Beim Ozeantag in Brilon lernten 20 Kinder, wie wichtig saubere Meere sind und wie sie Meeresbewohner vor dem Plastikmüll retten können.

Brilon. Mit dem Angebot „Wir schützen die Meere“ beteiligte sich erstmals Firma „Rembe green“ am Ferienprogramm von „Brilon natürlich“. Das Unternehmen hatte gemeinsam mit dem Verein Elasm-Ocean e.V., der Bildungsprogramme für Kinder über den Schutz der Ökosysteme der Meere anbietet, zum Ozeantag eingeladen. 20 Kindern ab acht Jahren wurde viel Wissen rund um Haie und Plastikmüll im Ozean vermittelt. Sie erwartete im Rembe-Gebäude (Zur Heide 35) ein meeresmäßiger Nachmittag mit interessanten Geschichten rund um Meere und dessen Bewohner sowie Mülltrennung.

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Schon lange überlege Rembe, wie das Unternehmen selbst nachhaltiger werden könne, begrüßte Carina Wegener (Leiterin Rembe green-Team) Kinder und Eltern. Im Sauerland seien Meere kein Thema, „aber auch hier sollten sich Kinder mit dem wichtigen Meeresschutz beschäftigen.“ Referentin Steffi Schmitz (ElasmOcean) erklärte: „Die Grundidee ist, Kindern über Aufklärung zu zeigen, wie wichtig saubere Meere und die Natur auch für uns Menschen sind, und wie gefährdet durch Müll und Plastik.“

Menschenretter und -fresser

Fasziniert verfolgten die Kinder der Geschichten rund um den Hai
Fasziniert verfolgten die Kinder der Geschichten rund um den Hai © Monika Wiegelmann | Monika Wiegelmann

Gespannt saßen die Kinder im Saal, gut versorgt mit Getränken. „Haie sind meine Lieblingstiere“, zeigte Steffi Schmitz an einer Leinwand Fotos von Haiarten. „Im Gegensatz zu dem Delphin, der so süß lächelt, ist der Hai gruselig. Aber er kann nichts dafür. In Filmen sind Delphine Menschenretter und Haie Menschenfresser. Sie werden bis zu fünf Meter groß, das macht Angst. Und sie leben im Meer, da sind wir hilflos, nicht schnell und unten ist es dunkel.“ Tauche ein Hai auf, sollte man keine Platschgeräusche machen, sondern sich hinstellen. „Dann schwimmt er eher weg, weil er denkt, dass du ein großes Seepferdchen bist. Haie fressen eigentlich keine Menschen, sie kennen uns nicht, weil wir nicht ins Meer gehören. Bei 80 Hai-Unfällen im Jahr sterben nur sechs Menschen. Wir stehen nicht auf ihrer Speisekarte.“

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Haie gab es schon vor 400 Mio Jahren und von 550 Haiarten ist der Walhai der größte. „Ein Faulpelz ist der Teppichhai. Er liegt den ganzen Tag auf dem Boden und wartet, bis Futter vorbeikommt. Eine Haiart schwimmt mit offenem Maul durch das Meer bis Fische hineinkommen“, hörten die Kinder witzige Sachen über Haie. Der Orca frisst keine weißen Haie, nur ihre Leber. Schokoladenhaie saugen Plankton von Haien ab und dabei auch Hautteilchen heraus. „Haie sind die Wächter des Gleichgewichtes im Meer und es ist wichtig, dass sie nicht von Menschen gejagt werden.“

Gemeinsame Lebensgrundlage

Geisterfischnetze schwimmen im Meer. Darin können sich die Fische verfangen.
Geisterfischnetze schwimmen im Meer. Darin können sich die Fische verfangen. © Monika Wiegelmann | Monika Wiegelmann

Menschen verschmutzen das Meer. Werfen Netze hinein und holen alles heraus, was sie kriegen können.„Wir atmen 60 Prozent Sauerstoff aus Pflanzen und Bäumen“, so Schmitz. Für Meerestiere sei Plankton eine wichtige Nährstoffquelle und es werde schwierig für sie, wenn nicht mehr genug da ist. „Mehr als zwei Drittel unseres Planeten sind von Wasser bedeckt. Das Meer ist das größte Ökosystem der Erde und unsere gemeinsame Lebensgrundlage.“ Die Wissenschaft informiere ständig über die Gefahren der Überfischung, Mikroplastik, Verschmutzung, Erwärmung, Finning und Versäuerung, aber der Mensch ändere sein Verhalten nicht.

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Da die Referentin auch für eine Entsorgungsfirma arbeitet, sprach sie die Müllsortierung an. Aus einem Sack Müll konnten die Kinder etwas herausholen und entscheiden, in welche Tonne für Papier, Kunststoff oder Restmüll es kam. Alle wussten schon gut Bescheid. Warum ist Mülltrennung so wichtig? Hat Plastik etwas im Meer verloren? Niemals, denn Plastik verrottet nicht und am Strand liegen kaputte Gummitiere. „Man finde Plastik sogar in 11.000 Meter Tiefe und da möchte man eigentlich nur Tiere finden.“ Erschrocken sahen die Kinder Fotos von Seevögeln, mit Mägen voller unverdaubarer Plastikteilchen. Einen Hai mit eingewachsenem Plastikseil um den Hals und Geister-Fischernetze im Meer.

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„Längst ist auch der Fisch auf dem Teller plastikhaltiger geworden. Schmeckt dir Peeling auf dem Teller? Im Gesichtspeeling ist Plastik und kommt übers Wasser ins Meer. Mikroplastik ist überall, sogar im Sand als kleine Punkte. Plastik braucht 2000 Jahre, um komplett abzubauen. Es gibt Alternativen im Alltag: Kaffee-to-go-Becher weiter benutzen. Wassersprudler sparen Flaschen. Kindertrinkflaschen sind aus Plastik, werden aber lange benutzt. Brotdosen gibt es aus Aluminium. Heliumballons nie fliegen lassen, sie kommen in die Flüsse. Die Kinder bekamen einen Rat: „Es ist vielleicht nicht dein Müll, aber dein Planet. Es ist wichtig, die Erde schön sauber zu halten, damit Kinder auch später noch schöne Tiere sehen. Deshalb hebt den Müll auf, wenn ihr in die Schule geht.“