Brilon. Nicht nur die Palliativpflege gehört zum Job der Fachbereichsleitung im Krankenhaus Maria-Hilf. Sie jongliert mit Dienstplänen und löst Probleme.

Corinna Spaniol ist dafür zuständig, dass es läuft auf der Station. Die Fachbereichsleiterin der Inneren Medizin und der Kardiologie hat zahlreiche Aufgaben zu bewältigen – und trägt eine große Verantwortung im Krankenhaus Maria-Hilf Brilon. Nicht nur behält sie den Durchblick über die Organisation, sie ist auch Bindeglied zwischen Pflegepersonal und Ärzten, zuständig für die Ausbildung und stopft Löcher, die durch den Personalmangel entstehen. Trotz des Drucks, des Stresses, geht Corinna Spaniol mit einem guten Gefühl am Abend nach Hause.

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„2016 wurde ich stellvertretende Stationsleiterin, später hab ich das richtig gemacht“

Die 30-Jährige hat ihre Ausbildung 2009 mit einem Jahrespraktikum in der Briloner Klinik begonnen. Sie schließt das Fachabitur im Sozial- und Gesundheitswesen an, danach kommt die Ausbildung. 2014 ist sie examinierte Krankenschwester und beginnt ihren Karriereweg auf der Inneren Medizin. „2016 wurde ich stellvertretende Stationsleiterin, nur wenig später hab ich das richtig gemacht“, sagt sie. Als Stationsleiterin arbeitet sie bis 2020 eine interne Umstrukturierung stattfindet und sie zur Bereichsleiterin wird. Pflegebereich 1, Innere Medizin, Kardiologie. Auch die Isolierstation gehört dazu. Sie übernimmt einen größeren Verantwortungsbereich als zuvor, 40 Mitarbeiter gehören zu ihrem Bereich.

Corinna Spaniol war während der Corona-Pandemie an vorderster Front und hat damals schon der Westfalenpost erzählt, wie sich der Klinikalltag auf der Isolierstation anfühlt.
Corinna Spaniol war während der Corona-Pandemie an vorderster Front und hat damals schon der Westfalenpost erzählt, wie sich der Klinikalltag auf der Isolierstation anfühlt. © WP | Jana Naima Schopper

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Jeden Morgen beginnt Corinna Spaniol ihren Arbeitstag mit einer Frühbesprechung um 9 Uhr mit dem Pflegedirektor und den anderen Fachbereichsleitern. Dabei geht es um die Patientenbelegung, um Patienten die die Fachbereiche wechseln, um Personalausfall und Ressourcen. Der tägliche Austausch ist auch eine Gelegenheit, die Interessen der Pflegefachkräfte zu vertreten. Probleme anzusprechen. Dann beginnt die Arbeit. Corinna Spaniol regelt die Bettenbelegung, koordiniert die Patientenaufnahme und -entlassung. Als Praxisanleiterin begleitet Corinna Spaniol auch die Auszubildenden, koordiniert wo sie lernen sollen und wann Prüfungen anstehen. Einmal im Monat hat Corinna Spaniol auch ein Meeting mit dem Geschäftsführer René Thiemann. „Das ist sehr wichtig, denn man kann Probleme ansprechen und aus der Welt schaffen“, sagt die Brilonerin. Corinna Spaniol ist Problemlöserin. Sie kommuniziert oft zwischen den Ärzten und dem Pflegepersonal, denn für die Ärzte ist es oft schwierig auf Anhieb die richtigen Ansprechpartner in den großen Teams zu finden. Und sie macht die Dienstpläne! Eine Herausforderung. Sie muss wissen, welche Mitarbeiter wann auf Fortbildung oder im Urlaub sind. Sie muss plötzliche Krankheitsfälle oder den überall herrschenden Personalmangel moderieren. „Wenn in anderen Berufen jemand nicht kommt, weil er krank ist, dann ist das auch okay. Hier muss aber jemand kommen, denn wir müssen für die Patienten da sein“, sagt sie. „Manchmal komme ich dann an einen Punkt, an dem ich kurz vor dem Verzweifeln bin. Der Personalmangel ist überall ein Problem und es ist immer schwierig, den Dienstplan zu besetzen.“ Ohne ihr, wie sie sagt, sehr sehr kollegiales Team würde sie es nicht schaffen. „Wir stehen hier füreinander ein, viele sind bereit, Dienste zusätzlich zu machen.“

