Hochsauerlandkreis. Bei dem starken Verkehr in der Motorradsaison sind Unfälle im HSK keine Seltenheit. Auf diesen vier Strecken knallt es am häufigsten:
Der Hochsauerlandkreis gilt rund ums Jahr als beliebtes Ausflugsziel, im Frühling und Sommer aber vor allem für Motorradfahrer. An manchen Stellen, wo sich der Freizeitverkehr bei dem schönen Wetter verdichtet, kommt es somit häufiger zu Unfällen. Die Kreispolizeibehörde HSK erklärt, welche Stellen als besonders gefährlich gelten und wo man als Verkehrsteilnehmer besonders vorsichtig sein sollte.
Bei fast 14 Prozent der Unfälle im HSK Motorräder involviert
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Dass es im Straßenverkehr knallt, ist im Hochsauerland keine Seltenheit: Allein in diesem Jahr bis einschließlich Mai gab es nach Auskunft der Kreispolizeibehörde HSK bereits 35 Motorradunfälle. Im vergangenen Jahr wurden insgesamt 159 Unfälle gezählt, an denen ein oder mehrere Motorradfahrer beteiligt waren. Das geht aus dem Verkehrsbericht der Kreispolizeibehörde HSK für das Jahr 2022 hervor. Die Unfälle mit Motorrädern machen 13,9 Prozent aller Verkehrsunfälle aus dem Jahr 2020 aus, bei denen Menschen verletzt oder getötet wurden. Insgesamt 147 Menschen wurden in dieser Zeitspanne bei Motorradunfällen verletzt, ein 55-jähriger Motorradfahrer verunglückte tödlich. Bei fast 68 Prozent, also einem deutlichen Großteil der Unfälle, habe es sich laut Kreispolizeisprecher Michael Schemme um auswärtige Fahrer gehandelt, die nicht im HSK wohnhaft waren. „Ähnliche Zahlen waren auch in den vergangenen Jahren feststellbar“, so Schemme. In über 40 Prozent der Motorradunfälle gilt laut Verkehrsbericht das Fahren mit zu hoher Geschwindigkeit als Ursache, aber auch die Überschätzung der eigenen Fähigkeiten auf anspruchsvollen Strecken und der vorsätzliche Verstoß gegen Verkehrsregeln seien häufige Gründe.
Vier Unfallhäufungsstellen im Hochsauerlandkreis
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Rund um Brilon gibt es mehrere Strecken, die von der Polizei HSK als Unfallhäufungsstellen ermittelt wurden. So gilt zum Beispiel eine Kreuzung bei Brilon als besonders unfallträchtig, an der die Hoppecker Straße am Krankenhaus Brilon vorbei aus dem Ort führt und auf die B 251 und die L 870 trifft. Generell gilt die B 251, auf der viele Autos schnell unterwegs sind, über die gesamte Strecke von Brilon bis nach Gudenhagen als Unfallhäufungsgebiet. Ebenfalls als gefährlich wird der Streckenabschnitt bei Madfeld eingestuft, wo die Bredelarer Straße in die L 637 übergeht. Diese Landstraße, die bis nach Alme und von dort weiter in bewaldeten Serpentinen durch das Almetal führt, ist auch auf diesem späteren Abschnitt als Gebiet einzustufen, wo sich besonders häufig Unfälle ereignen. Unfallhäufungsstellen werden von der Polizei ermittelt, indem die Unfallzahlen oder eine Zeitspanne von mindestens einem Jahr beobachtet werden. „Daher kann es vorkommen, dass in der öffentlichen Wahrnehmung eine Strecke als gefährlich angesehen wird, diese aber in der polizeilichen Betrachtung aktuell nicht als Unfallhäufungsstelle identifiziert ist“, erklärt Michael Schemme. Trotzdem kontrolliere die Polizei nicht nur an diesen Stellen, sondern sei in der Fläche präsent und reagiere schnell, wenn sich eine gefährliche Stelle andeutet.
Um die Verkehrssicherheit bei den identifizierten Unfallhäufungsstellen zu erhöhen und Unfälle zu bekämpfen, führe die Polizei insbesondere an Wochenenden und Wochenfeiertagen allgemeine Verkehrskontrollen und Geschwindigkeitskontrollen durch. „Hinzu kommt die Durchführung von Verkehrsüberwachungsmaßnahmen, bei denen ausschließlich Motorrad Fahrende in den Blick genommen werden.“ So würden zur Sensibilisierung von auswärtigen Motorradfahrern an Rastplätzen Plakate angebracht, die auf die besonderen Gefahren des Motorradfahrens hinweisen. Weiter gebe es die Präventionsarbeit der hiesigen Verkehrssicherheitsberater beispielsweise durch Gespräche mit Motorrad Fahrenden an Raststätten und Parkplätzen. Dazu komme die Arbeit der Unfallkommission: Hier versuche man in Zusammenarbeit der Kreispolizeibehörde mit Straßenverkehrsbehörden und Straßenbaulastträgern, den Verkehrsraum durch rechtliche und bauliche Maßnahmen sicherer zu machen. Zu diesen Maßnahmen zählen u.a. Geschwindigkeitsbeschränkungen und Überholverbote, die Erneuerung von Fahrbahnmarkierungen sowie die Verbesserung der Sichtmöglichkeiten und der Griffigkeit des Fahrbahnbelags. „So konnte erst kürzlich eine Unfallhäufungsstelle entschärft werden“, berichtet Michael Schemme.
Hauptverantwortung liegt beim Fahrer
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Dennoch liege die Verantwortung für die Unfallvermeidung auch bei den Verkehrsteilnehmern: „Unfälle ereignen sich nicht, sie werden überwiegend verursacht.“ Gerade in Hinblick auf den Hauptursachenfaktor Geschwindigkeit haben die Fahrer es selbst in der Hand. Um sich und andere Verkehrsteilnehmer nicht zu gefährden und Unfälle zu vermeiden, empfiehlt die Polizei daher: „Planen Sie Ihre Strecke gut und kalkulieren Sie Pausen ein, fahren Sie defensiv und berücksichtigen Sie Ihre eigene, wenn auch nur punktuelle Leistungsfähigkeit – bei Stress nicht auf das Motorrad. Fahren Sie am besten so, dass Sie sich selbst entgegenkommen wollen.“