Brilon/Altenbüren. Maria Morgenroth ist mit 92 Jahren nach kurzer, schwerer Krankheit gestorben Tante Mia, wie sie genannt wurde, war Sauerländerin durch und durch.
Nur acht Tage bevor sie von ihrer Erkrankung erfuhr, hat Maria Morgenroth noch auf dem Sportplatz gestanden und selbst das Sportabzeichen abgenommen. Wer die agile Seniorin kannte, den verwundert das nicht.
Sport, Nähen, Vereinsarbeit und die Familie - dafür hat sich die gebürtig aus Radlinghausen stammende Sauerländerin bis in hohe Alter engagiert. 2006 wurde sie für ihr großes ehrenamtliches Engagement mit der Verdienstmedaille des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland ausgezeichnet. Am 24. Juli ist „Tante Mia“, wie sie viele nannten, im Alter von 92 Jahren nach kurzer, schwerer Krankheit, gestorben. Aufgewachsen ist Maria Morgenroth in Radlinghausen als eins von insgesamt zwölf Geschwistern. Bekannt ist sie dort als „Beckergans Mäken“.
Sport als große Leidenschaft
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Mit ihrer Heirat wurde Altenbüren zu ihrem neuen Heimatort. Durch ihr langjähriges sportliches Engagement hat sie sich in der Region einen Namen als erfolgreiche Turnerin und Leichtathletik-Sportlerin gemacht. Viele Jahre war die mit ihrer Familie in Altenbüren lebende Freizeit-Sportlerin als Übungsleiterin beim TuS Elmerborg aktiv und gründete dort die erste Funkengarde. 1969 legte sie den Übungsleiter-Schein A ab und leitete die Trainingseinheiten der Gymnastikgruppe. Maria Morgenroth war zertifizierte DTB-Trainerin im Bereich Osteoporose-Prävention, Leiterin der Rückenschule und Übungsverantwortliche in der Breitsportabteilung Nordic Walking. Außerdem war sie zuständig für die Abnahme der Sportabzeichen. Das war ihr bis zum Schluss ein großes Herzensanliegen.
Handwerkliches Geschick
Doch nicht nur sportlich war Maria Morgenroth beim TuS Elmerborg aktiv, sondern sie schneiderte auch selbst alle Kostüme für die Altenbürener Tänzerinnen. Ihre Nähkunst brachte sie seit 2018 auch in der „Briloner Gewandschneiderei“ ein, wo sie mit viel Liebe, Sorgfalt und Engagement ans Werk ging. Sehr gefragt war ihr handwerkliches Geschick auch als Stuhlflechterin. Sie beherrschte noch die Kunst, „Wiener Geflecht“ herzustellen.
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Und als für die Briloner Schnade 2022 neue Schnadekittel benötigt wurden, war die über 90-Jährige zur Stelle und nähte für die Honoratioren der Stadt die traditionellen blauen Jacken. Zu verdanken ist es ihr auch, dass das aufwändige Waldfeen-Kleid immer in Top-Zustand war. Regelmäßig hat sie das Outfit der Briloner Symbolfigur runderneuert.
Ehrenamtliche Kleinbus-Fahrerin
Bekannt ist Maria Morgenroth vielen auch noch durch ihre frühere Arbeit als Kleinbus-Fahrerin bei der Caritas und ihre Tätigkeit im Josefsheim in Bigge. Vielen Menschen im Raum Brilon und darüber hinaus wird sie durch ihr so vielseitiges Engagement und ihre lebensfrohe Art in guter Erinnerung bleiben.