus und seine neue Ergänzung sollen durch einen gläsernen Durchgang miteinander verbunden werden.

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