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Corona bleibt weiterhin ein Kraftakt im Alltag von Corinna Spaniol

Und dann ist da ja auch noch Corona. Für viele ist die Pandemie vorbei. Corinna Spaniol hat trotzdem noch täglich mit dem Virus zu tun. Auf der Isolierstation liegen noch immer Menschen, denen es schlecht geht. Die man nur mit voller Schutzmontur behandeln kann. Ein Kraftakt. „Keiner von uns legt Wert auf Applaus auf dem Balkon oder irgendeine Belobigung. Aber wir setzen uns weiterhin täglich damit auseinander und gerade im Sommer ist das anstrengend.“ Mehr Wertschätzung, das fehlt in der Pflege.

Trotzdem ist Pflege für sie ein toller Beruf, einer in dem man etwas gutes tut

Trotzdem ist Pflege für sie ein toller Beruf. Zum einen ist da das Team, das jung ist, das füreinander da ist. Manchmal treffen sich die Kollegen privat, sagt sie. „Wir verstehen uns untereinander sehr gut, tauschen uns über unsere Gefühle aus und reden. Einmal im Jahr gibt es ein Sommerfest oder die Weihnachtsfeier. „Wir können den Menschen in so vielen Lebenslagen helfen. Man bekommt sehr viel zurück“, sagt sie. Auch, wenn manche Bereiche sich schwer anfühlen, wie in der Palliativpflege. „Das ist ein Bereich, der oft sehr negativ wahrgenommen wird, dabei können wir den Menschen helfen, ihre letzten Tage so schön wie möglich zu gestalten. Das ist traurig, das ist schwer. Aber das hat viel schönes.“

Unternehmenssteckbrief:

Mitarbeiter: 450 Mitarbeiter

Standorte: 1, plus angeschlossenes Medizinisches Versorgungszentrum (MVZ) mit zwei Arzt-Praxen in Brilon

Branche: Gesundheitswesen, Krankenhaus

Tarif: TVÖD – Öffentlicher Dienst (Ab dem nächsten Jahr stehen die Tarifsteigerungen im TVÖD an. Diese wird das Briloner Klinikum zu 100 Prozent umsetzen. Das entspricht bei einer Vollzeitkraft im Pflegebereich eine Gehalts-Steigerung von bis zu 18 Prozent) Sonderzahlungen im Rahmen des Inflationsausgleiches

Arbeitszeit: 38,5 Stunden – 3-Schichtsystem, Teilzeitmodelle möglich

Arbeitsplatz: hohe Pflegestandards, Digitalisierter Arbeitsplatz (Tablets etc.)

Kooperationen: Kinderklinik im evangelischen Krankenhaus Lippstadt, Klinikum Kassel, LWL-Münster, Schüchtermann-Klinik, Spezialklinik für Herz- und Gefäßerkrankungen, Bad Rothenfelde, Fachklinik Bigge, Hans-Berger-Klinik für Neurologie, Universitätsklinikum Jena, plus hausansässige Praxen

Benefits: E-Bike Leasing, betriebliche Altersvorsorge, Innerbetriebliches Gesundheitsmanagement, 100%-Umsetzung der vereinbarten Tarifabschlüsse im TVÖD, Sonderzahlungen,Weihnachtsgeld, Familienfreundliches Unternehmen, 30 Tage Urlaub

Weiterbildungen: Fort- und Weiterbildungen liegen uns am Herzen, werden durch Freistellungen gefördert, Fahrtkostenzuschüsse und weitere Zuschüsse für die entstehenden Kosten sind Gegeben

Aktuelle Stellen- und Ausbildungsangebote unter: karriere.krankenhaus-brilon.de